Leckeres vom Balkon
Die Johannisbeere, hier als charmantes Hochstämmchen, zählt zu den Obstarten, die auch im Halbschatten gut gedeihen.
Damit der Erntespaß gelingt
Gemüse- und Obstpflanzen brauchen fast ausnahmslos viel Licht und Sonne. Doch lassen Sie sich nicht entmutigen, falls Ihr Balkon oder Ihre Terrasse einen Teil des Tags im Schatten liegt: Fünf bis sechs Stunden direkte Besonnung sind für viele Arten ausreichend. Das gilt zumindest für alle, die im Porträtteil (→ > ) als halbschattenverträglich ausgewiesen sind. Und sofern sie diese »Dosis« als intensive Nachmittagssonne abbekommen, geben sich auch Sonnenhungrige oft damit zufrieden. Besonders wichtig ist ausreichender Sonnengenuss für das gute Ausreifen von Fruchtgemüse und Obst.
Salate, Blatt- und Knollengemüse entwickeln sich allerdings oft besser, wenn sie von der Mittagshitze verschont bleiben. Manche, wie Asia-Salate oder Rucola, werden bei starker Besonnung auch unangenehm scharf bzw. bitter. Da ist es sogar ratsam, einen sonnigen Südbalkon zeitweise mit einer Markise oder einem Sonnensegel zu beschatten. Ost- oder Westlagen können also durchaus geeignet sein. Schwierig wird es jedoch mit Nordbalkonen: Versuche mit halbschattenverträglichen Gemüsen sind möglich, aber nicht immer von Erfolg gekrönt.
Tomaten, Äpfel, Erdbeeren und Zucchini entwickeln sich nahe einer schützenden Hauswand prächtig. Helle Fassaden reflektieren zudem viel Licht, was den Pflanzen zusätzlich zugutekommt. Direkt vor einer weißen Wand kann es manchen allerdings im Hochsommer zu heiß werden.
Gut beschirmt und geschützt
Die Lichtverhältnisse auf einem Balkon hängen nicht nur von der Himmelsrichtung ab, sondern werden auch von einer eventuellen Überdachung oder einem massiven Balkongeländer beeinflusst. Sofern solche Vorrichtungen nicht übermäßige Beschattung zur Folge haben, sind sie jedoch oft vorteilhaft: Sie bieten einen besonders geschützten, warmen Standort. Auf ungeschützten Balkonen und Terrassen dagegen können nicht nur Kälte, sondern – vor allem in Westlagen – auch kräftige Winde und Platzregen zum Problem werden. Dagegen helfen z. B. niedrige Sichtschutzelemente, Segeltuch-Umspannungen o. Ä. Den besten Lichteinfall gewähren Umrahmungen aus Glas oder Acrylglas. Wird der Wind jedoch weitgehend ausgesperrt, müssen Sie eventuell bei der Bestäubung von Tomaten und anderen Pflanzen etwas nachhelfen (→ > / > ). Ein weiterer Nachteil übermäßig windgeschützter Standorte ist, dass die Blätter nach einem Regen sehr langsam abtrocknen. Erreger von Pilzkrankheiten haben es dann leichter.
Platz für Gaumenfreuden
Selbst auf dem kleinsten Balkon findet sich ein Plätzchen für einen Blumenkasten mit Salaten oder Radieschen, für Buschtomaten in Töpfen oder auch ein Zwergobstbäumchen. Blumentreppen und Pflanzenregale helfen, die Stellflächen zu erweitern. Lassen Sie sich aber nicht dazu verleiten, die Gefäße allzu eng zu stellen oder zu bepflanzen – das kann zu Mini-Ernten führen und die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen fördern.
Bedenken Sie auch, dass manche frostempfindliche Obstgehölze wie Maracuja über Winter einen hellen, kühlen Platz im Haus brauchen, z. B. im Treppenhaus oder in einem schwach beheizten Raum.
Köstliche Tomaten, Erdbeeren, Paprika – in passenden Gefäßen ist vieles möglich. Und wer sagt, dass nur Blumen Töpfe zieren können?
Leckere Vielfalt
Genügend große Behältnisse vorausgesetzt, lassen sich im Grunde genommen fast alle Gemüse- und Obstarten auf Balkon oder Terrasse kultivieren. Eher kompakte, relativ flach wurzelnde Arten und Sorten eignen sich natürlich am besten. Außerdem habe ich bei meiner Auswahl im Porträtteil ( → > ) bevorzugt Arten berücksichtigt, die sich mehrmals beernten lassen. Sicherlich kann man z. B. auch Kopfsalat, Weißkohl oder gar Kartoffeln in Gefäße pflanzen – doch das verlangt dann etliche Wochen gute Pflege, um schließlich ein paar wenige Exemplare zu verkosten.
Eine feine Sache sind »Salatwiesen«, die als Samenmischungen verschiedener Arten und Sorten angeboten werden.
Gemüse – vom Mini- bis zum XL-Format
Schon seit einiger Zeit hat ein Trend die feine Küche erobert: Bei Gemüsen sind es besondere Züchtungen im Kleinformat, die oft ausgesprochen zart sind oder sehr aromatisch schmecken – von Cocktailtomaten über »Babymöhren« bis zu Zwerg-Brokkoli. Da sie weniger Platz brauchen und oft auch früher erntereif sind als ihre großen
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