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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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bin!«
    »Bella.« Er entfesselte die ganze Kraft seiner goldenen Augen.
    »Was?«, fragte ich verwirrt.
    »Tu es mir zuliebe.«
    Sein Blick löste meine Wut einfach auf – es war unmöglich, mit ihm zu streiten, wenn er zu solchen unlauteren Mitteln griff. Schmollend gab ich mich geschlagen.
    »Schön«, sagte ich eingeschnappt – leider war ich unfähig, dabei so böse zu gucken, wie ich wollte. »Wie du willst. Aber du wirst schon sehen – ich bin längst wieder mal fällig für einen Unfall. Wahrscheinlich breche ich mir mein anderes Bein auch noch. Hast du diesen Schuh gesehen? Das ist kein Schuh, sondern eine tödliche Falle.« Zum Beweis hob ich mein heiles Bein ein Stück an.
    »Hmmm.« Er schaute viel länger hin als notwendig. »Erinnerst du mich daran, dass ich mich nachher bei Alice bedanke?«
    »Alice kommt auch?« Wenigstens ein kleiner Trost.
    »Ja, mit Jasper. Und Emmett auch … mit Rosalie.«
    Das tröstliche Gefühl verschwand wieder. Mit Rosalie war ich keinen Schritt vorangekommen, obwohl ich mich prima mit Emmett verstand. Er freute sich, wenn er mich sah – er fand meine menschlichen Verhaltensweisen wahnsinnig komisch. Oder vielleicht war es auch nur die Tatsache, dass ich ständig hinfiel. Rosalie dagegen behandelte mich wie Luft. Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken an sie zu verscheuchen; dabei fiel mir etwas anderes ein.
    »War Charlie eigentlich eingeweiht?«, fragte ich misstrauisch.
    »Na klar.« Er grinste, dann lachte er in sich hinein. »Aber Tyler nicht, wie’s aussieht.«
    Ich verzog mein Gesicht. Wie Tyler sich derartig täuschen konnte, war mir ein Rätsel. In der Schule, wo Charlie uns nicht in die Quere kommen konnte, waren Edward und ich unzertrennlich – abgesehen von den seltenen sonnigen Tagen.
    Dann waren wir da; Rosalies rotes Cabrio war nicht zu übersehen. Edward stieg aus, öffnete mir die Tür und bot mir seine Hand an.
    Doch ich verschränkte stur die Arme vor der Brust, blieb sitzen und gönnte mir ein kleines Gefühl des Triumphes: Der Parkplatz war voller Menschen in Anzügen und Abendkleidern – lauter Zeugen. Er konnte mich also nicht gewaltsam aus dem Auto zerren, als wären wir allein im Wald.
    Er seufzte. »Wenn dich jemand umbringen will, bist du tapfer wie ein Löwe – aber wenn vom Tanzen die Rede ist …« Er schüttelte den Kopf.
    Ich schluckte. Tanzen!
    »Bella, ich pass auf, dass dich nichts und niemand verletzt, nicht einmal du selbst. Ich lass dich nicht ein einziges Mal los, versprochen.«
    Ich ließ mir das durch den Kopf gehen und fühlte mich augenblicklich besser, was ihm nicht entging.
    »Na los«, sagte er zärtlich. »Das wird schon nicht so schlimm.« Dann beugte er sich zu mir herunter und legte einen Arm um meine Hüfte. Ich ergriff seine andere Hand und ließ mich aus dem Auto heben.
    Auf seinen Arm gestützt humpelte ich zur Schule. Weit hinten, am westlichen Horizont, brachen ein paar Sonnenstrahlen durch die dünne Wolkendecke.
    In Phoenix fanden Abschlussbälle in Ballsälen statt. In Forks musste man mit der Turnhalle vorliebnehmen – dem wahrscheinlich einzigen Raum in der Stadt, der ausreichend Platz bot. Als wir hereinkamen, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen: Die Wände waren tatsächlich mit Luftballons und Girlanden aus pastellfarbenem Krepppapier geschmückt.
    »Das sieht aus wie der Vorspann zu einem Horrorfilm«, kicherte ich.
    »Na ja«, murmelte er, als wir langsam auf die Kasse zugingen. »Ausreichend Vampire sind ja da.« Der Großteil meines Gewichts lastete auf ihm, aber immerhin musste ich meine Füße selbständig vorwärtswuchten.
    Ich schaute auf die Tanzfläche; in ihrer Mitte hatte sich ein großer Freiraum gebildet, durch den in vollendeter Anmut zwei Paare wirbelten. Die anderen Tänzer hatten sich an den Rand des Geschehens zurückgezogen, um ihnen Platz zu machen. Niemand sonst tanzte – keiner wollte sich dem Vergleich mit dieser Pracht aussetzen. Emmett und Jasper sahen geradezu einschüchternd perfekt aus in ihren klassischen Smokings. Alice war atemberaubend; durch die großen, dreieckigen Aussparungen ihres tiefschwarzen Satinkleides strahlte ihre schneeweiße Haut. Und Rosalie war … na ja, einfach Rosalie: unglaublich schön. Ihr leuchtend rotes Kleid war rückenfrei und schmiegte sich bis hinunter zu den Waden eng an ihren Körper, um dann in einer weiten, gerafften Schleppe auszulaufen. Der Ausschnitt reichte bis zur Taille. Ich bedauerte jedes anwesende Mädchen,

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