Bhagavad Gita wie sie ist
Ziel erreichen kann. Weil in den vedischen Schriften empfohlen wird, für verschiedene Zwecke verschiedene Götter zu verehren (zum Beispiel wird einem Kranken empfohlen, die Sonne zu verehren), glauben diejenigen, die keine Geweihten des Herrn sind, für bestimmte Zwecke sei die Verehrung von Halbgöttern besser als die Verehrung des Höchsten Herrn. Ein reiner Gottgeweihter jedoch weiß, daß der Höchste Herr, Śrī Kṛṣṇa, der Meister eines jeden ist. Im Caitanya-caritāmṛta ( Ādi 5.142) heißt es: ekale īśvara kṛṣṇa, āra saba bhṛtya . „Nur die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, ist Meister, und alle anderen sind Diener.“ Daher wendet sich ein reiner Gottgeweihter niemals an die Halbgötter, um sich seine materiellen Bedürfnisse erfüllen zu lassen. Er verläßt sich auf den Höchsten Herrn und ist einfach mit dem zufrieden, was er von Ihm bekommt.
Vers 21
21
yaAe yaAe yaAM yaAM tanauM Ba·(: ™aÜ"yaAicaRtauimacC$ita /
tasya tasyaAcalaAM ™aÜ"AM taAmaeva ivad"DaAmyah"ma, //21//
yo yo yāṁ yāṁ tanuṁ bhaktaḥ
śraddhayārcitum icchati
tasya tasyācalāṁ śraddhāṁ
tām eva vidadhāmy aham
yaḥ yaḥ – wer auch immer; yām yām – welche auch immer; tanum – Form eines Halbgottes; bhaktaḥ – Geweihter; śraddhayā – mit Glauben; arcitum – zu verehren; icchati – wünscht; tasya tasya – ihm; acalām – fest; śraddhām – Glauben; tām – diesen; eva – sicherlich; vidadhāmi – gebe; aham – Ich.
Ich weile als Überseele im Herzen eines jeden. Sobald jemand den Wunsch hat, einen bestimmten Halbgott zu verehren, festige Ich seinen Glauben, so daß er sich dieser bestimmten Gottheit hingeben kann.
ERLÄUTERUNG: Gott hat jedem Unabhängigkeit gegeben. Wenn jemand also den Wunsch nach materiellem Genuß hat und sich von den materiellen Halbgöttern aufrichtig die Möglichkeiten hierzu wünscht, versteht dies der Höchste Herr, der Sich als Überseele im Herzen eines jeden befindet, und gewährt einem solchen Menschen diese Möglichkeiten. Als der höchste Vater aller Lebewesen mischt Er Sich nicht in ihre Unabhängigkeit ein, sondern gibt ihnen alle Möglichkeiten, so daß sie sich ihre materiellen Wünsche erfüllen können. Hier könnte man sich fragen, warum der allmächtige Gott den Lebewesen die Gelegenheit gibt, die materielle Welt zu genießen, und sie damit in die Falle der illusionierenden Energie gehen läßt. Die Antwort lautet, daß unsere Unabhängigkeit keine Bedeutung hätte, wenn der Höchste Herr als Überseele diese Möglichkeiten nicht gäbe. Deshalb gewährt Er jedem völlige Unabhängigkeit, zu tun, was ihm beliebt, aber Seine endgültige Anweisung finden wir in der Bhagavad-gītā : Man sollte alle anderen Beschäftigungen aufgeben und sich Ihm völlig ergeben. Das wird die Menschen glücklich machen.
Sowohl die Menschen wie auch die Halbgötter sind dem Willen der Höchsten Persönlichkeit Gottes untergeordnet; deshalb kann ein Mensch nicht aus seinem eigenen Wunsch heraus einen Halbgott verehren, ebenso wie der Halbgott niemandem ohne den höchsten Willen eine Segnung gewähren kann. Deswegen sagt man, daß sich nicht einmal ein Grashalm ohne den Willen der Höchsten Persönlichkeit Gottes bewegen kann. Im allgemeinen wenden sich die Menschen, die in der materiellen Welt Not leiden, an die Halbgötter, so wie es in den vedischen Schriften empfohlen wird. Für jeden Wunsch gibt es einen bestimmten Halbgott, den man verehren kann. Einem Kranken zum Beispiel wird empfohlen, den Sonnengott zu verehren; ein Mensch, der gebildet sein möchte, kann die Göttin der Gelehrsamkeit, Sarasvatī, verehren, und jemand, der eine schöne Ehefrau begehrt, kann die Göttin Umā, die Gemahlin Śivas, verehren. Auf diese Weise gibt es in den śāstras (den vedischen Schriften) Empfehlungen, wie man die verschiedenen Halbgötter verehren kann. Und weil ein bestimmtes Lebewesen eine bestimmte materielle Annehmlichkeit genießen will, gibt der Herr ihm die Inspiration und den starken Wunsch, diese Segnung von dem betreffenden Halbgott zu erlangen, so daß das Lebewesen in der Folge diese Segnung auch bekommt. Die bestimmte Art der hingebungsvollen Haltung, die ein Lebewesen gegenüber einem bestimmten Halbgott zeigt, kommt ebenfalls vom Höchsten Herrn, und nicht von dem betreffenden Halbgott, denn die Halbgötter sind nicht in der Lage, in den Lebewesen eine solche Neigung zu erwecken; vielmehr ist es Kṛṣṇa, der
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