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Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Titel: Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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Channi einfach nicht ins Gesicht blicken. Zu tief saß die Scham vor dem eigenen Fleisch und Blut. Ihre eigene Tochter schlief sich durch die Betten und machte auch vor Männern nicht Halt, die ihr eigener Vater sein könnten. Und dann ausgerechnet Hannas Mann; Sören, dieser Schmierlappen!
    Hanna versuchte Elaine zu beruhigen und tat so, als ob sie das alles trennen könnte. Doch Elaine glaubte Hanna nicht. Ihre Freundschaft war noch so frisch und zerbrechlich. Alles stand auf wackeligen Füßen, auch die Barbie-Puppe Lisa strengte sich nach Kräften an – doch tatsächlich passten die drei Frauen überhaupt nicht zueinander. Elaine lachte bitter auf und schlurfte ins Bad. Was für ein jämmerliches Bild sie abgab; sie musste dringend duschen. Die letzte Nacht am Laptop war lang geworden. Sie hatte sich von ihrem Internetlover Laszlo dazu hinreißen lassen, sich in Unterwäsche zu fotografieren und ein paar Bilder hochzuladen. Seit Monaten schrieb sie sich nun fast täglich mit Laszlo und war längst über beide Ohren verliebt in einen Wildfremden. Wobei – er war ihr nicht fremd. Elaine glaubte, in Laszlo ihren Seelenverwandten gefunden zu haben. Und endlich, das erste Mal in ihrem Leben, spürte sie bei einem Mann Lust auf Sex. Es machte sie verrückt, wenn er ihr in seinen Nachrichten eindeutige Komplimente machte und beschrieb, wie sehr er sich nach ihr verzehrte.
    Als Elaine neulich Hanna davon erzählt hatte, war deren Reaktion mal wieder typisch gewesen.
    „ Im Internet sind doch nur Idioten! Sag ihm bloß nicht deinen richtigen Namen! Das ist total gefährlich!“
    „ Woher weißt du das? Aus einer Frauenzeitschrift?“, hatte Elaine cool wie immer gefragt.
    „ Das weiß doch jeder! Elaine, echt, ich finde das wirklich total leichtsinnig!“
    „ Tja, Pech, er weiß meinen Namen längst. Ich glaub, dass ich ihn bald treffen werde. Außerdem kenne ich seinen Namen ja auch.“
    „ So? Wie heißt er denn? Warte, lass mich raten… Sicherlich nicht Walter oder Peter, sondern Sean oder Chris, oder?“
    „ Noch viel besser. Sein Name ist Laszlo.“
    „ Oh Mann, Elaine, du bist ja noch naiver als ich!“
    Dieser Wortwechsel hing Elaine noch in den Ohren und sie hatte tatsächlich darüber nachgedacht, ob sie auf Hannas Rat hören sollte. Doch nach der letzten Nacht im Chat waren sämtliche Zweifel beseitigt. Elaine würde am Wochenende Besuch von Laszlo bekommen. Und sie würde mit ihm schlafen. Bis dahin musste sie irgendwie noch die Bude auf Vordermann bringen. Gut, dass Channi mit dem Aufräumen schon angefangen hatte. Beherzt mache Elaine sich an die Arbeit und stellte sich vor, wie Laszlo in echt aussehen würde. Bisher kannte sie sein Äußeres nur von Fotos. Er sah sehr gut aus, ein dunkler Typ, männlich und reif. Oh ja, sie war auch überreif und würde nicht lange damit warten, ihm die Hose abzustreifen und all das zu tun, wovon Männer träumten. Anschließend wollte sie sich vor ihm ausziehen, vielleicht sogar das erste Mal in ihrem Leben strippen. Irgendwoher musste Chantalle ja ihre sexy Ader her haben und Elaine wollte zusammen mit Laszlo danach suchen.

Kapitel 4
    Die Sachen für morgen lagen fein säuberlich auf der Kommode bereit – das vanillegelbe knappe Kostüm, weiße Dessous und dazu die weißen Pumps. Lisa durfte ihren Mann das erste Mal besuchen! Sie war aufgeregt wie ein Teenager vor seinem ersten Date und wälzte sich im Bett hin und her. Gut, dass die Kinder bei ihren Eltern schliefen. Julia und Sebastian wurden Lisa immer lästiger, denn sie konnte sich einfach nicht auf so viele Dinge gleichzeitig konzentrieren. Sie wollte sich ganz auf Ingmar besinnen und versuchte manchmal, telepathisch zu ihm Kontakt aufzunehmen. Das hatte Lisa mal im Fernsehen gesehen. Inzwischen konnte sie damit zwar alles um sich herum vergessen, aber das mit der Verbindung zu Ingmar klappte nicht so gut.
    Dann war da natürlich noch diese Angst vor dem Anrufer. Zwar war seit einigen Tagen nichts mehr geschehen und auch das fremde Auto, von dem Hanna gesprochen hatte, blieb fort. Dennoch spürte Lisa Blicke auf sich gerichtet, als würde sie permanent beobachtet werden. Aber von wem? Tagsüber schlich sie durch das eigene Haus und blickte heimlich aus allen Fensterwinkeln nach draußen. Nie entdeckte sie jemanden und doch war sie sich sicher: Da war irgendwas. Das machte sie völlig irre. Aber wem sollte sie davon erzählen? Der Polizei? Die dachten doch eh, dass sie nicht ganz dicht war.
    Einzig Hanna

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