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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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es bereits August geworden und Frank war mit Julia und Friedrich wieder aus St. Petersburg zurückgekehrt. Artur Tschistokjow hatte ihm noch drei weitere Monate Auszeit gewährt und die Führung der Warägergarde seinem Stellvertreter übertragen.
    Sie waren erstaunt gewesen, wie viel in Russlands neuer Hauptstadt inzwischen gebaut wurde. Ehrfürchtig hatten sie vor dem noch von zahllosen Gerüsten umgebebenen, neuen Präsidentenpalast Tschistokjows gestanden. Ansonsten hatten sie einfach ein paar entspannende Tage verbracht, sich an St. Petersburgs anderen Sehenswürdigkeiten erfreut und das Leben genossen. Schließlich waren sie nach Ivas zurückgekehrt und Frank hatte mit Alf einige Renovierungsarbeiten in ihrem alten Wohnhaus durchgeführt.
    Gestern war er von Wilden angerufen worden, dass heute Abend eine Reportage über ihn im westeuropäischen Fernsehen ausgestrahlt würde und Kohlhaas konnte sich denken, dass er wohl mit keiner Lobeshymne zu rechnen hatte. Nachdenklich hatte er sich im Wohnzimmer seines alten Hauses niedergelassen und wartete auf den Beginn der Sendung…

    „Frank Kohlhaas, auch genannt der „Schlächter von Nowgorod“, ist einer der berüchtigsten Schergen des russischen Diktators Artur Tschistokjow. Die Liste seiner Mordtaten ist lang und die Propaganda der Rus hat ihn immer wieder zum Helden stilisiert. In Wahrheit ist Kohlhaas jedoch nicht viel mehr als ein blutrünstiger Psychopath, der in unzählige Kriegsverbrechen und Massenmorde während des russischen Bürgerkrieges verwickelt gewesen ist. Schon vor Jahren wurde der General der gefürchteten Warägergarde, der Eliteeinheit Tschistokjows, vom internationalen Gerichtshof des Weltverbundes wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zum Tode verurteilt und vorgestern hat die Weltregierung erstmals einen Auslieferungsantrag an Russland gestellt.
    Seit Kohlhaas im Jahre 2028 aus einer Nervenheilanstalt nahe Berlin ausgebrochen und in Osteuropa untergetaucht ist, ziehen sich seine Gewalt- und Mordtaten wie ein roter Faden durch seine Biographie.
    Laut aktuellen GSA-Berichten stand der heutige General in engem Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf den ehemaligen Gouverneur des Verwaltungssektors Europa-Mitte, Leon-Jack Wechsler, im März 2029, und hat sich einige Zeit später auch im japanischen Krieg als Söldner Matsumotos einen traurigen Ruf erworben. Schließlich schloss sich Kohlhaas 2033 der sogenannten Freiheitsbewegung der Rus an, wo er sich seitdem als besonders skrupelloser Killer im Auftrag Tschistokjows einen Namen gemacht hat.
    Heute ist Russland den Wahnvorstellungen seines neuen Machthabers schutzlos ausgeliefert und Leute wie General Kohlhaas sind mehr denn je federführend, wenn es darum geht, das verarmte Land mit Völkermord und Terror zu überziehen.
    Die folgende Sendung versucht den bedrückenden Werdegang der menschlichen Bestie Frank Kohlhaas zu rekonstruieren und wir wünschen Ihnen nun gute Unterhaltung mit der folgenden Sendung aus der Reihe „Artur Tschistokjow und sein Schreckensregime“.
    Verpassen Sie auch die nachfolgende Reportage „Thorsten Wilden – Der Vordenker der Finsternis“ nicht, in der EB-Network einen verstörenden Blick auf den russischen Außenminister werfen wird…“, sagte eine junge Nachrichtensprecherin.
    Franks Konterfei erfüllte den Bildschirm. Düstere Musik ertönte und grauenhafte Bilder aus dem russischen Bürgerkrieg erfüllten den Fernsehbildschirm. Anschließend wurde ein altes Foto von Franks Scanchip gezeigt und eine Stimme sagte: „Dies ist einer der brutalsten Kriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts. Seine Gesichtszüge wirken auf diesem Foto aus dem Jahre 2026 jugendlich und harmlos, doch was sie nicht zeigen, ist die Tatsache, dass Frank Kohlhaas schon damals unter massiver, psychischer Instabilität litt. Seit seiner Jugend war er immer wieder auffällig geworden und wurde schließlich 2028 in eine Nervenheilanstalt eingeliefert, nachdem er einen Arbeitskollegen ohne Grund totgeprügelt hatte.“
    Kurz darauf wurde eine Frau namens Hannelore Reichert interviewt. Frank hatte sie im Leben noch nicht gesehen, aber sie wurde den Zuschauern als seine ehemalige Grundschullehrerin vorgestellt.
    „Schon in der ersten Klasse hatte ich Frank mehrfach dabei erwischt, wie er nach der Schule Hunde und Katzen quälte. Mit seinen Mitschülern ging er nicht anders um, denn sie hatten ständig unter seinen Wutanfällen und Drohungen zu leiden. Heute sehe ich ein, dass wir

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