Bhagavad Gita wie sie ist
kṣamaḥ kṣamyatām
yatra kvāpi niṣadya yādava-kulottaṁsasya kaṁsa-dviṣaḥ smāraṁ smāram aghaṁ harāmi tad alaṁ manye kim anyena me
„O meine Gebete, die ich dreimal täglich spreche, alle Ehre sei euch! O mein Bad, ich bringe dir meine Ehrerbietungen dar. O Halbgötter! O Vorväter! Bitte entschuldigt meine Unfähigkeit, euch meine Achtung zu erweisen. Wo immer ich nun sitze, erinnere ich mich an den großen Nachkommen der Yadu-Dynastie [Kṛṣṇa], den Feind Kaṁsas, und so kann ich mich von allen sündhaften Bindungen befreien. Ich denke, daß dies für mich ausreicht.“
Die vedischen Zeremonien und Rituale sind für Neulinge unbedingt erforderlich: dreimal täglich alle möglichen Gebete sprechen, frühmorgens ein Bad nehmen, den Vorvätern Achtung erweisen, usw. Wenn man aber völlig im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert ist und sich im transzendentalen liebenden Dienst des Herrn beschäftigt, werden einem all diese regulierenden Prinzipien gleichgültig, da man die Vollkommenheit bereits erreicht hat. Wenn man durch Dienst für den Höchsten Herrn, Śrī Kṛṣṇa, die Ebene des spirituellen Wissens erreicht, braucht man nicht mehr verschiedene Arten von Bußen und Opfern auszuführen, wie sie in den offenbarten Schriften empfohlen werden. Und wenn man andererseits nicht verstanden hat, daß der Zweck der Veden darin besteht, Kṛṣṇa zu erreichen, und einfach nur Rituale, Zeremonien usw. vollzieht, verschwendet man mit solchen Beschäftigungen nutzlos seine Zeit. Wer Kṛṣṇa-bewußt ist, überschreitet die Grenze des śabdabrahma, das heißt des Bereichs der Veden und Upaniṣaden.
Vers 53
53
™auitaiva‘aitapaªaA tae yad"A sTaAsyaita inaêlaA /
s$amaADaAvacalaA bauiÜ"stad"A yaAegAmavaApsyais$a //53//
śruti-vipratipannā te
yadā sthāsyati niścalā
samādhāv acalā buddhis
tadā yogam avāpsyasi
śruti – der vedischen Offenbarung; vipratipannā – ohne von den fruchttragenden Ergebnissen beeinflußt zu sein; te – dein; yadā – wenn; sthāsyati – bleibt; niścalā – unbewegt; samādhau – in transzendentalem Bewußtsein oder Kṛṣṇa-Bewußtsein; acalā – unerschütterlich; buddhiḥ – Intelligenz; tadā – dann; yogam – Selbstverwirklichung; avāpsyasi – du wirst erreichen.
Wenn dein Geist nicht mehr von der blumigen Sprache der Veden verwirrt ist und fest in der Trance der Selbstverwirklichung verankert bleibt, dann hast du das göttliche Bewußtsein erreicht.
ERLÄUTERUNG: Wenn man sagt, jemand sei in samādhi, so bedeutet dies, daß er Kṛṣṇa-Bewußtsein vollständig verwirklicht hat; das heißt, wer völlig in samādhi ist, hat Brahman, Paramātmā und Bhagavān erkannt. Die höchste Vollkommenheit der Selbstverwirklichung ist die Erkenntnis, daß man ein ewiger Diener Kṛṣṇas ist und daß man nur die eine Aufgabe hat, seine Pflichten im Kṛṣṇa-Bewußtsein zu erfüllen. Ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch, das heißt ein unerschütterlicher Gottgeweihter, sollte sich nicht durch die blumige Sprache der Veden verwirren lassen, und ebensowenig sollte er fruchtbringenden Tätigkeiten nachgehen, um sich zum himmlischen Königreich zu erheben. Im Kṛṣṇa-Bewußtsein kommt man unmittelbar mit Kṛṣṇa in Verbindung, und auf dieser transzendentalen Ebene wird es möglich, alle Unterweisungen Kṛṣṇas zu verstehen. Wenn man sich auf diese Weise verhält, ist es sicher, daß man konkrete Ergebnisse und schlüssiges Wissen erlangt. Man braucht nur die Anweisungen Kṛṣṇas bzw. die Seines Stellvertreters, des spirituellen Meisters, auszuführen.
Vers 54
54
@jauRna ovaAca
isTata‘aÁasya k(A BaASaA s$amaAiDasTasya ke(zAva /
isTataDaI: ikM( ‘aBaASaeta ik(maAs$aIta ˜ajaeta ik(ma, //54//
arjuna uvāca
sthita-prajñasya kā bhāṣā
samādhi-sthasya keśava
sthita-dhīḥ kiṁ prabhāṣeta
kim āsīta vrajeta kim
arjunaḥ uvāca – Arjuna sprach; sthita-prajñasya – von jemandem, der im festen Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert ist; kā – was; bhāṣā – Sprache; samādhi-sthasya – von jemandem, der sich in Trance befindet; keśava – o Kṛṣṇa; sthita-dhīḥ – jemand, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein gefestigt ist; kim – was; prabhāṣeta – spricht; kim – wie; āsīta – sitzt; vrajeta – geht; kim – wie.
Arjuna sprach: O Kṛṣṇa, welche Merkmale weist jemand auf, dessen Bewußtsein so in die Transzendenz eingegangen ist? Wie
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