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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Himmel war von einem strahlenden Blau. Nur in der Ferne, zwischen den Gipfeln der Achttausender, hingen einige Wolken wie Wattetupfen in der klaren Luft.
    Bill genoß das Panorama. Er befand sich zum erstenmal in seinem Leben in Katmandu, der Hauptstadt des Königreichs Nepal. Er saß auf der Aussichtsterrasse des Flughafens und wartete auf die Maschine, die ihn weiterbringen sollte in das Innere des Landes bis dicht an die tibetanische Grenze.
    Bill Conolly, der Reporter aus London, wollte einen Reisebericht über Nepal und Tibet schreiben. Er hatte dies schon lange vorgehabt, doch nie Zeit gefunden. Schließlich hatte er sich aufgerafft, seine hübsche Frau Sheila überreden können und war nach Katmandu geflogen.
    Suko war bei ihm.
    Suko, der Chinese. Der Mann mit dem ewigen Lächeln, dem Körper eines Sumoringers, und ein Freund, auf den sich Bill Conolly hundertprozentig verlassen konnte.
    Suko kannte die Gegend des Himalaja. Er hatte hier einige Jahre seines Lebens verbracht und wußte auch von den versteckten Bergklöstern, die Bill besuchen wollte. Die Mönche dort waren oft sehr scheu, und mit Sukos Hilfe hoffte Bill, von ihnen empfangen zu werden und einiges über den Lamaismus zu erfahren.
    Suko gehörte eigentlich zu John Sinclair, dem Oberinspektor von Scotland Yard, Sinclair, auch Geisterjäger genannt, hatte den Chinesen bei einem seiner lebensgefährlichen Fälle kennengelernt, und zwischen den beiden so ungleichen Männern hatte sich eine Freundschaft entwickelt.
    Bill Conolly war Johns alter Kampfgefährte aus früheren Tagen, als Bill noch das freie Leben eines Junggesellen führte. Er und John hatten so manch heißen Strauß gefochten, und nicht immer waren sie ohne Blessuren aus den Kämpfen hervorgegangen. Nach Bills Hochzeit mit seiner reizenden Sheila hatten die starken Zeiten ein Ende gefunden. Nur hin und wieder mal mischte Bill noch kräftig mit.
    Der Reporter war ein Frauentyp. Dunkles Haar, stets gebräunte Gesichtsfarbe, und mit einem Lächeln ausgestattet, das bei gewissen weiblichen Personen leichtes Herzklopfen verursachte. Vor der Ehe hatte Bill mächtig auf die Pauke gehauen, doch seit er mit Sheila verheiratet war, gab es für ihn keine anderen Frauen.
    Immer wieder glitt Bills Blick durch die große kristallklare Scheibe nach draußen auf das Rollfeld und dann weiter zu den fernen Gipfeln des Himalaja.
    Dort irgendwo im Norden, da lag ihr Ziel. Leider hatten sie noch einen halben Tag Zwischenaufenthalt, ehe eine Maschine startete. Die Zeit wollten er und Suko nutzen, um sich die Stadt anzusehen.
    Suko war unterwegs. Er wollte noch etwas Kartenmaterial besorgen, und da Bill Conolly Durst hatte, hatte er sich in die Aussichtshalle verzogen.
    Es herrschte ein internationales Sprachenwirrwarr. Besonders taten sich die deutschen Touristen hervor. Sie waren mit einer bekannten Reisegesellschaft angereist und taten so, als würde ihnen die Welt gehören. Meterweise wurde Film belichtet.
    Bill nuckelte an seinem Bier. Es stammte aus Dänemark und schmeckte dem Reporter ein wenig bitter, löschte aber den Durst.
    Die Deutschen drängten sich jetzt vor der Scheibe. Von Westen her schwebte eine Maschine heran. Ein glitzernder Punkt im unendlichen Blau des Himmels.
    Die Maschine fuhr das Fahrwerk aus, und wenig später berührten die hohen Räder den Beton der Landebahn.
    Katmandu, Nepals Hauptstadt, lag schon ziemlich hoch. Die dünne Luft machte den Europäern zu schaffen. Im Süden der Stadt begannen die fruchtbaren Ebenen, die sich weit hinein in den indischen Subkontinent zogen. Im Norden stand die majestätische Bergwelt des Himalaja wie eine Wand.
    Bill trank sein Glas leer.
    Die Touristen hatten jetzt genug fotografiert und wurden eingesammelt und wie eine Hammelherde in Richtung Ausgang geführt.
    An der eben gelandeten Maschine war die Tür geöffnet worden. Die ersten Passagiere betraten die Gangway.
    Bills Blick schweifte darüber hinweg, doch plötzlich stutzte der Reporter.
    Er hatte unter den Passagieren eine Frau entdeckt, die sofort auffiel. Die Frau – sie mußte eine Inderin sein – trug einen bodenlangen Sari aus feinster Seide. Der Wind spielte mit den Falten des Gewandes, und die Inderin band das Kleidungsstück fester um sich. Als sie näher kam, stellte Bill fest, daß die Frau noch ziemlich jung war. Er schätzte sie auf höchstens zwanzig Jahre.
    Dann drängte sich ein Mann nach vorn. Rücksichtslos schob er die anderen Passagiere zur Seite und faßte die

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