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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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würde. Gering, verdammt - mikroskopisch klein. Aber er hatte keine andere Wahl. Und wenn es schiefging, hatte er wenigstens die kleine Befriedigung, dass ihm die Ryqril über acht Parsec Weltraum nachjagen mussten.
Er benötigte nicht ganz eine Stunde, um in seine Wohnung zurückzukehren, sich den Bart abzurasieren, sich umzuziehen und alle Allen Caine betreffenden Dokumente zu vernichten. Er nahm den eleganteren Koffer, der zu einem Regierungsbeamten zweiten Ranges passte, und fuhr mit einem Automat-Taxi zum westlichen Ende der Stadt. Mit Rienzis Ausweis gelangte er ohne Schwierigkeiten durch die Absperrungen und betrat zum ersten Mal in seinem Leben den Regierungsbezirk von Neu-Genf.
Die erste Hürde - den Wächter am Tor - hatte er hinter sich; aber jetzt stand er vor einem unerwarteten Problem. Bis zum Start seines Raumschiffs um sechs Uhr früh waren es noch elf Stunden - viel zu lange, um im Flughafen zu bleiben. Falls er ein Zimmer in einem Hotel nahm, musste er jedoch Rienzis Ausweis herzeigen, und je seltener er den benutzte, desto besser.
Die Lösung war einfach. Er fuhr mit dem Taxi zum Flughafen und steckte sein Gepäck in ein Schließfach. Dann begab er sich mit dem Geld, das ihm Rienzi dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte, auf eine Besichtigungstour von Neu-Genf. Er besuchte Bars, Restaurants und Vergnügungsetablissements und brachte die Nacht hinter sich, ohne erkannt zu werden. Als der Himmel im Osten endlich hell wurde, kehrte er zum Flughafen zurück.
Sogar um diese Zeit herrschte dort geschäftiges Treiben. Neu-Genf war erst nach dem Krieg zur Hauptstadt der Erde ernannt worden, und der Flughafen war sowohl für Flugzeuge als auch für Raumschiffe ausgelegt. Vor dem Krieg wäre er dadurch hoffnungslos überlastet gewesen, doch weil jetzt nur Regierungsbeamte und ackreditierte Geschäftsleute fliegen durften, konnte der Betrieb aufrechterhalten werden. Caine holte sein Gepäck. Als er durch den langen Korridor zum Raumflugterminal ging, pochte sein Herz schmerzhaft.
Das Check-in-Gebäude kam in Sicht; ein halbes Dutzend Leute schlenderte herum oder saß in den Stühlen in der Nähe des Gates. Daneben lehnte an einer Wand ein gelangweilter Wächter. Caine verzog das Gesicht. Das Ganze sah wie die klassische Falle für Anfänger aus, bei der in einem Umkreis von zweihundert Metern jeder Zivilist ein Sicherheitsmann war. Doch für einen Rückzug war es zu spät!
Wenn es eine Falle war, hatte man ihn bestimmt schon entdeckt und identifiziert, und wenn er jetzt umkehrte, würde die Falle nur etwas früher zuschnappen. Er biss die Zähne zusammen und ging weiter.
Der Angestellte lächelte, als Caine zum Schalter trat. »Ja, Sir?«
»Alain Rienzi, mit Ziel Plinry«, antwortete Caine mit steifen Lippen. Er zog seine Ticketreservierung und Rienzis Ausweis heraus, ohne dabei den Angestellten aus den Augen zu lassen.
Es erfolgte keine sichtbare Reaktion. »Ja, Sir.«
Der Angestellte schob den Ausweis in einen Schlitz im Steuerpult. »Würden Sie bitte Ihre Daumen auf diese Platte drücken und dort hinüberschauen...«
Es war so weit. Im Gegensatz zur einfachen visuellen Überprüfung, die der Sicherheitsmann vor ein paar Stunden am äußeren Tor vorgenommen hatte, erwartete Caine jetzt ein gründlicher Check. Seine Daumenabdrücke und sein Netzhautmuster würden mit jenen auf Rienzis Ausweis und mit den Aufzeichnungen des Computers verglichen werden.
Wenn Marinos kein Wunder vollbracht und die Aufzeichnungen verändert hatte, war hier Endstation.
Licht flackerte beinahe zu schnell auf, um wahrgenommen zu werden, traf seine Augen, und die Platten an seinen Daumen fühlten sich warm an. Der Angestellte drückte auf einen Knopf. Caine hielt den Atem an... und auf dem Steuerpult ging ein grünes Lämpchen an. »Alles erledigt, Mr. Rienzi. Von welchem Konto sollen wir den Flug abbuchen?«
Die Spannung löste sich schlagartig, und Caine begann wieder zu atmen. Dann reichte er dem Angestellten Rienzis persönliche Scheckkarte. Dieser steckte sie in einen Schlitz, und einige Sekunden darauf spuckte die Maschine ein offizielles Ticket, Caines Ausweis, seine Scheckkarte und eine kleine Magnetkarte aus. Caine musterte Letztere mit gerunzelter Stirn. »Was ist das?«
»Medizinische Daten, Sir«, erklärte der Angestellte. »Offenbar gibt es in der Umwelt von Plinry etwas, das Ihnen Schwierigkeiten bereiten könnte. Sie können das Rezept bei dem Schalter dort drüben einlösen.«
Caine wollte gerade fragen,

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