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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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letzte Entwicklungsphase eines Sterns, unmittelbar nach dem Versiegen des Kernbrennstoffs.
    Im Moment hätte sie nichts gegen eine kleine Explosion gehabt, denn sie war von mindestens fünfzig Familiares umzingelt, die, im Gegensatz zu den Dämonen im Kinder-Kostüm, nichts N iedliches an sich hatten. Vielmehr sahen diese Biester aus, als würden sie sich von rostigen Nägeln ernähren. Doch die Härte, die sich in ihren Zügen widerspiegelte, war nichts gegen die Kälte ihrer Augen, die ein eisiges Versprechen bereithielten:
    Du. Gehörst. Mir.
    Nachdem sie die letzte Lichtpat r one verschossen hatte, zog Blanche Heckler und Glock aus den Oberschenkelholstern und ging zu Plan B über. Erde an Arschlöcher: Das hier ist mein Terrain, also zieht euch warm an! Sie hatte ihre Kindheit damit verbracht , am Leben zu bleiben und danach bei einem Vol l profi gelernt, wie man sich zur Wehr setzt. Außerdem hatte sie ein Motto, das im Laufe der Jahre zu einer Art Mantra geworden war: Zeit gewinnen. Hinhalten. Überleben.
    Nachdem sie ihre Magazine geleert hatte, zog sie den Stift von zwei Han d granaten und warf diese in hohem Bogen den Familiares vor die Füße.
    Zumindest sollten sie da landen, aber diese Trottel fingen sie auf und li e fen   … Oh Mist, direkt auf sie zu.
    Vollidioten! Blanche machte einen Hechtsprung in die Menge zu ihrer Rechten, als die Granaten mit einem ohrenbetäubenden Knall detonierten. Ihre Ohren klingelten, dennoch hörte sie Schüsse und noch etwas ander e s, das sie zunächst nicht zuordnen konnte. Die Familiares, auf denen sie gela n det war, stoben zischend auseinander, dann entdeckte Blanche sie. Ein ha l bes Dutzend Bewaffneter, dem Geräusch nach mit den alten Ingram M10 ausgerüstet, auch MAC-10 genannt. Die kleine Maschinenpistole, die einer Uzi zum V erwechseln ähnlich sah, traf man heute nur noch selten an, weil sie fast vollständig von der MP5 verdrängt wurde. Das seltsame Begleitg e räusch gehörte einer … Peitsche?
    Tatsächlich. Eine hochgewachsene , junge Frau bahnte sich wie die fleisc h gewordene Geißel Gottes ihren Weg durch Saetans Diener und machte ku r zen Prozess mit allem, das sich ihr in den Weg stellte. Auffällig daran war, dass sie ihre Gegner mit jedem Hieb in der Mitte teilte. Der dünne Lede r riemen schnitt durch das Teufelspack wie ein Käsemesser durch Brie. Die Dämonen wanden sich und stießen im Sterben vielstimmige Schreie aus, bevor sie Blasen warfen und sich auflösten. Zurück blieb ein schwarzer Brandfleck, der nach Teer und Kirche stank.
    Statt Erleichterung breitete sich Ärger in ihr aus. Warum zur Hölle reagie r ten diese Viecher derart vernichtend auf einen Stock mit Lederschnur, wo die SIG versagt hatte? Bei ihrer Methode fielen sie bloß um, um sich nach wenigen Minuten erholt zurück in den Kampf zu werfen.
    Das hier war allerdings nicht der richtige Moment , sich mit einer Kollegin auf Fachgespräche einzulassen, darum rappelte sie sich auf, und schlug dem nächststehenden Familiares den Ellenbogen in den Hals. Mit h ilfe des Combat Messers befreite sie sich aus den Händen, die nach ihr grapschten und sah sich nach Beliar um.
    Sie hatte keine Zeit für diesen Scheiß, sie musste nach den Kindern sehen, das hier dauerte viel zu lang e . Befand sich jemand in den Häusern? Brannten die Hütten überhaupt noch? Wer half beim Löschen, und wo blieb die ve r dammte Feuerwehr , wenn man sie brauchte? Und was zum Teufel hielt Beliar so lange auf?
    Die Möchtegern-Domina mit der Peitsche rief ihren Namen, doch Blanche wandte sich nicht um. Sie rannte zu einer Hütte, die noch kokelte, aber nicht mehr in Flammen stand. Wo waren die Kinder? Wieder rief die Indiana J o nes Kopie ihren Namen, doch etwas daran klang nicht richtig. Es hörte sich falsch an. Blanche sah nach oben und suchte den Himmel nach ihrem D ä mon ab. Beliar war verschwunden, genau wie der Wolkenstrudel und … der Schwarze Gott, dieser verräterische Drecksack!
    Woran sie ihn erkannt hatte , war ihr ein Rätsel, doch etwas in ihr nahm seine Gegenwart wahr. Beliar hatte ihr erklärt, dass die Seele die Wahrheit schneller wahrnimmt, während der Verstand hinterherhinkt. Das hier war so ein Fall, denn Blanche hatte keinen Zweifel, dass dies Tchorts Werk war. Die Frage lautete, warum?
    „Leonie, le muet!“
    Da war es wieder. Le Muet – die Stumme. Sie kannte nur eine Person , die sie so nannte, und diesen Jemand hatte sie vor vielen Jahren verlassen. Z u rückgelassen , um

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