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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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brave Herr Doktor«, sagte Wrath. »Komm nur herein. Wir beiden haben noch etwas zu klären. «
    Havers war in regelmäßigen Abständen ins Zimmer gekommen, doch bisher hatte Wrath sich nicht imstande gefühlt, sich mit ihm zu befassen.
    »Es ist Zeit«, herrschte er ihn an.
    Havers atmete tief ein, ging zum Bett und senkte den Kopf. »Mein Herr.«
    »Ich höre, du wolltest mich töten lassen.«
    Man musste dem Vampir zugute halten, dass er nicht zu fliehen versuchte. Er probierte es auch nicht mit Ausflüchten. Und obwohl sein Kummer und sein Bedauern klar ersichtlich waren, bat er nicht um Nachsicht.
    »Ja, das ist richtig, Herr. Ich war es, der ihn angesprochen hat.« Er deutete auf Zsadist. »Und als klar war, dass dein Bruder dich nicht verraten würde, wandte ich mich an den Lesser.«

    Wrath nickte. Er wusste inzwischen von Tohr, was in jener Nacht wirklich vorgefallen war. Tohr hatte nur die erste Hälfte von Zs Antwort mitgehört.
    »Herr, du solltest wissen, dass dein Bruder mich töten wollte, nur weil ich ihm diese Frage gestellt hatte.«
    Wrath blickte zu Zsadist, der aussah, als wolle er den Kopf des Arztes an die Wand nageln. »Ja, ich habe schon davon gehört. Z, ich schulde dir eine Entschuldigung.«
    Der Krieger zuckte mit den Schultern. »Kannst du dir sparen. So etwas langweilt mich.«
    Wrath lächelte. Das war so typisch Z. Immer schlechte Laune, egal was los war.
    Havers sah die Krieger der Reihe nach an. »Hier vor diesen Zeugen nehme ich die Todesstrafe an.«
    Wrath sah den Arzt eindringlich an. Er dachte an all die Jahre, in denen seine Schwester gelitten hatte. Auch wenn Wrath ihr das Leben nie absichtlich schwer gemacht hatte, so war das Geschehene doch auch seine Schuld.
    »Marissa war der Grund dafür, nicht wahr?«, fragte er.
    Havers nickte. »Ja, Herr.«
    »Dann werde ich dich nicht töten. Du hast es getan, weil ich deine geliebte Schwester schlecht behandelt habe. Rache ist ein Gefühl, das ich gut nachempfinden kann.«
    Havers schien vor Schreck weiche Knie zu bekommen. Dann ließ er das Diagramm fallen, das er in der Hand hielt, und sank neben dem Bett zu Boden. Er griff nach Wraths Hand und legte seine Stirn hinein. »Herr. Deine Gnade ist grenzenlos.«
    »Verlass dich besser nicht darauf. Ich lasse dir dein Leben als Geschenk für deine Schwester. Wenn du jemals wieder so eine Nummer abziehst, komme ich persönlich mit meinem Dolch. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Herr.«
    »Und jetzt lass uns allein. Pieksen und quälen kannst du
mich später. Aber klopf, bevor du die Tür aufmachst, verstanden? «
    »Ja, Herr.«
    Während Havers zur Tür flüchtete, küsste Wrath Beths Hand. »Nur für den Fall, dass wir beschäftigt sind«, flüsterte er ihr zu.
    Ein leises kollektives Kichern war zu vernehmen.
    Finster sah er die Brüder an, um sie zum Schweigen zu bringen. Dann machte er seine Ankündigung. Er wusste, dass es ein höllischer Schock für sie war, als es daraufhin ganz still wurde.
    »Also, werdet ihr mit Tohr klarkommen?«, fragte er die Vampire und sah sie der Reihe nach an.
    »Ja«, sagte Rhage. »Mir soll es recht sein.«
    Vishous und Phury nickten.
    »Z?«
    Der Krieger verdrehte die schwarzen Augen. »Komm schon, Mann. Was spielt das schon für eine Rolle für mich? Du, Tohr, Britney Spears…«
    Wrath lachte. »War das etwa ein Witz, Z? Nach all den Jahren hast du endlich deinen Sinn für Humor entdeckt? Noch ein Grund für mich, weiterzuleben.«
    Z errötete und verzog grimmig die Oberlippe.
    »Und meine Brüder«, fuhr Wrath fort. »Da ist noch etwas. Ich werde den Thron besteigen. Wie ich Tohr bereits erklärt habe, müssen wir uns neu organisieren. Wir müssen unser Volk neu beleben.«
    Die Brüder starrten ihn fassungslos an. Und dann kam einer nach dem anderen zum Bett und schwor ihm in der alten Sprache die Gefolgschaft, nahm seine Hand, küsste die Innenseite seines Handgelenkes. Ihre ernste Ehrerbietung rührte ihn.
    Die Jungfrau der Schrift hatte recht, dachte er. Das waren seine Leute. Wie konnte er sich weigern, sie anzuführen?

    Als die Krieger alle ihren Eid geleistet hatten, sah er Vishous an. »Hast du die beiden Kanopen der Lesser aus dem Schuppen geholt?«
    Vishous zog die Stirn kraus. »Ich habe nur eine gefunden. Der Rekrut, dem wir beide in der Nacht vor deiner Hochzeit einen Besuch abgestattet haben. Ich habe ihm das Messer in die Brust gestoßen, noch während du auf dem OP-Tisch lagst. Seine Kanope war im Haus.«
    Wrath schüttelte den Kopf.

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