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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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das Caesar gekümmert?«
    »Meine Eltern waren sein Onkel und seine Tante. Ich und Caesar, wir sind Cousins.«
    »Mein Gott«, sagte Glass. »Und wieso hat er dich nicht umgebracht?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, er hätt’s getan, wenn Watt ihn nicht gebeten hätte, es zu lassen.«
    Watt hatte Mafia das Leben gerettet? »Und wieso hat er das gemacht?«
    »Er ist mein Bruder«, sagte Mafia.
    »Ich weiß, aber das mit der Familie hat dich auch nicht davon abgehalten, das zu tun, was du getan hast.«
    »Ich bin nicht sentimental.«
    »Und Watt schon? Dieser Wichser?«
    Mafia gab keine Antwort.
    »Und warum erzählst du mir das jetzt alles?«, fragte Glass.
    »Riddell hat mich drum gebeten. Meinte, es würde dir helfen. Ich hoffe, es tut’s.«
    »Ich dachte, du bist nicht sentimental.«
    Mafia stand einen Augenblick reglos da, dann sagte er: »Ich sollte jetzt gehen.«
DIENSTAG, 2. MÄRZ
    Einige Wochen später war Glass von den heftigsten Medikamenten runter. Es ging ihm so viel besser, dass Riddell dachte, es gehe ihm gut genug, um an der Gruppentherapie teilzunehmen. Sie fand in einem Raum neben der Küche statt, wo, wie Glass roch, Fleisch gekocht wurde.
    Eine Frau mittleren Alters schaute ihn an, als wollte sie etwas sagen. Er hatte sie schon früher einmal gesehen. Oder jemanden, der ihr ähnlich sah. Vielleicht ihre Tochter.
    »Was ist?«, fragte er sie.
    »Mein Schlüpfer«, sagte sie mit leiser Stimme. »Er rutscht runter.« Sie wandte sich an den übrigen Raum. Ein Kreis sitzender Leiber, deren Schmerzen so stark betäubt waren, dass sie damit leben konnten.
    Er zählte sie. Sieben. Und die drei Pfleger, die standen. Und Glass und diese Frau. Zwölf.
    »Hört mal alle her«, sagte sie, laut diesmal. »Mein Schlüpfer rutscht runter.«
    Sie trug Jeans. Glass hielt es für unwahrscheinlich, dass sie die Wahrheit sagte, was ihren Schlüpfer betraf.
    »Keine Sorge«, sagte ein großer Glatzkopf im T-Shirt. »Wir gucken nicht hin.«
    »Ihr müsst aber, Jason«, sagte sie.
    Glass sah auf die Arme von dem Typen. Einer war unten auf der Innenseite schwer vernarbt. Vielleicht hatte er ihn mit einer Machete bearbeitet, wie Peeler, und mit seinen Adern in der Hand dagestanden.
    »Ich brauche Publikum. Was hat es für einen Sinn, wenn ich in Erotikfilmen mitspiele, wenn ich kein Publikum habe?«
    »Annie«, sagte Riddell. »Ich möchte, dass Sie jetzt bitte damit aufhören. Ihretwegen werden noch alle übererregt.«
    »Das ist ja der Sinn der Sache.« Sie streckte die Hände aus. »Würden Sie mich gerne fesseln?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Ich bin erregt«, sagte ein anderer Kerl, der die Fäuste ballte und wieder lockerte und dessen Mund sich immer wieder in blitzartigem Lächeln verzerrte. »Ich mach’s.«
    »Und was ist mit dir, Nick?«, fragte sie Glass. »Oder wär’s dir lieber, wenn ich stattdessen dich fessle?«
    »Kenn ich Sie?«
    »Ach«, sagte sie. »Ich dachte, dir geht’s besser. Geht’s ihm nicht besser?«
    »Annie«, sagte Riddell. »Das ist unhöflich.«
    »Wieso ist diese Schlampe hier?«, fragte Glass.
    »Nick, das ist auch unhöflich.«
    »Ich habe alles Recht, hier zu sein«, sagte Annie.
    »Leck mich«, sagte Glass.
    »Na schön, selber leck mich«, sagte Annie. »Wie ist das, wenn man seine Frau und sein Kind umbringt?«
    Glass starrte sie an. Sie war auf einem Bett, gefesselt. Watt knallte seinen Körper gegen ihren. In Mad Wills Wohnung, wo sie den Pornofilm drehten. War sie das? War es jemand, der nur so aussah wie sie?
    Riddell berührte Glass am Ellbogen. »Gehen wir in mein Büro.«
    »Du bist ein Schwein!«, rief sie Glass hinterher, als sein Pfleger sie zu beruhigen versuchte. »Du hast sie ermordet.«
    »Niemals«, sagte Glass. »Das hab ich nicht getan.«
    Niemand sagte ein Wort. Alle starrten ihn an.
    »Ich hab das nicht getan, was sie gesagt hat«, murmelte er. »Das war Watt.« Er sah Riddell an. »Es wird einen Prozess geben. Ich werd dabei sein«, flüsterte er.
    »Muss ’ne ganz schöne Stange gekostet haben«, sagte Glass. Riddell hatte einen schicken neuen Computer auf dem Schreibtisch.
    »Eigentlich nicht. Das ist nur ein 386er, Festplatte mit 50 MB. Ich brauche nichts allzu Avanciertes.«
    »Okay«, sagte Glass, der kein Wort verstanden hatte.
    Riddell schaute auf seinen Monitor. »Zurück zu Annie«, sagte er.
    »Wieso hat sie das über mich gesagt?«
    Riddell holte ein Staubtuch aus der Schublade und wischte über den Bildschirm.
    »Hm?«, sagte Glass. »Haben Sie ihr das

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