Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung
bleibt Clown. Und dann noch die Zuckerschnecke!“
„Du hast recht . Das war wohl nicht meine beste Idee“, seufzte Mini. „Zottel ist nun mal ein Clown. Aber ein sehr, sehr lieber!“
Zwischenfall beim Außendienst
Am nächsten Tag war es soweit: Das Internat rückte aus zum Außendienst. Es galt, Zäune und Koppelgatter nachzusehen und zu reparieren, die Tränken auf den Koppeln zu inspizieren, Reitwege zu überprüfen und Schäden zu beseitigen, Schilder zu erneuern und dergleichen mehr.
Statt in den Klassenzimmern versammelte man sich vor der Schulreithalle. Ignaz der Schreckliche und Dagmar Körber, die bei allen beliebte Lehrerin und Turnierreiterin, teilten die Schüler in Arbeitsgruppen ein. Jede Gruppe bekam einen hektographierten Plan, auf dem das Gebiet, das sie inspizieren sollte, eingezeichnet war.
Bille und Bettina hatten es einrichten können, mit Beppo und Peter in eine Gruppe zu kommen. Bis auf Peter, der die Stute Natascha aus dem Schulstall ritt, hatte jeder von ihnen ein eigenes Pferd, und so wurden sie für die am weitesten entfernt liegende Koppel eingeteilt. Bille studierte den Plan.
„Das ist die an der Kreuzung der Straßen nach Neukirchen und Leesten-Godenfelde . Das Land auf der anderen Straßenseite gehört schon zum Gut Godenfelde .“
„Die Koppel kenne ich gar nicht“, bemerkte Peter. „Kannst du auch nicht, sie wird nur als Viehweide genutzt. Die Groß- Willmsdorfer Kühe verbringen da zum Teil die Sommermonate. “
„Ich wußte gar nicht, daß wir für Kühe auch zuständig sind!“ Beppo zog eine Grimasse. „Die Koppel geht uns doch eigentlich gar nichts an!“
„Bei so vielen Schülern können sich ruhig auch ein paar um das übrige Willmsdorfer Gebiet kümmern“, antwortete Bille ungerührt. „Ob auf der Koppel nun Pferde oder Kühe weiden, die Arbeit am kaputten Koppelgatter ist die gleiche. Sei froh, daß du nicht zum Kartoffelernten abkommandiert wirst!“
„Sag das nicht!“ Peter lachte. „So eine Ernte mit Kartoffelfeuer und in der Glut gebackenen Kartoffeln würde ihn vielleicht mehr reizen!“
„Also, gehen wir. Habt ihr euer Werkzeug?“
„Jawohl, Frau Direktor.“
„Und unsere Picknickpakete auch. Samt Thermosflasche“, meldete Bettina.
„Okay, dann man los, um so eher sind wir fertig.“ Zottel und Sternchen warteten schon gesattelt hinter dem Schulstall. Beppo holte seine Sahida und Peter Natascha aus dem Stall. Wenig später trabten die vier dem Waldrand entgegen, gefolgt von anderen Gruppen, die den gleichen Weg hatten und erst nach und nach in andere Richtungen davonritten. Man winkte sich zu, fröhliche Rufe hallten hin und her, man neckte sich oder wünschte sich guten Erfolg-
Bille und ihre Gruppe hatten den längsten Weg. Hinter dem Wald legten sie einen Galopp über einen abgeernteten Acker ein, dann ging es ein Stück die Landstraße entlang und links in einen Feldweg hinein.
„Ich wußte gar nicht, daß Willmsdorf so groß ist!“ rief Beppo und setzte sich mit seiner Sahida an die Spitze.
„Deshalb heißt’s ja auch Groß- Willmsdorf .“
„Aua.“
„Seht ihr die alte Steinbrücke da drüben?“ unterbrach Bille die beiden Jungen. „Die ist über zweihundert Jahre alt. Ein Überbleibsel der alten Landstraße nach Neukirchen. Dahinter biegen wir nach rechts ab, dann sind wir gleich da.“
„Was ist eigentlich Godenfelde für ein Gut?“ erkundigte sich Peter.
„Sie haben keine Pferde, deshalb weiß ich wenig über den Hof. Ich glaube, sie haben sich ganz auf Geflügelzucht spezialisiert, seit der Sohn den Betrieb übernommen hat.“
„Eine dieser gräßlichen Hühnerfabriken?“ Beppo verzog das Gesicht.
„Nein. Bodenhaltung, aber in ganz großem Stil. Auch Gänse und Enten. Mit Weidegang! Mutsch und Onkel Paul sind gute Kunden da. Seit im Sparmarkt immer mehr Eier aus Bodenhaltung verlangt werden, beziehen sie ihre Eier fast nur noch dort.“
„Inzwischen begreifen es auch die Dümmsten“, warf Bettina ein, „daß es eine unsagbare Tierquälerei ist, Hühner in winzigen Drahtkäfigen ohne Einstreu und ohne jeden Auslauf zu halten.“
„Ja, ein Glück!“ pflichtete ihr Beppo bei. „Wenn die Leute nicht so unheimlich stur wären, würden sie merken, wie anders das Fleisch und die Eier eines Huhns schmecken, das ein glückliches Leben in Freiheit hatte.“
„Leider sind nicht alle solche Feinschmecker wie du“, meinte Bille lächelnd. „Also, wir sind da. Da drüben ist das defekte Gatter. Wir
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