Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
funktioniert, wenn mindestens einer der Partner die Unterschiede leichter nehmen kann. Natürlich glauben wir alle insgeheim, dass wir im alleinigen Besitz der Wahrheit sind und dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn jeder so wäre wie wir. Dieses Problem habe ich auch. Doch es ist ein Akt der Reife zu erkennen, dass Unterschiede nicht bedeuten, dass der eine recht und der andere unrecht hat.
Wir alle betrachten die Realität abhängig von sozialer Zugehörigkeit, Kultur, Geschlecht, Geburtsfolge, Erbgut und individueller Familiengeschichte durch unterschiedliche Filter. Es gibt so viele Ansichten über »die Wahrheit«, wie es Menschen gibt, die diese Ansichten vertreten. Auch gibt es Unterschiede in der Art, wie Einzelne mit ihrer Angst umgehen (unter Stress sucht sie vielleicht nach Zweisamkeit, er nach Distanz).
Vertrautheit erfordert, dass wir …
◗ nicht zu viel Angst vor Unterschieden haben.
◗ nicht so tun, als hätten wir die Wahrheit gepachtet.
◗ Nähe nicht mit Gleichheit verwechseln.
»Unterschiede respektieren« bedeutet nicht, dass wir es akzeptieren, wenn unser Partner uns erniedrigt oder unfair behandelt. Es heißt einfach nur, dass Unterschiede nicht unbedingt bedeuten, dass der eine recht und der andere unrecht hat. Arbeiten Sie daran, emotional mit einem Partner verbunden zu bleiben, der anders denkt und fühlt als Sie, ohne ihn umstimmen oder es ihm gründlich zeigen zu müssen.
Regel Nr. 2 – Machen Sie keinen Druck, wenn Ihr Partner unter Druck steht
Wenn Sie gern reden, fällt es Ihnen möglicherweise schwer, mit jemandem zusammenzuleben, der die Dinge eher mit sich selbst ausmacht. In einer Beziehung ist dieser Unterschied zweifellos von Bedeutung. Vielleicht haben Sie seine coole, selbstsichere Art bewundert, als Sie sich kennenlernten, doch das, was uns anfänglich anzieht und was später zu »dem Problem« wird, ist oft ein und dasselbe.
Völlige Offenheit ist zwar eine Möglichkeit, Nähe herzustellen, aber nicht die einzige. Die Sozialpsychologin Carol Tavris erinnert sich:
Vor vielen Jahren musste mein Mann sich einigen ihn beunruhigenden ärztlichen Untersuchungen unterziehen. Am Abend, bevor er ins Krankenhaus gehen sollte, trafen wir uns mit einem seiner besten Freunde, der aus England zu Besuch war, zum Essen. Fasziniert beobachtete ich, wie männlicher Stoizismus gepaart mit britischer Reserviertheit zu einer entschieden frauenuntypischen Begegnung führte. Die beiden lachten, erzählten sich Geschichten, diskutierten über Filme, schwelgten in Erinnerungen. Sie erwähnten weder das Krankenhaus noch ihre Sorgen oder ihre Zuneigung zueinander. Das brauchten sie nicht.
Zeigen Sie Verständnis dafür, wenn Ihr Partner auf andere Weise als Sie mit emotionaler Anspannung umgeht und völlig andere Dinge braucht, um sich wohlzufühlen. Sie können ihn leichter für ein Gespräch gewinnen, wenn Sie daran denken, dass in einer Beziehung die Verbindung zueinander unterschiedliche Formen annimmt und Liebe auf unterschiedliche Weise gezeigt wird. Dass Ihr Partner verschwiegen ist, muss nicht unbedingt bedeuten, dass er sich versteckt, sondern es kann seine bevorzugte Art sein, am Leben teilzunehmen. Versuchen Sie, diese »Art« wertzuschätzen, statt Energie darauf zu verschwenden, sie zu ändern.
Regel Nr. 3 –Erst tief durchatmen, dann reden
Offen unsere Meinung zu sagen und unser Herz sprechen zu lassen, bildet den Kern der Vertrautheit. Wir sehnen uns alle nach einer Beziehung, die so entspannt und innig ist, dass wir einander alles sagen können, ohne darüber nachdenken zu müssen. Wer möchte sich schon in einer Beziehung verstecken, in der man es sich nicht erlauben kann, gekannt zu werden? Das Gebot »Sei du selbst« ist ein kulturelles Ideal, und glücklicherweise ist für diesen »Job« niemand besser qualifiziert als Sie selbst.
Doch offen seine Meinung zu sagen und »ehrlich« zu sein, ist nicht immer eine gute Idee. Manchmal legen wir im Namen der Authentizität und Wahrheit Kommunikationswege still, würdigen den anderen herab, beschämen ihn und verhindern, dass zwei Menschen einander zuhören oder im selben Raum bleiben können. Zuweilen reden wir ein Thema tot oder konzentrieren uns in einer Weise auf das Negative, die uns nur noch tiefer herunterreißt.
Treffen Sie kluge und wohlüberlegte Entscheidungen, wie und wann Sie Ihrem Partner was sagen. Verkneifen Sie sich das Reden, wenn Sie wütend oder erbittert sind, wenn Ihr Partner schlechte Laune hat
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