Black Jail
etwa dreizehn Zentimeter langes Schmuckkästchen heraus.
Glass nahm es. Öffnete es. Sah den Inhalt, ohne überrascht zu sein. »Deiner?«
»Ja.« Sie streckte ihre rechte Hand aus, zeigte ihm den baumelnden Zeigefinger des Handschuhs. »Ich dachte mir, ich bin ihn dir schuldig. Weil ich nicht da war.«
»Danke.« Glass schob das Kästchen in die Tasche. Er beugte sich vor und küsste sie auf den Kopf. Dann ging er zu einer der Schwestern. »Kann ich ein bisschen Klebeband haben?«
»Wozu wollen Sie Klebeband?«
»Ich hab da ’n paar Sachen, die ich zusammenkleben muss.«
»Ich bringe Ihnen später ein Stück aufs Zimmer«, sagte die Schwester.
»Vielen Dank.« Glass machte kehrt, blieb stehen, starrte auf den leeren Stuhl, wo Hazel gesessen hatte. Er steckte die Hand in die Tasche, rieb mit dem Daumen über das Schmuckkästchen.
Glass wollte gerade ins Bett gehen, als es an der Tür klopfte und die Schwester eintrat. »Wollen Sie immer noch Klebeband?«, fragte sie.
Ach ja. Hatte er ganz vergessen. Es schien schon lange her zu sein. Jahre. Zuerst konnte er sich gar nicht erinnern,warum er es gewollt hatte, aber dann fiel es ihm wieder ein. Er war sich allerdings nicht mehr so sicher, ob er Hazels Finger wirklich wollte. Vielleicht war es ja besser, überhaupt keinen Finger zu haben. War nicht so schwer, ohne einen Teil von einem selbst zu funktionieren. Nicht, wenn man sich daran gewöhnt hatte. Er würde Hazels Finger zurückgeben, wenn er sie das nächste Mal sah.
»Nein«, sagte er zu der Schwester. »Ich hab alles, was ich brauche.«
Weitere Kostenlose Bücher