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Besessene

Besessene

Titel: Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hayes
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ich, sondern sie, die purpurroten Lippen verzogen zu einem leise triumphierenden Lächeln.
    Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und setzte mich kerzengerade im Bett auf. Der Anhänger lag noch immer auf meinem Frisiertisch und mir kam es vor, als leuchte er in der Dunkelheit sogar. Da sprang ich auf und stopfte ihn in meine Tasche.

Kapitel 4
    I ch habe einen Stalker.«
    Hannah hörte gerade noch rechtzeitig auf zu gähnen, um überrascht zu wirken. »Du hast Merlin   – den bestaussehenden Typen im ganzen College. Und jetzt auch noch einen eigenen Stalker? Wie ungerecht ist das denn?«
    »Das ist nicht komisch«, protestierte ich und wünschte, Nats Dad würde etwas langsamer über die Bodenschwellen auf der Straße fahren, denn ich schlug jedes Mal mit meinem Kopf gegen das Dach seines Wagens.
    »Außerdem ist es kein Typ   … sondern ein Mädchen   … ich hab sie vom Bus aus gesehen, auf der Straße, im Café und danach ist sie auch noch bei uns zu Hause aufgetaucht und wollte Schmuck verkaufen.«
    Ich wühlte in meiner Tasche herum und reichte Nat und Hannah den Anhänger.
    Nat drehte ihn um und hielt ihn ans Licht. »Ziemlich cool. Woraus ist der gemacht?«
    »Seeglas, glaube ich«, brummte ich. »Smaragdgrünes Seeglas   … haargenau die gleiche Farbe wie ihre Augen. Mag sein, dass der Anhänger cool ist, aber ich glaube eher, er soll mir als Warnung dienen.«
    »Was ist denn Seeglas?«
    »Ganz normales Glas, das so lange im Meer liegt, bis sich seine Ränder geglättet haben und es matt geworden ist.«
    Hannah sah auf ihre Armbanduhr. »Aber wovor sollte sie dich denn warnen wollen? Bist du sicher, dass du schon richtig wach bist? Es ist immerhin erst halb sieben.«
    Ich senkte die Stimme, um sicherzugehen, dass Nats Dad mich nicht hörte. »Ich glaube ja, dass sie Magie angewendet hat, damit sie immer weiß, wo ich mich aufhalte.«
    Nat lachte so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten musste. »Du bist wirklich unschlagbar, Katy.«
    Ich starrte aus dem Fenster und biss mir auf die Lippe. »Sie ist überall, wo auch ich bin, sie beobachtet mich, belauscht mich und sie weiß, wo ich wohne.«
    »Du glaubst also tatsächlich an   … Hexerei, oder?«
    »Das würde ich so nicht sagen«, antwortete ich betroffen. »Aber irgendwas ist unnatürlich an ihr. An dem Tag, an dem ich sie im Bus gesehen habe   … ist irgendetwas zwischen uns passiert und seitdem fühle ich mich nicht mehr so wie vorher.«
    Befremdet sahen mich die beiden an. »Und   … warum hast du ihr dann den Anhänger abgekauft?«, fragte Hannah.
    »Das habe ich ja nicht. Meine Mutter hat ihn für mich gekauft.«
    »Und was hat deine Mutter über sie erzählt?«
    »Dass sie einen netten, intelligenten Eindruck gemacht hat und sehr überzeugungskräftig wirkte, aber   …was wirklich eigenartig war: Während Mum ins Haus ging, um ihr Portemonnaie zu holen, verschwand sie einfach   … das Mädchen, meine ich   … ohne Geld für den Anhänger zu nehmen.«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Versteh ich nicht. Ein unbekanntes Mädchen kommt zu euch nach Hause und lässt einen wunderschönen Anhänger da   – fast so, als wollte sie euch ein Geschenk machen.«
    »Wie ein Geschenk empfinde ich ihn nicht gerade«, murmelte ich.
    »Wir sind da, Mädels«, rief Nats Dad, während er durch das große Tor des Landschaftsparks fuhr. Ich wurde ganz aufgeregt, als ich die vielen Autos und Lkws auf der Wiese verstreut parken und die meisten Stände schon aufgebaut sah. Hier fand der größte Kofferraum- und Kunsthandwerkerflohmarkt der Gegend statt und wir drei konnten stundenlang herumstromern und nach Schnäppchen Ausschau halten. Es lohnte sich auf jeden Fall, dafür um fünf Uhr morgens aufzustehen. Wir hatten es so eilig, dass wir fast aus dem Wagen purzelten, und Nat kreischte auf, weil sie um ein Haar in einem Kuhfladen gelandet wäre.
    Hannah ging schnurstracks auf den nächstbesten Verkaufstisch zu und griff gleich nach einem riesigen Topf mit blau-weißem Blumenmuster. »Der sieht recht alt aus«, verkündete sie wichtigtuerisch, »stammt vermutlich aus der Zeit Edwards VII.   Würde bestimmt sehr hübsch mit einer Pflanze darin aussehen. Ich kaufe ihn für Mum.«
    »Das ist ein Nachttopf«, flüsterte mir Nat kichernd ins Ohr. »Da pieselt man rein. Aber sag’s ihr erst, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    Meine Laune stieg erheblich, während wir herumliefen. Das Gras war noch feucht vom morgendlichen Tau und der Saum meiner Jeans und meine

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