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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Blicke um sich. Er beugte sich über ihn.
    Eine Pistole kam hoch und explodierte vor seinen Augen.
    McCracken hatte sich Daniels' blutgetränkte Anzugjacke übergezogen, nachdem er den Toten in die Büsche gezogen hatte. Er hatte kaum Zeit, sich selbst wieder in das Gras zu werfen, dann hatten die Killer die Lichtung schon erreicht.
    Die Männer hatten genauso reagiert, wie er es erwartet hatte. Blaine hatte die Augen auf den Boden gerichtet, bis ihr Anführer anhielt und ein Luftzug ihm verriet, daß er sich über ihn beugte. Dann wirbelte McCracken herum und drückte ab.
    Die ersten drei waren leicht gewesen, sie erholten sich nicht rechtzeitig von ihrer Überraschung. Der vierte erreichte seinen Abzug, bevor Blaine ihm eine Kugel in das Gesicht jagte, und der fünfte feuerte tatsächlich eine ungezielte Salve ab, bevor ein paar Kugeln aus der SIG in seine Brust trafen.
    McCracken sprang wieder auf die Füße und lief auf den nächsten Ausgang zu, da er nicht wußte, ob noch weitere Killer im Park lauerten und vielleicht durch die Schüsse angelockt worden waren. Durch den vollen Mond war er für Profikiller eine genauso leichte Zielscheibe wie am hellichten Tag.
    Nachdem er den Park verlassen hatte, ging er noch ein paar Blocks weiter, um sich zu vergewissern, daß er nicht verfolgt wurde, bevor er ein unauffälliges Auto am Straßenrand kurzschloß. Sein unmittelbares Ziel war es einfach, die Gegend zu verlassen. Darüber hinaus war ihm das Wissen um eine Verschwörung in den Schoß gefallen, für deren Aufdeckung Daniels den Tod gefunden hatte.
    »Das Land … Sie … übernehmen es.«
    Operation Gelbe Rose.
    Prometheus.
    Das waren Ausgangspunkte.
    »Zehn Tage! Sie haben nur noch zehn Tage!«
    McCracken ließ den Motor des gestohlenen Wagens an und fuhr davon.
    Clifton Jardine, Direktor der CIA, legte den Hörer auf und rieb sich die Augen. Die Nachricht, daß Tom Daniels' Leiche im Rock Creek Park gefunden worden war, hatte ihn ziemlich mitgenommen, weil der Mord Daniels' unglaubliche Schlußfolgerungen zu bestätigen schien. Aber die Verschwörung, die er aufgedeckt hatte, konnte noch immer aufgehalten werde, wenn die richtigen Leute von der Tatsache dieser Verschwörung überzeugt werden konnten. Das Telefon auf dem Schreibtisch im Arbeitszimmer des unteren Stockwerks läutete, und er hob den Hörer ans Ohr.
    »Ja … Nein, ich möchte nicht, daß Sie den Präsidenten wecken. Ich möchte ihn nur als allererstes morgen früh sprechen, wenn möglich vor dem Frühstück … Ja, ich weiß, wie spät es ist … Ja, ich weiß, daß sein Terminplan feststeht. Es ist unerläßlich, daß Sie ihn ändern … Das ist richtig, nur er und ich … Nein, ich kann es Ihnen nicht sagen … Das kann ich Ihnen ebenfalls nicht sagen … Gut. Ich werde pünktlich sein.«
    Jardine legte auf und hörte das leise Geräusch, mit dem die Flügeltüren geöffnet wurden, die von der Terrasse ins Haus führten. Er schwang mit seinem Ledersessel herum, um von einem Schwall kühler Luft begrüßt zu werden.
    »Ach, Sie sind es. Wurde auch Zeit.«
    Die Türen schlossen sich wieder. Der Luftzug ließ nach. Der Mann, der eingetreten war, kam auf ihn zu.
    Jardine wies auf das Telefon. »Das war der diensthabende Offizier im Weißen Haus. Morgen früh um sieben Uhr, Gott möge uns beistehen. Wissen Sie, ich habe ihm nicht geglaubt. Jedenfalls nicht, bis …«
    Der Mann war stehen geblieben. Jardine sah die Waffe in seiner Hand. »Mein Gott …«
    Der Mann ließ ihm nicht die Zeit, mehr zu sagen. Zwei schallgedämpfte Schüsse ließen Clifton Jardine zu Boden gleiten.
    Die Flügeltüren öffneten sich erneut, und der Mann verschwand in der Dunkelheit.

 
ZWEITER TEIL
OPERATION GELBE ROSE
 

    Die Wälder von Maine:
Samstag, 16. April 1994, 7 Uhr
     

Sechstes Kapitel
    »Er hat wieder getötet. Deshalb bin ich zu dir gekommen, Wanblee-Isnala.«
    Häuptling Silver Cloud führte den Teebecher mit zitternder Hand an die Lippen. Ihm gegenüber in der Blockhütte saß Johnny Wareagle, der die Hütte mit seinen eigenen Händen und Werkzeugen gebaut hatte, sah ihn aufmerksam an und hörte ihm zu.
    »Die Geister haben mich den Mord in einem Traum sehen lassen«, fuhr der Häuptling mit brüchiger Stimme fort.
    Die Reise von der Reservation in Oklahoma, der er als Ältester vorstand, nach Maine hatte offensichtlich ihren Preis gefordert. Silver Cloud ging auf die achtzig zu, und Wareagle sah ihm sein Alter nun auch an. Seine ledrige Haut

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