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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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geht es ihr? Sagt mir nur, wie es ihr geht.«
    »Vorläufig noch ganz gut. Genauso wie uns allen.«
    Farlowe verstand, was Wareagle nicht ausgesprochen hatte. »So schlimm?«
    »Schlimmer«, sagte Belamo.
    »Wir müssen unbedingt zu dieser Mine«, fügte Wareagle hinzu.
    Er übernahm das Steuer, als sie aufbrachen, während Sal Belamo neben ihm saß und Sheriff Duncan Farlowe sich zwischen die Vorräte gezwängt und die Flinte in den Schoß genommen hatte. Zuerst rührte sich die Schneekatze im Sturm nicht von der Stelle, doch dann lenkte Johnny sie statt dessen bergab, um sie in Bewegung zu bringen. Es funktionierte. Die Panzerketten begannen sich zu drehen. Große Schneewolken wirbelten auf, als das Fahrzeug sich mit einem Ruck aus der Schneewehe befreite. Johnny richtete es zunächst waagerecht aus, bevor er die allmähliche Steigung in Angriff nahm. Dann trugen die Ketten es über den Abhang und zurück auf die Straße.
    Ihr Jubel währte jedoch nur so lange, bis die Straße plötzlich steiler wurde. Die Berge erhoben sich wie bedrohliche Riesen, die sich hinter dem Schleier aus wirbelnden Schneeflocken abzeichneten. Jeder Meter, den die Schneekatze schaffte, war ein Erfolg. Die wühlenden Ketten kämpften sich zentimeterweise durch den Sturm.
    »Ist das hier der einzige Weg, auf dem sie die Höhle verlassen können?« wollte Johnny von Sheriff Farlowe wissen.
    »Sie werden sich nicht den Weg machen, bevor wir …« Farlowe verstummte plötzlich. »Ach, du redest gar nicht von den Kindern!«
    »Nein.«
    »Aber du machst dir trotzdem Sorgen um sie, das ist mir klar. Und mir ist auch klar, daß du Ihnen helfen wirst, heil aus dieser Sache rauszukommen.«
    »Und weiter?« fragte Johnny.
    »Du glaubst doch nicht, daß ich die Absicht hatte, direkt vor die Mine zu fahren und einfach an die Tür zu klopfen, oder?«
    Johnny drehte sich zu ihm um.
    »Es ist nämlich so. Ich denke, daß ich uns in die Mine bringen kann, ohne daß die Leute, die diese Laster bewachen, etwas davon mitkriegen.«
    »Da ist der Rettungstrupp«, verkündete Traggeo, als die Schneekatze, die sich durch den Sturm über den Bergpaß näherte, deutlich zu erkennen war.
    Traggeo trat in den Schutz des Mineneingangs zurück. Er hatte die Aufbruchzeit für sein Team und die Fracht auf vier Uhr festgesetzt. Dieser Zeitplan bedeutete, daß sie zum Höhepunkt des Sturms losfahren würden, und er wußte, wie prekär das werden konnte. Doch der Sturm war ein geringeres Risiko als eine mögliche Entdeckung durch ein Rettungsteam. Da es noch keine vier Uhr war, wollte er gerade in den rückwärtigen Teil der Höhle gehen, um das Problem des Pfadfinderfähnleins zu lösen, als das Geräusch des Motors plötzlich seine Prioritäten änderte.
    »Ihr beiden«, sagte er und zeigt auf Boggs und einen anderen Ehemaligen der Salvage Company namens Kreller, »werdet mit mir kommen.«
    Bevor sie nach draußen gingen, verschlossen Boggs und Kreller ihre Jacken und zogen sich Skimasken über die Gesichter. Traggeo ließ sein Gesicht unbedeckt, weil er die Eiseskälte des Sturms auf der bloßen Haut in Kauf nehmen wollte, um bessere Sicht zu haben. Da er keine Gelegenheit gehabt hatte, sich den Kopf zu rasieren, war sein Haar in Form von schwarzen Stoppeln nachgewachsen, die sofort von dicken weißen Schneeflocken überzogen wurden, als er den Schutz der Mine verließ. Er hatte nicht nur das Bedürfnis, sich seiner Stoppeln zu entledigen, sondern auch, sie durch den frischen Skalp eines Opfers zu ersetzen.
    Die Beseitigung der Gefahr, die die sich nähernde Schneekatze darstellte, war nur ein Teil des Problems. Sobald sich das Wetter gebessert hatte, würden weitere Rettungsvorstöße unternommen werden, und Traggeo durfte auf keinen Fall das Risiko eingehen, auf ihre Ankunft zu warten. Er mußte seine Laster und ihre wertvolle Fracht von hier wegschaffen, bevor jemand den Spuren der Schneekatze folgte.
    Zweihundert Meter von der Mine entfernt fand er die ideale Stelle für einen Hinterhalt, wo die Straße nach einer leichten Kurve in eine gerade Strecke überging. Er befahl Boggs und Kreller, an dieser Position auf die Schneekatze zu warten. Dann zog Traggeo seine Pistole und klopfte mit der Hand auf sein Skalpiermesser, das auf der anderen Seite seiner Hüfte in der Scheide steckte.
    »Hörst du es?« fragte Farlowe den Indianer, als der Tunnel in der alten Silbermine schließlich nach oben zu führen begann.
    »Stimmen«, antwortete Johnny.
    »Genau vor uns.

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