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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nun stand ich vor einer Situation, die mich psychisch völlig aus dem Gleichgewicht brachte und zu einem vollständigen Zusammenbruch führte. Ich arbeitete damals in einer Firma mit ungefähr 60 Mitarbeitern, die ich selbst mit aufgebaut hatte. Wir arbeiteten gerade an einem größeren Projekt für das Fernsehen, und mein Kompagnon, der die Mehrheit an der Firma hielt, beauftragte eine Person, die ich nicht für geeignet hielt, mit der Leitung dieses Projekts, ohne mich vorher auch nur zu fragen. Ich fühlte mich völlig von ihm hintergangen und verlor jegliches Vertrauen in ihn. Ich musste schmerzhaft erkennen, dass er mich und meine Fähigkeiten völlig anders einschätzte als ich selbst, was bei mir zu einem Zusammenbruch führte.
    Ich wusste nur eines: So konnte es nicht weitergehen. Ich wollte nicht mehr von einem Termin zum anderen hetzen, ich wollte nicht mehr die Bedürfnisse anderer Menschen erfüllen und meine eigenen vernachlässigen, ich wollte nicht mehr ständig über die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit hinausgehen, um Menschen zu beeindrucken, die mir nichts bedeuteten. Ich wollte nicht mehr! Und ich konnte nicht mehr. Das bestätigte mir auch mein Arzt, der mir dringend riet, eine Weile auszuspannen.
    »Es interessiert mich nicht, womit du dir deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du dich traust, der Sehnsucht deines Herzens zu folgen.
Ich will wissen, ob du bereit bist, andere zu enttäuschen, um dir selbst treu zu sein, ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und deine eigene Seele nicht verrätst.«
Oriah Mountain Dreamer
    Ich wollte von nun an nur noch das tun, was mir Spaß machte, und nicht mehr das, was möglichst viel Geld einbrachte. Ich wollte nur noch das tun, was mich erfüllte, und nicht mehr das, was mich erschöpfte. Ich wollte nur noch das tun, was ich für mich selbst tun wollte , und nicht mehr das, was ich für andere tun musste .
    Ich kaufte mir ein Pferd, ritt durch die Gegend und schaute mir die herrliche Welt, in der wir leben, hoch zu Ross an. Und die Arbeit? Die konnte mir im Augenblick gestohlen bleiben. Und schon nach einer Woche ging es mir viel besser. Aber sofort fiel ich wieder in die alten Denkstrukturen und Verhaltensmuster zurück. Ich dachte nämlich: »Na Udo, wenn es dir so gut geht, dann kannst du ja auch wieder arbeiten gehen.«
    Also ging ich wieder zur Arbeit, musste aber zu meinem Entsetzen feststellen, dass Körper und Geist streikten. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, ich konnte nicht mehr klar denken, ich konnte nicht mehr schreiben. Ich saß am Schreibtisch und nichts passierte! Wofür ich früher fünf Minuten gebraucht hatte, nahm nun mehr als eine Stunde in Anspruch und das Ergebnis befriedigte mich trotzdem nicht. Es ging einfach nicht mehr.
    Also nahm ich mir wieder eine Auszeit von diesmal drei Wochen, in denen ich – wie man so schön sagt – völlig weg vom Fenster war. Wieder folgte ich dem Rat meines Arztes, nur die Dinge zu tun, die mir wirklich Freude machten: spazieren gehen, wandern, reiten, viel draußen in der Natur an der frischen Luft zu sein und den Kopf durchzulüften. Und plötzlich erinnerte ich mich auch wieder daran, wie sehr mir in einer anderen leidvollen Situation die Meditation geholfen hatte. Ich fing wieder an zu meditieren, und nach diesen drei Wochen war ich so weit, dass ich wieder arbeiten konnte.
    Auf der Schaukel des Lebens
    Dann trat eine neue Frau in mein Leben, ich verliebte mich wieder, ich fühlte mich wohl, ich meditierte, ich funktionierte, aber mit der Zeit schlich sich aufgrund des äußeren Drucks und der Erwartungen anderer Menschen allmählich wieder ein ungutes Gefühl ein. Ich wusste nun aber, dass ich es in der Hand hatte, ob ich diese Erwartungen erfüllen wollte, dass es an mir lag, ob ich mich diesem Druck wirklich aussetzen wollte, aber ich war noch nicht so weit, dass ich diese theoretische Erkenntnis auch hätte umsetzen können. Ich konnte jedoch mit ziemlicher Klarheit sehen, dass wieder alles unvermeidlich auf einen Punkt zusteuerte, an dem der nächste Zusammenbruch zwangsläufig folgen musste. Ich kam mir vor wie ein Mann, der auf einem Schlitten hoch oben auf einem Berg sitzt und weiß, dass es nur abwärtsgehen kann.
    Tatsächlich brach die Beziehung nach sieben Jahren auseinander und die nächste leidvolle Phase folgte. Und in dieser leidvollen Phase begann ich wieder vermehrt zu meditieren, verlor dieses Mal zwölf Kilo und gewann

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