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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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die so wenig Zuwendung brauchte, dass sie praktisch allein zurechtkam.
    Deshalb hatte Geneva jeden Tag genug Zeit, das Magazin ihrer Wahl zu lesen, ihre Nägel zu feilen und mit ihrem Freund zu reden, der Footballspieler war … es war so was von unfair.
    „Bio-Dim-Sum“, erwiderte ich geheimnisvoll. Geneva hob eine Braue, die Augen nach wie vor auf ihre Zeitschrift gerichtet.
    „Klingt, als wäre jetzt der richtige Moment für einen Ausflug in die Küche“, sagte Geneva und blickte auf. „Ich glaube, Robert hat vegane Schokotörtchen mitgebracht. Bring mir auch eins mit, ja?“
    Sofort fühlte ich mich besser. Die Küche war für mich der schönste Ort der Welt. Dort konnte ich Stunden verbringen und mich durch all das Zeug fressen, das der Abteilungsmanager kaufte, um den Blutzuckerspiegel seiner Tagelöhner permanent auf Anschlag zu halten. Die Küche war meine Zuflucht vor dem Sturm, in den mein Leben sich verwandelt hatte.
    „Gute Idee.“ Ich stand auf und fuhr meinen Computer herunter. Hy würde mindestens eine Stunde weg sein. Das bedeutete, dass ich eine halbe Stunde in der Küche verbringen konnte, bevor ich mich wieder der zermürbenden Büroarbeit zuwenden musste.
    Geneva, deren langer, dünner Körper sich elegant in einen der unangenehm kleinen Schreibtischstühle einpasste, winkte mir nach, als ich Richtung Küche aus dem Büro schlenderte. Und – obwohl ich es damals noch nicht wissen konnte – meinem Schicksal entgegen …
    Niemand war zu sehen, als ich den neonbeleuchteten Korridor betrat – nichts als ein leerer Gang, der zu der hell erleuchteten Tür führte, die tragischerweise zum letzten Garanten meiner geistigen Gesundheit geworden war.
    Die Küche. Eine drei mal zwei Meter große Bastion des Guten und Schönen, die ganz allein mir gehörte. Ich trat ein und probierte sofort die veganen Schokotörtchen, die Robert, unser neuester Praktikant, heute Morgen von zu Hause mitgebracht hatte. Robert hatte zwar nie etwas Derartiges erwähnt, aber ich war mir fast hundertprozentig sicher, dass er ein PETA-Spion war. Wahrscheinlich hatte man ihn zu Haus & Hof geschickt, um sicherzustellen, dass wir keine Produkte vertrieben, die die Lebensspanne umherstromender Vorstadttierchen verkürzten.
    Ich zog die Recyclingpapierserviette, mit der die Törtchen abgedeckt waren, fort und griff nach einem der kleinen Schlawiner.
    „Sehr lecker, meine Liebe. Ich selbst hatte auch schon immer eine besondere Vorliebe für Schokolade.“
    Die Stimme. Ich kannte diesen hochnäsigen britischen Akzent. Aber woher? Verdammt, ich konnte sie nicht zuordnen.
    Ich wirbelte so schnell herum, dass mein Alice- Haarband beinahe wegflog. Zu meiner Überraschung stand niemand hinter mir.
    Langsam drehte ich wirklich durch, und jetzt ging das auch noch am Arbeitsplatz los. Die Klapse war näher, als ich gedacht hatte. Mittlerweile sprachen schon körperlose Stimmen zu mir-war das nicht ein Anzeichen von Schizophrenie?
    Ich biss hastig von dem Törtchen ab, um mich auf angenehmere Gedanken zu bringen, doch aus irgendeinem Grund bekam mir das gar nicht gut. Ich verspürte ein seltsames Kribbeln im Magen, und dann wurde mir plötzlich heiß und kalt. Heftiger Schmerz durchzuckte meinen Schädel, und eine Flut von Bildern füllte meinen Kopf.
    Im nächsten Moment rannte ich den Korridor zur Unisextoilette entlang und betete, dass a) niemand dort war und dass b) ich sie erreichen würde, bevor ich das vegane Törtchen quer über den Flur erbrach.
    Ich stieß die Toilettentür auf und eilte hinein, wobei ich verzweifelt versuchte, das Zeug in meinem Hals nicht herausplatzen zu lassen, bevor ich eins der Abteile erreicht hatte.
    Glücklicherweise wurde mein erstes Gebet erhört. Die Toilette war leer. Ich lief zu einem der weißen Kunststoffabteile, fiel auf die Knie, umklammerte den Porzellangott mit zitternden Händen und übergab mich.
    „Mein armes Ding. Tut mir leid, die Sache mit dem Törtchen, aber das war die einzige Möglichkeit, den Zauber zu brechen.“
    Da war sie schon wieder, diese bescheuerte körperlose Stimme, die noch dazu Kommentare zu meinem Elend abgab und von Zauberei sprach! Ich riss ein Stück Toilettenpapier ab und wischte mir über den Mund, während ich mich auf der Suche nach dem Urheber der verdammten Stimme gehetzt umschaute.
    „Lass mich in Ruhe!“ Kurz davor, laut loszukreischen, zog ich mich hoch und torkelte zu einem der Waschbecken an der gegenüberliegenden Wand. Als ich mich im breiten

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