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BIANCA SPEZIAL Band 04

BIANCA SPEZIAL Band 04

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG SUSAN MALLERY
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damit der Kopf nicht zu schnell kommt.“
    Er wiederholte die Anweisungen der Ärztin, die ihn Schritt für Schritt durch die Prozedur führte, und redete beruhigend auf Heather ein.
    Zehn Minuten später legte er ihr ein winziges schreiendes Baby mit hochrotem Kopf auf den Bauch. „Es ist ein Mädchen“, verkündete er verwundert. Er konnte es noch nicht recht fassen, dass er tatsächlich geholfen hatte, ein Kind zur Welt zu bringen.
    Heather versuchte, den Kopf zu heben, aber sie war zu schwach. „Ist sie in Ordnung?“
    Er musterte das zappelnde Wesen. „Sie hat zehn Finger und zehn Zehen, und sie ist genauso wundervoll wie ihre Mutter.“
    Die Ärztin gab ihm einige abschließende Instruktionen und versprach zu warten, bis der Fahrstuhl wieder funktionierte. Als Jim den Hörer auflegte, begann Heather zu weinen. Ausnahmsweise störte ihn der Anblick einer in Tränen aufgelösten Frau nicht. Er hatte vollstes Verständnis, und wäre er nicht so müde und gleichzeitig so aufgeregt gewesen, hätte auch er ein paar Tränen vergossen. Gemeinsam hatten sie etwas Außergewöhnliches geschafft, und es gab keine Worte, es zu beschreiben. Anstatt zu sprechen, zog er Heather daher in die Arme und bettete sie so, dass sie das Baby sehen konnte. Als sie es enger an sich zog, zog auch er sie enger an sich.
    „Danke, dass Sie mich nicht verlassen haben“, sagte sie, als sich das Baby in der Geborgenheit ihrer Arme beruhigte.
    Er ließ das Kinn auf ihrem Kopf ruhen. „Ist das die Stelle, an der ich darauf hinweisen soll, dass ich nirgendwohin gehen konnte?“
    „Sie wissen, was ich meine. Sie waren nicht nur anwesend, Sie haben geholfen. Das bedeutet mir sehr viel.“ Sie schniefte. „Ich kann es nicht fassen, dass ich geweint habe. Ich weine nie.“
    „Ich würde sagen, dieses eine Mal sei Ihnen verziehen. Sie haben einiges durchgemacht.“
    „Das schon, aber …“ Sie schüttelte den Kopf. „Sehen Sie sich bloß mal diesen armen Fahrstuhl an. Es sieht aus, als hätten wir hier eine Szene aus einem Horrorfilm gedreht. Man wird den Teppich erneuern müssen.“
    „Hören Sie auf, sich über solche Sachen zu sorgen. Sie haben ein brandneues, hübsches Baby.“
    „Ist sie nicht wundervoll?“
    „Das ist sie in der Tat.“ Jim gestattete sich nicht sehr häufig, an Kinder zu denken, aber wenn er es tat, musste er sich eingestehen, dass die Sehnsucht nach eigenem Nachwuchs noch immer da war. „Alle sagen, dass eine Geburt ein Wunder ist, aber ich habe bis heute nicht begriffen, was das bedeutet.“
    „Ich auch nicht.“
    Plötzlich machte der Fahrstuhl einen Ruck.
    Heather erstarrte. „Ist es das, was ich glaube?“
    „Ich hoffe es inbrünstig.“
    Tatsächlich erklang eine Sekunde später das Geräusch des Motors, und die Kabine bewegte sich sanft zum Erdgeschoss. Die Türen öffneten sich, und zwei Krankenpfleger und Dr. Moreno traten ein.
    Jim erhob sich. Heather ergriff ihn am Arm. „Ich weiß, dass es sehr viel verlangt ist, aber würden Sie mit mir ins Krankenhaus kommen? Ich bin nur …“ Sie verstummte und biss sich auf die Unterlippe.
    „Ich weiß. Ich würde gern mit Ihnen kommen. Ich will mich überzeugen, dass es Ihnen und der Kleinen gut geht.“ Er blickte an seiner fleckigen Hose hinab. „Außerdem ist das Krankenhaus der einzige Ort, der mir einfällt, an dem sie mich in dieser Aufmachung hereinlassen.“
    Um drei Uhr am selben Nachmittag waren Heather und ihre Tochter untersucht und für gesund erklärt worden.
    „Das nächste Mal sollten Sie erwägen, das Krankenhaus ein bisschen früher aufzusuchen“, schlug die Krankenschwester vor, die Heathers Blutdruck gemessen hatte.
    „Ich werde mein Bestes tun.“
    „Zumindest war Ihr Ehemann bei Ihnen“, fuhr die Schwester fort, als Jim eintrat. „Das war Ihnen bestimmt eine große Hilfe.“
    Heather hielt es für sinnlos zu erklären, dass ihr ein Fremder zur Hilfe geeilt war. „Ich hätte es nicht ohne ihn geschafft“, gestand sie ein.
    Die Schwester schenkte ihr ein Lächeln und ging hinaus. Jim trat an das Bett und blickte zu ihr hinab. „Ich habe nur ein paar Minuten Zeit. Ich muss nach Hause fahren, mich duschen und umziehen und dann ins Büro zurückkehren. Aber ich wollte mich überzeugen, dass es Ihnen gut geht.“
    „Es geht uns beiden gut.“ Sie deutete mit dem Kopf auf das Baby in ihren Armen. „Sie ist gründlich untersucht worden. Starkes Herz, freie Lungen, aufgeweckt. Dr. Moreno hat gesagt, dass es eine Entbindung wie aus

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