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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wurdest auf ehrlose Weise getötet«, sagte sie und streichelte dem winzigen Vögelchen über die Brust. »Nachdem du den Vampiren jahrhundertelang heldenhaft gedient hattest. Du warst ein ehrbarer Princeps und ein tapferer Krieger.«
    »Dass meine Taten Euch gefällig sind, ist die größte Belohnung für mich.«
    »Das ist richtig.« Sie pfiff dem Vogel zu, und das Tierchen pfiff zurück, als antworte es. »Was würdest du sagen,
Princeps, wenn ich dir mehr geben würde, als du von mir erbeten hast?«
    Darius’ Herz schlug schneller. »Ich würde einwilligen.«
    »Ohne das Geschenk zu kennen? Oder das Opfer?«
    »Ich vertraue Euch.«
    »Warum nur konntest du nicht König sein?«, fragte sie trocken und ließ den Vogel fliegen. Sie wandte sich ihm zu. »Höre, was ich dir anbiete. Ein neues Leben. Eine Begegnung mit deiner Tochter. Die Gelegenheit, weiterzukämpfen. «
    »Aber …« Er sank wieder auf den Boden. »Ich nehme an, auch wenn ich solcher Gunst nicht würdig bin.«
    »Dieser Antwort werde ich keine Beachtung schenken. Denn du musst hören, was du opfern musst. Du wirst keine bewusste Erinnerung an sie haben. Du wirst deine jetzige Gestalt nicht behalten. Und ich verlange ein Zeichen deiner Befähigung.«
    Er wusste nicht, was sie mit dieser letzten Bedingung meinte, aber er würde sicher nicht nachfragen.
    »Ich nehme an.«
    »Bist du ganz sicher? Brauchst du nicht etwas Zeit, um darüber nachzudenken?«
    »Ich danke Euch, Jungfrau der Schrift. Aber ich habe meine Wahl getroffen.«
    »So sei es.«
    Sie kam zu ihm, und die geisterhaften Hände reckten sich aus dem Umhang hervor. Zur selben Zeit hob sich der Schleier vor ihrem Gesicht von ganz allein. Das Licht war so gleißend hell, dass er ihre Züge nicht erkennen konnte.
    Als sie ihre Hände um seinen Kiefer und seinen Nacken legte, erzitterte er angesichts ihrer Kraft. Sie hätte ihm mühelos den Schädel zerquetschen können.
    »Ich gewähre dir ein neues Leben, Darius, Sohn des
Marklon. Mögest du finden, was du in dieser Inkarnation suchst.«
    Sie drückte ihre Lippen auf seine, und er spürte denselben Schock wie in dem Moment, als er gestorben war. All seine Moleküle explodierten, sein Körper zersplitterte, seine Seele wurde freigesetzt und stieg empor.

31
    Mr X schlug die Augen auf und sah eine Reihe undeutlicher, senkrechter Linien. Gitterstäbe?
    Nein, das waren Stuhlbeine.
    Er lag auf einem rauen Kiefernholzboden. Auf dem Bauch, alle Viere von sich gestreckt. Unter einem Tisch.
    Mühsam hob er das Kinn und sofort verschwamm ihm wieder alles vor Augen. Mein Gott, mein Kopf tut so weh, als wäre er in zwei Teile gespalten .
    Da fiel ihm alles wieder ein. Der Kampf gegen den Blinden König. Der Schlag mit dem Hammer. Der Sturz.
    Während der Blinde König verwundet am Boden lag, und die Frau sich um ihn gekümmert hatte, war Mr X heimlich zu seinem Auto gekrochen. Er war weit aus der Stadt herausgefahren, in die Berge. Wie durch ein Wunder hatte er seine Hütte im Dunklen gefunden und es gerade noch durch die Tür geschafft, bevor er zusammenbrach.
    Gott allein mochte wissen, wie lange er bewusstlos gewesen war.

    Durch die kleinen Fenster in der Blockhütte konnte er die frühe Morgendämmerung erkennen. War es der Morgen danach? Wohl kaum. Es fühlte sich eher an, als hätte er tagelang hier gelegen.
    Vorsichtig bewegte er den Arm und tastete nach seinem Hinterkopf. Die Verletzung war schwer, aber sie heilte.
    Mit eisernem Willen und unter großen Mühen richtete er sich auf, so dass er sich gegen den Tisch lehnen konnte. Er fühlte sich sogar etwas besser, als er den Kopf hob.
    Er hatte Glück gehabt. Ein Lesser konnte durch einen harten Schlag oder eine Schusswunde dauerhaft geschädigt werden. Nicht tot, aber zerstört. Über die Jahrzehnte hatte er viele seiner Mitstreiter an verborgenen Plätzen herumtaumeln sehen. Langsam verrottend, unfähig sich wieder in Kampfform zu bringen, zu schwach, um sich selbst durch einen Stich in die Brust ins Vergessen zu befördern.
    Er sah auf seine Hände. Das getrocknete Blut des Blinden Königs und der Schmutz des Scheunenbodens waren noch darauf zu erkennen.
    Er bereute nicht, dass er geflohen war. Manchmal war es das Beste für einen Anführer, sich vom Schlachtfeld zu entfernen. Wenn die Verluste zu hoch waren und der Tod praktisch sicher, dann blieb nur ein strategischer Rückzug. Der Kampf musste an einem anderen Tag fortgesetzt werden.
    Mr X ließ die Arme sinken. Er würde noch etwas Zeit

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