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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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irgendwie ein schlechtes Gewissen haben.«
    Dass jemand auch nur ansatzweise wusste, was er gerade durchmachte, nahm der ganzen Sache etwas von ihrer Alptraumhaftigkeit. »Ich fühle mich … tot.«
    »Das geht vorbei.«
    »Nein … ich werde mich niemals mehr – ach, verflucht, halt einfach das Maul und fahr, okay?«

    Lash zog die letzte Karte heraus, als sie rechts auf die Route 22 einbogen. Es war der gefälschte Führerschein seines Vaters. Beim Anblick des Fotos drehte sich ihm der Magen um. »Anhalten!«
    Der Focus schlingerte auf den Seitenstreifen. Während ein riesiger SUV an ihnen vorbeirauschte, riss Lash die Tür auf und würgte noch mehr schwarzes Zeug auf den Boden.
    Er war verloren. Vollkommen verloren.
    Was zum Teufel hatte er gerade getan? Wer war er?
    »Ich weiß, wohin ich Sie bringe«, sagte Mr D. »Machen Sie einfach die Tür zu, ich weiß was, wo’s Ihnen besser gehen wird.«
    Von mir aus, dachte Lash. In diesem Moment hätte er von einer Schüssel Cornflakes einen Rat angenommen. »Scheißegal, nur weg von hier.«
    Der Focus machte einen U-Turn und raste Richtung Innenstadt. Sie hatten schon einige Kilometer hinter sich, als Lash den kleinen Lesser fragte: »Wohin fahren wir?«
    »Einen Ort, wo Sie mal verschnaufen können. Vertrauen Sie mir.«
    Lash sah aus dem Fenster und kam sich wie ein totaler Schlappschwanz vor. Er räusperte sich. »Schick die Truppen ins Haus. Sie sollen alles mitnehmen, was sie in die Finger kriegen.«
    »Jawohl, Sir.«
     
    Als Z den Escalade in die Einfahrt des Tudor-Anwesens steuerte, in dem Lash und seine Eltern wohnten, runzelte Phury die Stirn und löste den Sicherheitsgurt. Was zum Henker …?
    Die Haustür ragte weit geöffnet in die Sommernacht, das Licht des Kronleuchters in der Eingangshalle warf einen goldenen Schein auf die Veranda und die beiden akkurat
gestutzten Buchsbäume, die zu beiden Seiten des Eingangs standen.
    Hier stimmte etwas überhaupt nicht. Bei einem stinknormalen Bungalow mit Blumenkübeln auf der Terrasse und Gartenzwergen im Beet erwartete man vielleicht, dass die Tür schlampig offen hing. Oder auch bei einem Bauernhaus mit Fahrrädern vor der Garage und Kreidezeichnungen auf dem Bürgersteig. Oder bei einem Bauwagen mit kaputten Fenstern und klapprigen Plastikstühlen auf dem mit Unkraut überwucherten Rasen.
    Aber bei Tudorgotik in gepflegten Parkanlagen sah es einfach völlig verkehrt aus, wenn die hochherrschaftliche Eingangstür weit offen stand. Das war wie eine Debütantin, die dank einer Garderobenpanne ihren BH entblößte.
    Phury stieg aus dem Wagen und fluchte. Der Geruch von frischem Blut und Lessern war ihm nur allzu vertraut.
    Zsadist zückte eine seiner Pistolen, während er die Autotür schloss. »Shit.«
    Es war sonnenklar, dass sie sich nicht gemütlich mit Lashs Eltern über das, was ihrem Sohn passiert war, unterhalten würden. Viel wahrscheinlicher war, dass sie auf Leichen stoßen würden.
    »Ruf Butch an«, sagte Z. »Er soll kommen und die Spuren am Tatort sichern.«
    Phury hielt bereits das Telefon in der Hand und wählte. »Bin schon dabei.« Als der Bruder abhob, sagte er: »Wir brauchen hier schnellstens Verstärkung. Es gab einen Überfall.«
    Bevor die beiden ins Haus gingen, überprüften sie den Eingang. Das Schloss war nicht beschädigt, und die Alarmanlage tat keinen Mucks.
    Was unlogisch war. Wenn ein Vampirjäger an der Tür geklingelt hätte, dann hätte ihn doch kein Doggen hereingelassen. Völlig ausgeschlossen. Also mussten die Lesser auf anderem
Weg eingedrungen und durch die Vordertür wieder abgehauen sein.
    Und sie waren nicht faul gewesen. Über den Orientteppich in der mit Marmor gefliesten Eingangshalle verlief eine Blutspur – und zwar keine Tropfen; es sah eher so aus, als hätte jemand eine Farbrolle benutzt.
    Der rote Streifen verlief zwischen Arbeits- und Esszimmer.
    Z wandte sich nach links, Phury bog rechts ins Esszimmer.
    »Ich habe die Leichen gefunden«, verkündete er schroff.
    Dass Z sie ebenfalls sah, merkte er an dessen Knurren: »Ach du Scheiße.«
    Lashs ermordete Eltern saßen aufrecht auf Stühlen am anderen Ende des Tisches, die Schultern festgebunden, damit sie nicht nach vorn kippen konnten. Blut sickerte aus Stichwunden in ihren Brustkörben und Hälsen und sammelte sich auf dem glänzenden Fußboden zu ihren Füßen.
    Kerzen brannten. Wein funkelte in den Gläsern. Auf dem Tisch zwischen den Leichen stand ein köstlich aussehendes gebratenes Hähnchen, so frisch

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