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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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Charme. Und eben der Instinkt, der ihm seit Jahren erlaubte , in der Pariser Skorpiongrube zu überleben, sagte ihm, dass Wyss entweder sein schlimmster Feind oder sein stärkster Verbü n deter werden würde.
    Simon Baker , dachte Enzo plötzlich, als ihm der Name des Schauspielers wieder einfiel. Dann drückte er die Empfangstaste, richtete den Blick auf seinen Gast, und nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, wie dieser sich bei seinen nächsten Worten versteifte.
    „Blanche, meine Liebe, welch seltene Überraschung! Was kann ich für dich tun?“

1
     
     
    A
    ls Blanches Handy klingelte, stand sie unter der Dusche. War ja klar. „Beliar!“, rief sie, da das penetrante Ding nicht verstummen wollte, doch ihr Dämon zeigte sich nicht. Na toll. Sie g riff nach einem Handtuch aus der vorgewärmten Halterung, wicke l te sich darin ein und rannte zum Nach t tisch, wo sie gerade noch verhindern konnte, dass das Smartphone über die Kante fiel. Scheiß Vibrationseinste l lung. „Was?“, blaf f te sie.
    „Bonsoir , Leonie!“
    Verdammter Mist. Es gab nur einen Menschen, der sie so nannte, und g e nau genommen war er nicht mal ein Mensch. Er war ein Engel, besser gesagt ein Erzengel und nebenbei ihr Boss. Ein Umstand, der ihr gewaltig stank. Als freischaffende Auftragskillerin war sie es gewohnt , unabhängig zu arbe i ten und selbst zu bestimmen, wen sie abmurkste und wen nicht. Einen Chef brauchte sie so dringend wie diesen Köter, den Paris Hilton ständig mit sich herumschleppte. Was war das noch mal für eine Rasse? Ach ja, Ch i huahua. Andererseits hatte Miceal ihr ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnte . Schutz vor Saetan sowie die Möglichkeit , Dämonen kal t zumachen. Oh, Verzeihung, zu erlösen. Miceal legte Wert auf political co r rectness , auch wenn sie in diesem Fall für die Tonne war. Abknallen, wegpu s ten, erlösen – wo war da der Unterschied? Am Ende ging es darum, die D ä monen von der Erde zu tilgen, denn Saetans Höllenhunde waren ihr so wil l kommen wie ein Knieschuss.
    Nun ja, Ausnahmen gab es immer.
    In ihrem Fall hieß sie Beliar, war beinahe zwei Meter groß und am ganzen Körper mit Narben übersät. Nicht, dass sie das störte. Ihr Dämon hatte die aufregendsten sturmgrauen Augen, die ihr je untergekommen waren, einen Körper zum N iederknien und einen Mund, der für die Sünde geschaffen war. Und eben das war sein Spezialgebiet. Sünden, um präzise zu sein. Der E x-Dämon, der unter seinesgleichen als Geächteter galt, war Saetan in den Rücken gefallen, um sich der Konkurrenz anzuschließen. Und die hieß M i ceal, der oberste Krieger des Lichtes. Dieser Heuchler hatte sie g e zwu n gen , mit Beliar zusammenzuarbeiten – und einen Partner brauchte sie so dringend wie einen Boss.
    Dennoch profitierte sie von diesem Deal. Miceal hatte ihr eine Waffe übe r lassen, mit der sie Zoey erledigen konnte, der hauptberuflich ein widerliches Dreckschwein war, und sich als Zweitjob für den Posten als ihr persönlicher Erzfeind beworben hatte. Ach ja, und er war der Mörder ihres Mentors Wayne.
    Während sie also da draußen auf Streife ging, musste sie nur darauf warten, dass Zoey in ihre Richtung pinkelte. Dann wäre dieser Mistsack schneller Geschichte, als er seinen Hosenschlitz schließen konnte.
    Was so einfach und einleuchtend klang , hatte sich als nervtötende G e duldsprobe entpuppt. Zoey war wie vom Erdboden verschluckt, und die Dämonenwaffe, in Fachkreisen auch Recaller genannt, schimmelte vor sich hin, weil so ziemlich jeder Dämon auf Tauchstation gegangen war. Entweder hatte Saetan die Hose voll oder er heckte etwas aus. Sie tippte auf Letzteres.
    „Ich brauche euch in Chartres“, sagte der Engel mit trügerisch sanfter B a ritonstimme, die so gar nicht zu seinem kämpferischen Erscheinungsbild passte. Obwohl er mit keinem Wort erwähnte, dass es eilte, spürte sie die Dringlichkeit dieser Angelegenheit mit jedem Nerv.
    Das war ihr erster Auftrag, seit sie sich vor zwei Wochen einverstanden e r klärt hatte , für ihn zu arbeiten. Aber was sollten sie in Chartres, da war doch bloß … Oh, verdammt! „Willst du damit sagen, dass …“
    „Ja“, unterbrach er sie, und in diesem einen Wort lag die ganze Brisanz der Situation. „Alles , was ihr braucht, findet ihr im Schließfach.“
    Heilige Scheiße, Dämonen in ihrem ehemaligen Waisenhaus! Bilder fl a ckerten vor ihrem inneren Auge auf, als hätten sie nur darauf gewartet, sich in einem Moment der Schwäche auf

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