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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ist.«
    Â»Hast du darüber schon mit Daily gesprochen?«
    Â»Er hat mich angegiftet, er sei ›kein gottverdammter Sozialfall‹, aber er kommt schon noch zur Vernunft«, sagte sie nachsichtig lächelnd. Obwohl sie erst ein Viertel des Sandwichs gegessen hatte, schob sie den Teller weg.
    Â»Ich dachte, du seist ausgehungert.«
    Â»Anscheinend doch nicht.«
    Â»Was hast du, Barrie?«
    Â»Nichts«, wehrte sie ungeduldig ab. Dann sagte sie widerstrebend: »Ich weiß es nicht.«
    Â»Du hast endlich dein Ziel erreicht: Du bist ein Medienstar, um den sich alle großen Fernsehgesellschaften Amerikas reißen. Du kannst den Preis diktieren. Du hast das Interview des Jahrhunderts geführt. Ich dachte, hier würden Champagnerkorken knallen.«
    Â»So hatte ich es mir auch vorgestellt«, sagte sie wehmütig.
»Aber du würdest staunen, wie deprimierend es ist, diejenige zu sein, die den Sturz eines Präsidenten herbeigeführt hat.«
    Â»Du hast ihn doch gar nicht herbeigeführt. David hat seinen Sturz ganz allein verschuldet.«
    Â»Du hast natürlich recht. Hier oben«, sagte sie und tippte sich an die Stirn, »weiß ich, daß du recht hast. Vielleicht haben meine zwiespältigen Gefühle etwas mit Howie zu tun. Er ist als gänzlich Unbeteiligter zu Tode gekommen. Daran fühle ich mich indirekt schuldig.«
    Â»Das war Spences Schuld.«
    Sie seufzte deprimiert. »Wahrscheinlich ist es eine Art Wochenbettdepression. Ich habe das Baby nach schweren Wehen geboren, aber ich weiß noch nicht so recht, ob ich es liebe.« Sie wich seinem Blick aus und sagte: Ȇbrigens noch etwas, was damit zusammenhängt… Vanessa hat mich heute nach der Sendung angerufen.«
    Gray sah sie fragend an.
    Â»Sie hat sich dafür bedankt, daß ich das Interview mit Becky Sturgis so dezent geführt habe, anstatt die Story auszuschlachten und reißerischer aufzumachen.« Sie machte eine Pause und dachte kurz darüber nach. »Meine Zurückhaltung beweist vermutlich, daß ich reifer werde. Ich habe mich persönlich und professionell ziemlich weiterentwickelt.«
    Â»Ganz bestimmt.«
    Â»Jedenfalls«, sagte sie und bemühte sich, den analysierenden Tonfall abzuschütteln, »zieht Vanessa heute abend aus dem Weißen Haus aus, aber sie ist darüber nicht traurig, weil es für sie solche schrecklichen Erinnerungen birgt.
    Natürlich ist sie über Becky Sturgis’ Geschichte entsetzt. Sie hat mehrmals wiederholt, ihr sei unbegreiflich, wie ihr Vater sich jemals zu einer so ruchlosen Tat – mein Ausdruck, nicht ihrer – habe hergeben können. Er hat nicht nur ein Gewaltverbrechen
vertuscht, sondern Vanessa auch erlaubt, David zu heiraten. Er hat sie dazu ermutigt . Sie fühlt sich von ihm verraten.«
    Â»Wie ist sie mit Clete verblieben?« fragte Gray.
    Â»Sie behauptet, ihm das niemals verzeihen zu können.«
    Â»Ihre Zurückweisung hat er verdient, aber es wird ihn umbringen.«
    Barrie nickte. »Sie hat Bill Yancey ihre volle Unterstützung zugesagt, wenn er mit seinen Ermittlungen wegen Robert Rushtons Tod beginnt. Da sie jetzt nicht mehr um ihr Leben fürchten muß, kann sie die Wahrheit sagen. David hat das Baby umgebracht, aber Spence ist auf die Idee mit dem plötzlichen Kindstod gekommen.«
    Â»Klingt ganz nach ihm. Einfache Lösungen waren seine Stärke.«
    Â»Hat Vanessa ihn geliebt?«
    Â»Spence? Nein. Von ihm hat sie gewollt, was sie von jedem Mann will: Aufmerksamkeit und Sicherheit. Aus Boshaftigkeit hat sie sich an David für seine Weibergeschichten gerächt – mit einem Mann, dessen Loyalität er für unerschütterlich gehalten hat. Aber als Spence sich dann von ihr abgewandt hat, hat diese Zurückweisung sie hart getroffen.«
    Â»Und sie hat sich dir zugewandt.«
    Â»Sie hat einen Freund gebraucht.«
    Barrie stand auf und ging ruhelos einmal um den Couchtisch herum. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht mehr gewollt hat.«
    Â»Mehr hat sie nicht bekommen.«
    Â»Das hättest du mir erzählen können.«
    Â»Es hat nichts zu erzählen gegeben.«
    Â»Genau das hättest du mir erzählen können.«
    Â»Ich habe Vanessa nicht gewollt, und ich war nie mit ihr im Bett. Na, bitte! Zufrieden?«
    Â»Ja. War das so schwer?«

    Gray legte seine Fingerspitzen aneinander, hielt sie an die

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