Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Einleitung
Spiritualität und drei Whisky-Cola
Warum heißt dieses Buch ausgerechnet »Wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet«?
Ich finde, dass das Wort Spiritualität – wie übrigens auch der Begriff Esoterik oder gewisse andere Wörter – heute einen sehr negativen Beigeschmack bekommen hat. Das Wort Spiritualität ist von dem lateinischen Begriff spiritus abgeleitet, was »Geist« bedeutet. Daher bezeichnet das Wort Spiritualität eigentlich die »Beschäftigung mit dem Geistigen«, was für mich Beschäftigung mit dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein bedeutet. Spiritualität ist für mich also Beschäftigung mit dem höheren Aspekt des Lebens und mit den essenziellen Fragen, die die Menschheit seit Tausenden von Jahren beschäftigen: »Wer bin ich?«, »Woher komme ich?« und »Wohin gehe ich?«.
Warum dann aber Spiritualität und drei Whisky-Cola?
Viele Menschen, die sich bisher noch nicht mit der Bedeutung des Geistigen in ihrem Leben auseinandergesetzt haben, denken, wenn sie das Wort Spiritualität hören, sofort auch an Religion, Esoterik, Glaubensfragen und Sekten – also an eher negativ besetzte Begriffe. Ich selbst bin eigentlich kein besonders religiöser Mensch, aber für mich gehört es zum normalen Leben dazu, dass man sich mit diesem Thema beschäftigt, weil wir nun einmal ein Teil des gesamten Universums, ein Teil von allem sind.
Wir Menschen nehmen uns ungeheuer wichtig, schau en wir aber von einem Hochhaus herunter, erscheinen die Menschen wie Ameisen, die kreuz und quer und anscheinend völlig planlos durch die Gegend laufen. Wenn man dann vom Mond auf die Erde schaut, erkennt man die Menschen überhaupt nicht mehr, sondern sieht erst einmal das Ganze, von dem wir ein Teil sind. Stellen Sie sich einmal vor, was passiert, wenn wir uns immer weiter von der Erde entfernen und immer weiter ins All hinaus gehen würden. Das Spiel ließe sich unendlich fortsetzen.
Wenn wir schon ein Teil des Ganzen sind, sollten wir uns meiner Meinung nach mit diesem Ganzen aus einandersetzen und hinterfragen, wie das Ganze mit mir zusammenhängt, welchen Platz ich darin einnehme, welches Leben ich führen möchte und welches Leben mich glücklich macht. Dann stellt sich zumindest mir auch gleich die Frage, ob mein bisheriger Lebensweg der richtige war und mich dem ersehnten Ziel näher gebracht hat.
Obwohl ich dies als etwas völlig Normales und Selbstverständliches empfinde, frage ich mich trotzdem, ob ich dafür mein altes Leben wirklich komplett aufgeben muss.
Während der Jahre meiner intensiven buddhistischen Praxis kamen immer wieder dieselben Fragen auf: Ist es nicht besser, keine Partnerschaft zu haben, damit man nicht vom Wesentlichen abgelenkt wird? Ist es nicht besser, keinen Sex zu haben, damit man nicht vom Wesentlichen abgelenkt wird? Ist es nicht besser, keinen Alkohol zu trinken und kein Fleisch zu essen, damit man nicht vom Wesentlichen abgelenkt wird? All diese Dinge standen ja so in den Schriften, die Grundlage der buddhistischen Praxis zu sein schienen.
Am besten eingraben, bis nur noch der Kopf rausschaut
Bei mir entstand nach einiger Zeit der Eindruck, dass es eigentlich für die buddhistische Praxis wohl am besten wäre, wenn ich mich eingraben lassen würde, bis nur noch der Kopf rausschaut. Dann könnte ich mich endlich ungestört auf das Wesentliche konzentrieren. Wehe aber, wenn sich dann eine Mücke auf meiner Nase niederlassen und anfangen würde, mir das heilige Blut auszusaugen. Dann würde ich sie wohl totspucken müssen, um mich wieder auf meine Praxis konzentrieren zu können.
Wenn wir Teil des Ganzen sind, wie sollen wir uns verhalten? Soll es Einschränkungen geben, die uns ein- engen? Wird uns das glücklicher machen? Ich meine, wir sollten uns so verhalten, dass wir uns wohlfühlen, und wir sollten alles, was wir tun, auf bewusste Weise tun.
In der Phase, in der ich dabei bin, dieses bewusste Sein zu erlangen, kann es durchaus hilfreich und vielleicht sogar gut sein, bestimmten Dingen zu entsagen. Ich habe selbst gemerkt, dass ich besser meditieren kann, wenn ich nur wenig gegessen habe. Ich habe in manchen Phasen meines Lebens außer Joghurt praktisch nichts mehr gegessen, zwölf Kilo abgenommen und konnte wesentlich tiefere Erfahrungen machen. Ich habe mich nicht mehr ablenken lassen und konnte leichter in den meditativen Zustand hineinfinden. In dieser Phase, in der ich sehr tiefe Erfahrungen machen konnte, war es durchaus angebracht, der
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