Bibi Blocksberg - 08 - Das Wettfliegen
machst du denn hier?«
»Das möchte ich von dir auch gern wissen, Opa!«, gab Schubia patzig zurück. Angriff ist die beste Verteidigung, dachte sie.
»Nun ja… ähm…« Baron von Zwiebelschreck räusperte sich verlegen. »Wir haben beide das Gleiche gemacht, denke ich. Wir hatten wohl noch etwas nachzubessern. Jeder an seinem eigenen Fluggerät, natürlich!«, setzte er eilig hinzu.
Schubia lachte laut los. Ganz schön ausgebufft, der Alte!
»Verstehe! Sozusagen als Vorsorge. Es könnte ja morgen ein kleiner ,Notfall’ eintreten. Is’ schon klar, Opachen!«
Der Baron stieß einen erleichterten Seufzer aus. Das war ja noch einmal gut gegangen. Schubia würde ihn nicht verpetzen, schließlich war sie ja auch nicht unschuldig.
»Na dann…, ähm…«, er räusperte sich erneut, »dann vergessen wir am besten die ganze Angelegenheit, meine Liebe. Bis morgen dann, zum fairen Wettkampf!«
»Okay, Opa!«, meinte Schubia lässig. »Is’ gebongt. Ich halte dicht.«
Nacheinander und so leise wie möglich entfernten sich Baron von Zwiebelschreck und die schrille Punkerhexe Schubia Wanzhaar aus dem Maschinenzelt. Wenige Minuten später herrschte wieder nächtliche Stille auf der Flugwiese. Das Vorhängeschloss an dem Zelt, in dem die Fluggeräte standen, war unversehrt. Niemand würde auf die Idee kommen, dass jemand heimlich das Innere des Zelts betreten und eine ganz dicke Schummelei verübt hatte.
Großes Hexenehrenwort!
Am nächsten Morgen machte sich Bibi gleich nach dem Frühstück auf den Weg zu Eddi, der sie vor seiner Werkstatt erwartete. Er war schon startklar und hatte bereits seinen Skifahrerhelm und die Skibrille aufgesetzt. Bibi musste bei seinem Anblick lachen, aber in Wirklichkeit war ihr nicht nach Lachen zumute.
»Eigentlich wollte ich gar nicht kommen«, sagte sie verzagt. »Es bringt ja doch nichts.«
»Kopf hoch, Bibi!«, versuchte Eddi ihr Mut zu machen. »Denk dran: Dabei sein ist alles! Das ist eine alte Sportlerweisheit. Aber für alle Fälle habe ich… Warte mal kurz!«
Er ging in seine Werkstatt und kam gleich darauf mit einem Fliegerhelm wieder heraus.
»Hier, das ist für dich«, sagte er und überreichte Bibi den Helm.
»Oh, danke!«, sagte Bibi. »Das ist riesig nett von dir, Eddi. Aber…« Sie stellte fest, dass sich in dem Fliegerhelm etwas befand. »Was ist denn das? Sind das nicht die Miniraketen von deiner misslungenen Erfindung?«
»Na ja, ich dachte«, Eddi wurde ein bisschen verlegen, »ich dachte, du solltest sie für alle Fälle in deinem Besen verstecken.«
» Aber Eddi!« Bibi funkelte ihr Gegenüber empört an. »Was hast du denn für eine Meinung von mir?«
» Ich weiß, ich weiß!« Eddi machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Du hast dich an die Hexenregeln zu halten. Aber vielleicht fühlst du dich stärker, wenn du die kleinen Raketen dabei hast. Einfach nur so.«
Bibi bedankte sich. Es war ja lieb gemeint von Eddi. Jetzt wollte sie sich gern revanchieren und ihm auch etwas zum Starkfühlen schenken. Sie überlegte kurz, dann fiel ihr ein passendes Geschenk ein.
» Eene meene roter Saft, gib dem Eddi Strampelkraft! Hex-hex!«
Sternchen blitzten, Funken sprühten und Bibi überreichte ihm eine Flasche mit einer himbeerroten Flüssigkeit.
» Strampelsaft für Eddi Eddison?« Er hielt die Flasche lachend gegen das Licht. »Sieht lecker aus. Danke, vielleicht werde ich ihn ja wirklich brauchen.«
Nun aber wurde es Zeit für die beiden. Bibi setzte sich auf ihren Besen, Eddi hielt sich für den Start an ihm fest und Bibi sagte ihren Fliegespruch: » Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei! Hex-hex!«
So sausten sie los in Richtung Flugwiese. Bibi auf Kartoffelbrei, Eddi auf seinem geflügelten Fahrrad. Auf der Wiese war schon alles bereit für das große Ereignis. Zu beiden Seiten der Start- und Landebahn waren Schnüre gezogen, hinter denen sich eine Menge Zuschauer eingefunden hatten, um dem Schauspiel beizuwohnen. Ein Kreidestrich im Gras zeigte die Linie für den Start und das Ziel an und daneben war ein Hochsitz errichtet worden. Davor standen Bibis Eltern und oben auf der Plattform thronte Karla Kolumna. Sie hatte eine Spezial-Fernglasbrille auf der Nase und hielt ein Mikrofon in der Hand.
Es knackte kurz in den Lautsprechern, die oben an der Plattform angebracht waren. Dann ertönte ein Räuspern und gleich darauf schallte Karlas Stimme laut über die Flugwiese.
» Achtung! Achtung! Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das
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