PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg
Prolog
Ein Routineauftrag, sagten sie.
Mhm.
Eigentlich wolltest du Urlaub nehmen. Es war hoch an der Zeit. Du hattest den Job ziemlich satt. Man muss sich auch mal um sich selbst kümmern, nicht ständig nur um andere, oder?
Aber das wäre auf dem Mars, sagten sie. Auf dem Mars! Der dich immer schon fasziniert hat. Das steht nämlich in deinen Akten: »Mars-Nostalgikerin«. Na bitte - und jetzt bekommst du sogar dafür bezahlt. Flug, Spesen, alles inklusive. Kannst ja, wenn du willst, hinterher ein paar freie Tage anhängen, sagten sie. Sozusagen das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden.
Damit haben sie dich geködert. Mit dem Mars, und mit Perry Rhodan.
Was, er persönlich?, hast du gefragt: Ich soll die Leibwächterin für Perry Rhodan spielen?
Für niemand Geringeren. Reginald Bull ist übrigens auch noch dabei.
Moment mal - eine einzige Agentin des Liga-Dienstes wird dazu abgestellt, sowohl den Terranischen Residenten als auch den Verteidigungsminister zu beschützen?
Womit du keineswegs andeuten wolltest, dass die nicht sehr gut auf sich selbst aufpassen könnten. Das sind lebende Legenden. Die ersten Menschen auf dem Mond. Die zwei, die uns zu den Sternen geführt haben. Wie lange ist das her? Drei Jahrtausende, grob geschätzt. Dreitausend Jahre, in denen, ausgehend von einem abgelegenen, kleinen blauen Planeten, ein beachtliches Sternenreich errichtet wurde.
Dennoch ...
Reiner Routineauftrag, haben dich deine Vorgesetzten beruhigt. Nur eine kurze Rundtour, noch vor dem offiziellen Startschuss zur Neubesiedelung des Mars. Ein für die Medien inszeniertes Spektakel: Rhodan und Bull gondeln mit dreißig ausgesuchten Existenzgründern, Künstlern und Wissenschaftlern in diesem Museumsstück, diesem uralten Vehikel, dem original »Mars-Liner 01«, über den roten Dünen herum. Die beiden wissen nicht einmal, dass du unter den Passagieren bist. Warum auch? Was soll schon groß passieren? Ihr besichtigt drei, vier Ausgrabungsstellen, die Trivid-Sender kriegen hübsche Bilder, und das war's dann.
Kannst ja, wenn du willst, hinterher noch ein paar freie Tage anhängen, sagten sie. Ganz gemütlich. Also quasi: bezahlter Urlaub. Genau dort, wo du immer hin wolltest, Fran.
Mhm.
Nur dass dann ein wenig mehr daraus geworden ist.
Um etwa eine Milliarde Jahre mehr .
Jetzt rast du, in einer unglaublich fernen Zukunft verschollen, mit einem brustschwachen Frachtkahn überlichtschnell durch den Halbraum. Wohin? Keine Ahnung. Rhodan und Bull wissen es auch nicht. Aber sie arbeiten daran.
Na immerhin!
Der Ausflug ist zum Albtraum geworden. Von den dreißig Passagieren leben bloß noch fünf. Und ein furchtbar lästiges Katzenvieh mit dem absolut dämlichen Namen Schikago. Alle anderen sind den Attacken der Nodronen zum Opfer gefallen, Friede ihrem Angedenken. Resümee: Nach einer knappen Woche in der Galaxis, die vor unvorstellbar langer Zeit einmal eure heimatliche Milchstraße war, habt ihr fünfundzwanzig Menschen verloren und noch keinen einzigen Freund gefunden. Dafür aber jede Menge Fieslinge, die euch ans Leder wollen.
Ein Routineauftrag, sagten deine Vorgesetzten.
Mhm.
Kapitel 1
Fluchtversuche
Der Bildschirm zeigte ein graues Wabern, das von rötlichen Schlieren durchzogen wurde. Oder einen roten Nebel, in dem gräuliche Formen schwammen. Oder ...
»Besser nicht zu lang hinsehen«, erklang Perry Rhodans Stimme. »Das kann Kopfschmerzen und Schlimmeres zur Folge haben. - He, hallo, Quart! Hörst du mich?«
Quartodezimus Filidor Edlervon Homphé zuckte zusammen. Er spürte, dass ihn jemand an der Schulter rüttelte, erst sachte, dann heftiger. Quart schluckte. Er versuchte, die Augen vom Panoramaschirm abzuwenden. Das fiel ihm gar nicht leicht. Die Aufnahmen der Außenbordkameras übten eine außerordentlich starke Faszination auf ihn aus. Obwohl sie jenes unbegreifliche, übergeordnete Kontinuum, durch das sich ihr Raumschiff bewegte, sicherlich verfälscht darstellten, zogen ihn die psychedelischen, sich dauernd verändernden Bilder in ihren Bann. Er hatte das Gefühl, in die Unendlichkeit zu stürzen, in höhere Dimensionen einzutauchen, sich darin aufzulösen, zu verlieren.
Mit großer Mühe drehte er den Kopf zu Perry um. »Es ist ... furchterregend schön«, flüsterte er.
»Ich weiß.« Der Terranische Resident lächelte. »Warte mal, wie ging das Zitat noch? Ach ja: >Das Schöne ist nur des Schrecklichen Anfang, den wir gerade noch verstehen!<«
Quart nickte anerkennend. »Wer hat
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