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BIANCA SPEZIAL Band 04

BIANCA SPEZIAL Band 04

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG SUSAN MALLERY
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Straße?“
    „Nein. Aber ich finde, dass ein Mann immer das Richtige tun sollte. Sie sind nicht in der Lage, dem Kerl eine Lektion zu erteilen, also biete ich mich an.“
    Erstaunt stellte Heather fest, dass er es ernst meinte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal einen anständigen Mann getroffen hatte, der jünger als fünfzig war.
    „Sie sind ein netter Mensch, Jim Dyer. Ich weiß, dass Männer es hassen, als nett bezeichnet zu werden, weil es nicht männlich und nicht sexy ist. Ich hoffe aber, dass Sie es mir nachsehen und mein Kompliment einfach akzeptieren. Ich meine es sehr ehrlich.“
    „Vielen Dank.“
    Sie seufzte leise. Wie wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie in den vergangenen zehn Jahren einen Mann wie Jim statt der drei Taugenichtse kennengelernt hätte, mit denen sie sich eingelassen hatte? Sie verdrängte den Gedanken. Es führte zu nichts, über die Vergangenheit nachzudenken. Momentan ging es ihr großartig. Sie war gesund, stand kurz vor der Entbindung und hatte keine finanziellen Sorgen. Sie hatte alles, was sie brauchte. Was war schon dabei, wenn ein paar Träume unerfüllt blieben?
    „Was denken Sie gerade?“, fragte Jim.
    „Dass ich mich sehr glücklich schätzen kann.“
    „Weil Sie mit mir in einem Fahrstuhl festsitzen?“
    Seine Augen waren von einem unglaublich leuchtenden Blau und dazu von langen Wimpern umrahmt.
    „Verglichen mit einigen anderen Möglichkeiten sind Sie der ideale Fahrstuhlbegleiter. Sie scheinen nicht so leicht in Panik zu geraten, und das ist gut so. Einer von uns sollte ruhig und beherrscht bleiben.“
    „Sie halten sich großartig. Ich merke kaum, dass Sie nervös sind.“
    „Oh, vielen Dank.“ Ein stechender Schmerz durchbohrte sie. Es kam so überraschend, dass sie nicht atmen, ja nicht einmal schreien konnte. Dann verging es, und sie fragte sich, was, in aller Welt, mit ihr geschah.
    Jim blickte zu dem Hörer an der Kontrolltafel und überlegte, ob er nachfragen sollte, wie lange die Reparatur noch dauern würde. Bisher hielt Heather sich großartig, aber die Aufregung konnte nicht gut für sie sein. Sie hatte ein hübsches Gesicht mit großen grünen Augen. Sie war klug, witzig und schwanger. Was für ein Schuft musste der Mann sein, der ihr den Rücken gekehrt hatte?
    Sein Blick glitt zu ihrem prallen Bauch. Sie sah aus, als hätte sie schon vor einem Monat entbinden sollen. Er wollte nicht an Kinder und seine Vergangenheit denken. Also konzentrierte er sich ganz auf Heather. „Was ist los?“, fragte er erschrocken, als sie plötzlich zusammenzuckte.
    Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sie zog die Knie an und ballte die Hände zu Fäusten. Ein dunkler, feuchter Fleck breitete sich auf dem Teppichboden aus.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie befeuchtete sich die Lippen und versuchte zu lächeln. „Ich hasse es, unsere so kurze Bekanntschaft auszunutzen, aber ich fürchte, ich kriege dieses Baby. Und zwar jetzt.“

2. KAPITEL
    „Sie machen Witze, oder?“, fragte Jim verzweifelt. Er wollte nicht glauben, was er gehört hatte. Es durfte nicht wahr sein.
    Der feuchte Fleck auf dem Teppich wuchs, als sie von einer weiteren heftigen Kontraktion erfasst wurde. Heather schloss die Augen und rang nach Atem.
    „Es tut mir leid“, murmelte sie, als der Schmerz nachließ. Sie versuchte zu lächeln. „Ich wünschte, es wäre ein Scherz, aber wie Sie vermutlich sehen, ist die Fruchtblase geplatzt. Es ist so weit.“
    Ihr Gesicht war mager und blass, genau wie ihre Arme und Beine. Sie trug ein grünes Kleid mit kurzen Ärmeln, das sich um sie bauschte und sie wie ein kleines Kind aussehen ließ, das sich in den Sachen seiner Mutter verkleidet hatte. Nur dass nichts Kindliches an ihrem Unbehagen oder ihrem dicken Bauch war.
    Jim fluchte im Stillen und fragte sich, was, zum Teufel, er tun sollte. „Geht es Ihnen gut?“, fragte er unsicher und winkte dann ab. „Dumme Frage. Machen Sie sich nicht die Mühe zu antworten.“
    „Und dabei hatte ich Ihnen versprochen, dass die Wehen nicht einsetzen, bevor wir die Tiefgarage erreichen.“
    Ihr Ton klang gelassen, doch er sah die Angst in ihren Augen. Sie strich sich über die Stirn, zerzauste sich dadurch die Ponyfransen. Ihre Haare wiesen die Farbe von Weizen auf und waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    „Ich nehme an, es ist nicht zufällig Ihr Hobby, an Wochenenden Babys zur Welt zu bringen?“ Schweißperlen standen auf ihrer Stirn und ihrer Oberlippe. Ihre Augen waren weit

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