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Bis dein Zorn sich legt

Bis dein Zorn sich legt

Titel: Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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ist.
    »Rede endlich!«, ruft Schörner.
    Aber Axel sagt kein einziges Wort.
    Kerttu sieht sein weißes, weißes Gesicht. Sie sieht, wie er das Bewusstsein verliert. Dann sieht sie Preiselbeersträucher und Blaubeersträucher und Schwarze Krähenbeer- und Rauschbeerensträucher.
    Und dann. Ja, dann flucht Schörner frustriert, er versucht, Axel aufzuwecken, indem er das Messer herauszieht und Axel ins Gesicht schlägt. Aber Axel kommt nicht zu sich.
    Und Kerttu hört noch drei Schüsse und denkt: Das passiert nicht, das passiert nicht. Und einer der Deutschen geht los und kommt mit dem Benzinkanister vom Auto zurück, und als sie die Lichtung verlassen, brennt die Holzfällerhütte lichterloh.
    Schörner liefert Kerttu bei Isak ab und sagt, dessen Verlobte habe ihre Sache sehr gut gemacht. Dann fasst er Kerttu unters Kinn und sagt, er wisse, er könne sich auf sie verlassen, und sie könne mit einer schönen Belohnung rechnen. Sie sollten sich ein wenig gedulden, aber Schörner werde persönlich für alles sorgen.
    Und Isak sieht die Blutspritzer in Schörners Gesicht und muss Kerttu mehrmals auffordern, in die Lastwagenkabine einzusteigen; am Ende hebt einer der Deutschen sie hinein.
    Einige Tage später berichtet der »Norrbottenskurir« von dem Brand in der Hütte; die drei Männer, die mit Axel Viebke dabei verunglückt sind, konnten angeblich nicht identifiziert werden. Kerttu registriert, dass die Zeitung dieses eine Mal nicht auf Isaks Schreibtisch im Büro in der Garage liegt. Aber er sagt niemals etwas. Fragt sie nie danach. Und sie sagt auch nichts. Man muss vergessen und weitergehen.
    Eine Belohnung gibt es nie. Sie sehen Schörner niemals wieder. Depotchef Zindel lässt im September mitteilen, dass ein Transportflugzeug aus Narvik, das in Kurravaara landen soll, eine Sendung für Kerttu mitbringt.
    Aber Isak, Johannes Svarvare und drei Jungs aus Kurravaara, die beim Löschen und Laden helfen sollen, warten den Abend und die halbe Nacht vergeblich auf das Flugzeug. Und danach wird über diese Angelegenheit nicht mehr gesprochen.
    Isak erfährt, dass das Transportflugzeug verschwunden ist, und Kerttu stellt sich die ganze Zeit vor, dass es irgendwo im Wald abgestürzt ist und jemand es finden wird und dass in diesem Flugzeug eine Aktentasche liegt. Eine Aktentasche, die aussieht wie Schörners schwarze aus Schweinsleder. Und dass darin alles darüber stehen wird, wobei sie, Kerrtu, der Fuchs, der Wehrmacht geholfen hat. Zur Zeit der Beerenlese wird sie immer krank vor Sorge.
    »Willst du es mir erzählen?«, fragt Rebecka Hjalmar. »Willst du mir erzählen, wie es passiert ist?«
    Sie hat ihnen beiden Kaffee eingeschenkt. Hjalmar hat seinen Becher auf den kleinen Tisch vor dem Sofa gestellt. Vera liegt jetzt zu seinen Füßen, Tintin ist vor dem Feuer eingeschlafen. Rebecka lehnt an der Wand. Es fällt ihr schwer, nicht das Bild der Familie Krekula anzusehen. Sie würde gern das Bild des Mädchens und Axel Viebkes aus Karl-Åke Pantzares Album holen, um zu vergleichen. Aber sie ist es. Es ist Kerttu.
    »Wo soll ich anfangen?«, fragt Hjalmar. »Wir sind hingefahren. Zum See.«
    »Wer denn?«
    »Ich …«
    Er zögert kurz.
    »Ich und Tore und unsere Mutter.«
    Es ist der neunte Oktober. Hjalmar sitzt auf dem Rücksitz von Tores Wagen. Tore fährt. Kerttu sitzt vorn auf dem Beifahrersitz. Sie war morgens bei Anni. Hat nach Wilma gefragt. Wie man das so macht. Ganz nebenbei. Anni hat geantwortet, dass Simon Wilma abgeholt hat und dass die beiden zu irgendeinem Abenteuer ausgezogen sind. Einem Tagesausflug. Anni weiß nicht, wohin sie wollten. Aber Kerttu hatte es begriffen. Sie ging zur Garage. Sprach mit ihren Jungen.
    »Bestimmt sind sie beim Vittangijärvi. Svarvare findet doch, dass sie da mit der Suche anfangen sollten. Wir müssen hin.«
    Mehr hat Kerttu nicht gesagt. Tore nahm das Quad ins Schlepp. Jetzt fahren sie den Luonattiväg entlang. Der Kies prasselt gegen das Chassis. Tore weicht den Schlaglöchern geschickt aus.
    Hjalmar überlegt: Was zum Teufel wollen wir denn da?
    Niemand sagt etwas.
    Hjalmar sieht Rebecka an, er sucht nach Worten.
    »Verstehst du«, sagt er. »Es war nicht so, wie man glaubt. Niemand hat gesagt: Wir bringen sie um. Das hat sich einfach so ergeben.«
    »Versuch, es mir zu erklären«, sagt sie. »Und trink deinen Kaffee. Ehe der kalt wird.«
    Eine Melodie erklingt in ihrer Tasche. Sie zieht das Telefon heraus. Måns’ Nummer.
    Auch das noch, denkt sie.
    »Antworte«, sagt

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