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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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energisch und heizte ihm tüchtig ein. Er wurde noch aufgeregter, als das Telefongespräch plötzlich abbrach.« Er zog eine Grimasse. »Kein Wunder, daß sie ebenfalls ohnmächtig wurde. Um sie herum sah es aus wie in einem Schlachthof.
    Fünf Tote und zwei Schwerverletzte.« »Drei Verwundete«, mischte sich Taggart ein. »Hinterher fanden wir noch Cooke.«
    Bald danach gingen die beiden; ich war nicht in der Verfassung für ein ernsthaftes Gespräch. Aber nach vierundzwanzig Stunden waren sie wieder da, und Taggart redete von einem Täuschungsmanöver.
    »Wann kann ich Elin sehen?« unterbrach ich ihn abrupt.
    »Heute nachmittag«, antwortete Taggart. »Es geht ihr wirklich ganz gut.«
    Ich starrte ihn eisig an. »Das kann ich nur hoffen.« Er hustete verlegen. »Wollen Sie gar nicht wissen, worum es sich bei diesem Unternehmen überhaupt gehandelt hat?«
    Ich musterte ihn spöttisch. »Doch, ich möchte zu gerne wissen, warum das Department alles darangesetzt hat, mich um die Ecke zu bringen.« Ich sah Ryan an. »Sogar mit Hilfe des CIA.«
    »Wie ich schon sagte, es handelte sich um eine bewußte Irreführung, um einen Plan, den zwei amerikanische Wissenschaftler ausgekocht hatten.« Taggart rieb sich das Kinn. »Haben Sie jemals über die Kreuzworträtsel in der Times nachgedacht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Um Himmels willen, nein -
    wirklich nicht.«
    Taggart lächelte. »Nehmen wir mal an, daß irgendein besessenes Genie etwa acht Stunden braucht, um ein Kreuzworträtsel auszuknobeln. Dann muß es gesetzt und gedruckt werden. Das nimmt eine ganze Reihe von Leuten für kurze Zeit in Anspruch. Sagen wir mal insgesamt vierzig Arbeitsstunden - die Arbeitswoche eines Mannes.« »Na und?«
    »Nun betrachten Sie das Ganze mal vom Konsum-Standpunkt aus. Nehmen wir an, zehntausend Leser der Times strapazieren ihr Gehirn, um das verdammte Rätsel zu lösen, und jeder braucht dazu eine Stunde. Das sind insgesamt zehntausend Stunden - fünf Arbeitsjahre eines Mannes. Sehen Sie, worauf ich hinauswill? Eine Woche Arbeit bewirkt, daß fünf Jahre Kopfzerbrechen auf eine total unproduktive Tätigkeit verwendet werden.« Er warf Ryan einen Blick zu.
    »Ich glaube, jetzt können Sie weitermachen.«
    Ryan hatte eine tiefe, gleichmäßige Stimme. »In der physikalischen Forschung werden eine Menge Entdeckungen gemacht, für die keine sofortige Verwendung möglich ist -
    wenn sich überhaupt jemals eine Verwendung findet. Ein Beispiel dafür ist ›Silly Putty‹. Haben Sie das Zeug je gesehen?«
    »Ich habe davon gehört«, antwortete ich und fragte mich, was das alles sollte. »Gesehen habe ich es nie.« »Ein komisches Material«, fuhr Ryan fort. »Es läßt sich formen wie Kitt, aber wenn man es in Ruhe läßt, fließt es davon wie Wasser. Wenn Sie mit dem Hammer darauf schlagen, zersplittert es wie Glas. Man sollte denken, eine Substanz mit solch verschiedenen Eigenschaften müßte nützlich sein, aber bis jetzt hat noch kein Mensch das Geringste damit anfangen können.« »Ich glaube, man stopft es jetzt in Golfbälle hinein«, bemerkte Taggart.
    »Ja, ein echter technologischer Durchbrach«, spottete Ryan.
    »In der Elektronik gibt es auch ein paar solcher Ergebnisse.
    Ferroelektrikum zum Beispiel ist Träger einer permanenten elektrischen Ladung, so wie ein Magnet Träger eines Magnetfeldes ist. Das ist seit vierzig Jahren bekannt, aber jetzt erst hat man Verwendung dafür gefunden. Als die Wissenschaftler begannen, sich mit der Quantentheorie herumzuschlagen, stellten sich jede Menge seltsamer Ergebnisse ein - die Tunneldiode zum Beispiel, der Josephson-Effekt und vieles andere mehr. Manches davon war nützlich, manches überhaupt nicht. Eine ganze Anzahl dieser Entdeckungen wurden in Labors gemacht, die für Verteidigungsministerien arbeiten, und sie sind nicht allgemein bekanntgeworden.« Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. »Haben Sie was dagegen, wenn ich rauche?« »Nur zu.«
    Dankbar holte er seine Pfeife heraus und begann sie zu stopfen. »Ein Wissenschaftler, ein Bursche namens Davies, machte einige Experimente und kam dabei auf eine Idee. Als Physiker ist er kein besonderes Kirchenlicht - bestimmt nicht erste Garnitur –, aber sein Einfall war originell, selbst wenn das Ganze ursprünglich nur als Schabernack gedacht war. Er fand heraus, daß es möglich war, ein elektronisches Gerät zusammenzubasteln und dabei einige dieser geheimnisvollen, aber nutzlosen Forschungsergebnisse zu verwenden, um damit

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