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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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»Nein! Kapiert? Ich kann’s dir auch gern buchstabieren: Enn-Eh-Ih-Enn-Enn!«
    Harry Chang seufzte nach dieser Ankündigung seines Bord-Ingenieurs. »Enn-Enn«, wiederholte er leise. Es war prinzipiell ja nicht schade, wenn Grano das Schiff verließ, denn es würde den durchschnittlichen Intelligenzquotienten seiner kleinen Mannschaft gewaltig anheben.
    »Dann geh eben!«, winkte er ab. »Du bist gefeuert! Die Lücke, die du hinterlässt, wird von …«
    »Von dem verdammten Gestank an Bord mehr als gleichwertig aufgefüllt werden?«, unterbrach Hub Grano, seines Zeichens auf der MERCHANT II seit einer Sekunde Chefingenieur A.D., erbost. »Nur eins solltest du wissen – alle anderen werden mit mir gehen. Und das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass dein Schiff ohne Mannschaft da steht« Grano wurde tückisch. »Viel Spaß, Boss.«
    Harry Chang, der von sich behauptet hätte, dass er ein erfolgreicher Händler im Namen der Star Trade Incorporated war, schnaubte wütend.
    Na, der Tag fängt ja gut an. Als ob er mit der MERCHANT nicht schon genug Probleme gehabt hätte.
     
    *
     
    Harry konnte es kaum glauben, aber Grano gönnte sich tatsächlich den Luxus, auf den Boden des Besprechungsraums zu spucken. Wie in einem dieser uralten Schundromane, die in Raumfahrerkreisen wieder in Mode gekommen waren und teilweise einen wahren Sammlerwahn ausgelöst hatten.
    Sogar Harry war dem einige Wochen lang verfallen gewesen, nachdem ihm ein restaurierter Packen mit den Abenteuern des Hewdrax und seiner rassigen Begleiterin in die Hände gefallen war, die auf den Titelbildern nicht nur ihre kämpferischen, sondern auch ihre körperlichen Vorzüge zur Schau stellte.
    Es kam ihm vor, als sei dies schon eine Ewigkeit her; die Romane waren mit der alten MERCHANT zerstört worden, noch ehe er sie alle gelesen hatte. Mit der Zeit war es ihm langweilig geworden, zumal die computergesteuerte Übersetzung oft haarsträubende Fehler aufwies. Oder wie sonst hätte er sich manche unlogische Stelle in der Fabulierkunst der Autoren sonst erklären sollen?
    »Hast du gehört? Alle werden gehen! Du stehst allein da mit deiner stinkenden Schrottkarre!«
    Harry gab sich überlegen. »Das glaube ich kaum. Savanna wird …«
    »Savanna …!« Grano gab sich alle Mühe, den Namen spöttisch auszusprechen, aber es wollte ihm nicht recht gelingen. »Sie wird bei dir bleiben, natürlich. Ich kann das ja nicht verstehen.« Er zeichnete wehmütig Kurven in die Luft, die sogar Savanna Dionga nicht ausfüllen konnte – obwohl sie wahrscheinlich näher dran war als jede andere Frau dies- und jenseits der Solaren Welten.
    Harry legte die Fingerspitzen beider Hände zusammen und legte das Kinn auf die abgespreizten Daumen. »Kannst du nicht? Trotz deines überragenden Intellekts?«
    Treffer – versenkt. Granos Mundwinkel entgleisten.
    Das war böse, Harry Chang … aber irgendwie tut es gut. Wenn du ihm zum Abschied schon nicht wirklich in den Hintern treten kannst, dann wenigstens auf verbalem Weg.
    Hub Granos Augen verschossen Blitze, die tödlicher waren als eine Salve von Gauss-Geschossen. Ein Wunder, dass die nackte Metallwand hinter Harry nicht zu schmelzen anfing. »Ich lasse mir das nicht gefallen! Ich bin Chef-Ingenieur der …«
    »Du warst «, verbesserte Harry locker und lehnte sich in dem Sessel zurück. Die Lehne knarrte. »Und du warst in deinem Job nicht einmal schlecht. Was mich überrascht, wenn ich ehrlich bin.«
    »Es wird dich eine Menge Mühe kosten, eine neue Mannschaft zu finden.«
    »Wir landen in einer Stunde auf Lor Els Auge . Da wimmelt es von Leuten, die bereitstehen und nur auf eine Gelegenheit warten, endlich …«
    »Wo wir uns gerade ohnehin gegenseitig nicht ausreden lassen: Auf eine Gelegenheit warten, endlich was ? Darauf, auf einem abgewrackten Schiff, in dem es stinkt wie in einer Kloake, einen lausigen Dienst abzuleisten? Viel Glück mit denen! Das ist der Abschaum des Abschaums, der ohnehin nichts Besseres zu tun hat!«
    »Der Gestank kommt von einem defekten Haupt-Luftfilter«, tönte eine Stimme aus dem Hintergrund. »Nicht mehr. Kein Grund, gleich alles hinzuschmeißen.«
    Das war sie – Savanna Dionga, schwarzhaarig, umwerfend schön und mit Kurven versehen, die jeden Space-Surfer neidisch gemacht hätten. Und ganz nebenbei Harrys beste Freundin ebenso wie seine erste Offizierin auf der MERCHANT. Oder der MERCHANT II, wie Savanna nicht müde wurde zu betonen, denn – so sagte sie immer – die erste

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