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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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nicht hineinblickte, denn Dämonenaugen waren leer. Sie saugten alles L ebendige in sich auf, leiteten die Energie an den Herrn der Finsternis weiter, der die Lebenskraft ganzer Städte wie eine Linie Koks inhalierte.
    Blanche sah sich um, ohne den kleinen Teufeln direkt in die Augen zu bl i cken. Keine leichte Aufgabe, denn etwas an diesen Monstern zwang sie ger a dezu , sie anzusehen. Sie musste nicht lange über dieses Phänomen g r ü beln. Dies war vermutlich Saetans mentaler Befehl, der ihr mit Freuden die Seele aus dem Leib saugen würde. Der Gedanke, dass er sie unter seinen Zwang stellen könnte , hatte eine ernüchternde Wirkung. Vor ihr standen keine ro t wangigen Wonneproppen, die ihrer Hilfe bedurften, wie Saetan ihr vorz u gaukeln versuchte. Sie hatte es mit Äonen altem Teufelspack zu tun, das in wenigen Sekunden über sie herfallen würde. Ein klarer Fall für den Recaller, der schwer in ihrer Hand lag.
    Zur Hölle mit euch, dachte Blanche und betätigte den Abzug. Zumindest versuchte sie es, doch das blöde Teil ließ sich nicht bewegen. Verdammter Mist, hatte sie die Waffe etwa nicht entsichert? Ohne einen weiteren Geda n ken zu verschwenden , zog sie mit ihrer freien Hand die SIG und verpasste dem ersten Dämonenkind, das sich auf sie stürzte, eine Kugel zwischen die Augen. Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass hier höhere Mächte am Werk waren, bekam sie diesen nun auf einem Silbertablett präsentiert. Der blonde Engel starrte sie eine Sekunde überrascht an. Dann verzog er den Mund zu einem boshaften Grinsen und das zerbeulte Projektil flutschte ihm wie ein ausgespuckter Kirschkern aus der Stirn. Heilige Scheiße! Es war auch so schwer , Dämonen zu erledigen, aber diese Biester wurden offensichtlich von einem mächtigen Patron gestärkt. Normalerweise waren nur Erzdäm o nen gegen konventionelle Waffen immun. Doch so ein Kopfschuss hinte r ließ Sp u ren, selbst für Saetans Lakaien. So oder so gewann man lediglich Zeit, denn diese kleinen Teufel waren unsterblich. Abhängig von ihrer Stärke und ihrem Rang in der Unterwelt, erholten sie sich relativ schnell von ihren Verletzu n gen. Selbst wenn man sie so mit Blei vollpumpte, dass sie nicht mehr au f standen, hatte diese Vorgehensweise den entscheidenden Nachteil, dass ihre Leben s kraft auf direktem Wege zu Saetan zurückkehrte, während die durch den Recaller befreiten Dämonen den Teufel schwächten. Ihre Energie löste sich auf, oder besser gesagt: Sie wurde erlöst, wie Miceal ihr eing e schärft hatte.
    Ihr blieb nicht mal Zeit zu fluchen, denn im nächsten Moment stürzten sich die Dämonen auf sie. Blanche ließ den Recaller fallen, denn sie brauchte beide Hände für die Heckler und die SIG. Zwar konnte sie diese Viecher damit nicht töten, aber zumindest aufhalten.
    Wie immer, wenn sie in den Arbeitsmodus schaltete, drückte sie die Em o tionen fort und hieß die innere Kälte wie einen alten Freund willkommen. Sie ließ sich von ihr einhüllen und erlaubte sich nicht , an etwas anderes zu denken als an ihre Aufgabe, während sie die Magazine beider Waffen leerte.
    Trotz der Ballerei hatte sie erwartet, von der Meute überrannt zu werden. Stattdessen kreischten die Dämonen auf und fielen zu Boden. Dort wanden sie sich in unbeschreiblicher Qual, bis sie schließlich an Ort und Stelle zu einer öligen Pfütze verdampften, die nach einer Mischung aus Weihrauch und Bitumen stank.
    Wow, das war einfach. Staunend besah sie sich die qualmenden Wa f fen, bevor sie nachlud und sie zurück in die Holster steckte. Anschließend hob sie den Recaller auf, denn schon näherten sich weitere Dämonen, die in Blanche die Hauptgefahr ausgemacht hatten. Diesmal entsicherte sie den Abberufer und sah sich um, wobei sie sich fragte, wozu sie das Teil übe r haupt brauchte. Wie es aussah , richteten die SIGs auch ohne den Lichtene r gie-Hokuspokus genug Schaden an. Andererseits … das war doch das E r gebnis ihrer Waffen gewesen, oder?
    Die Antwort stand hinter ihr und jagte ihr kleine Schauer über den R ü cken. Beliar war gelandet und hatte sich zu seiner vollen Größe aufgebaut.
    Je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto enger wurde ihre Bindung. Manchmal glaubte sie , Gedanken von ihm aufzuschnappen. Ein anderes Mal wusste sie Dinge, die sie eigentlich nicht wissen konnte, wie in diesem A u genblick. Ihr Dämon schleuderte Saetans Dienern ein einziges Wort entg e gen, das in ihrem Geist wie der Schlag einer Kirchturmglocke

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