Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)
meisten Dinge kann man mit Schweigen am besten ausdrücken. Ein Paradoxon, das zunächst verwirrt, aber völlig einleuchtend ist: Sie müssen nur die Perspektive verschieben: Nicht auf sich selbst gucken, sondern auf den anderen. Steht ein Problem im Raum, wissen eigentlich alle, worum es geht. Wenn Sie jetzt anfangen zu reden, verwässern Sie nur das Problem. Probleme sind Probleme, weil sie von allen als Probleme verstanden werden. Und sie werden durch Schweigen erklärt, weil Schweigen die größtmögliche Konsequenz ist, die das Reden hervorbringen kann. Wenn Sie schweigen, zwingen Sie andere zum Denken. Und das ist der erste Schritt, um Probleme wirklich zu lösen.
Kennen Sie Das Lächeln der Mona Lisa ?
Ich kann den Blick nicht von dir wenden.
Denn über deinem Mann vom Dienst.
Hängst du mit sanft verschränkten Händen
und grienst.
Du bist berühmt wie jener Turm von Pisa,
dein Lächeln gilt für Ironie.
Ja … warum lacht die Mona Lisa?
Lacht sie über uns, wegen uns, trotz uns, mit uns, gegen uns –
Oder wie?
Du lehrst uns still, was zu geschehen hat.
Weil uns dein Bildnis, Lieschen, zeigt:
Wer viel von dieser Welt gesehen hat –
der lächelt, legt die Hände auf den Bauch und schweigt.
Vom großen Kurt Tucholsky.
Böser Ratschlag Nr. 4: Ändern Sie Verhalten nur mit Löschung! Begründen Sie nicht, warum Sie sich zurückziehen. Schweigen ist immer klarer als Worte. Schweigen verändert.
5. BEHALTEN SIE IHRE IDEEN FÜR SICH!
Über manchen Besprechungsteilnehmer muss man sich fragen: Hilft er eigentlich bei der Lösung oder gehört er mit zum Problem?
Robert Jungk
In jeder Organisation gibt es einen Menschen, der Bescheid weiß. Diese Person muss entdeckt und gefeuert werden, sonst kann die Organisation nicht funktionieren.
Cyril N. Parkinson
Kennen Sie die Erfindermesse in Nürnberg? Einmal im Jahr? Ach ja, das ist doch das Ding, worüber der Raab sich immer lustig macht. Das, wo im Spiegel dann eine amüsierte Vor Ort-Berichterstattung erscheint. Da, wo die komischen Typen sind. Mit den noch komischeren Ideen. Aber sind wir nicht alle irgendwo Erfinder? So wie Sie Ihren Schreibtisch anordnen, erfinden Sie ein System, das am besten zu Ihnen passt. So wie Sie Ihre Wohnung einrichten, erfinden Sie eine Umgebung, die Sie am besten unterstützt in Ihrem Leben. Schön für Sie, aber was, wenn Ihre Kreativität kein Halten mehr kennt?
Ideen durchschießen Sie manchmal wie Blitze und Sie sind ganz begeistert und müssen sie unbedingt jemand anders mitteilen? Sie freuen sich, dass Sie helfen können und die Situation für alle verbessern könnten? Wenn nur alle auf Sie hören würden? Tun Sie das nicht!
Mit Ideen machen Sie sich zunächst einmal nur verdächtig! Man wird Sie misstrauisch beäugen und eher infrage stellen, als wenn Sie die Klappe halten würden. Man wird Sie eher meiden, als auf einen Sockel stellen. Man wird über Sie reden und nicht über Ihre Idee. Man wird Sie ausschließen, anstatt Willkommen zu heißen. Aber wie kommt das? Sollten Ideen nicht das Öl unserer Zeit sein? Sollten wir nicht alle dankbar sein, wenn jemand eine Idee hat, die zur Verbesserung der Situation beiträgt? Schon, aber wie sieht die Realität aus?
Die meisten Menschen haben keine Ideen. Sie reflektieren einfach nicht regelmäßig ihre Umgebung, sondern akzeptieren sie so, wie sie ist. Solange alles einigermaßen funktioniert, gibt es schließlich keinen Grund, ständig neue Dinge auszuprobieren. Vielleicht kennen Sie den Spruch: „Never change a running system!“ Menschen mögen die Routine, den Alltag. Sie haben Angst, dass sich mit Veränderungen auch ihre Situation verändert. Sie denken nicht in langen Perspektiven, sondern in Kurzeit-Episoden. Zumindest solange alles rund läuft. Aber läuft denn wirklich alles rund, oder reden wir uns das nicht nur auch ein bisschen ein? Gehen wir mal den anderen Weg.
Was ist der Keim einer Idee? Irgendetwas funktioniert nicht so, wie man es haben möchte. Wie Sie es haben möchten. Also überlegt man, wie man es ändern könnte. Und da beginnen die Probleme. Sie wollen den Status quo ändern. Hier? In einer durchindustrialisierten Welt mit einem funktionierenden Gesundheitssystem und einem reichhaltigen Freizeitangebot bis spät in die Nacht?Was passt Ihnen denn daran nicht?
Sie sehen: Wer Ideen hat, der durchschaut Probleme, der weiß, was falsch läuft und noch schlimmer: Er hat sogar einen Plan, wie
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