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Blizzard-Fehde

Blizzard-Fehde

Titel: Blizzard-Fehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.F. Unger
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schlechter Verlierer. Er wollte mir heute Abend von drei Kerlen den Spielgewinn wieder abnehmen lassen.«
    Nach diesen Worten steckte er den Revolver weg und drehte sich um. Er ging mit drei schnellen Schritten hinaus.
    Ich verhielt noch, trat aber an die Bar und ließ mir einen Drink geben. Fast alle wollten jetzt einen Drink. Und die Gespräche waren jetzt aufgeregt und klangen schrill. Eine Stimme rief immer wieder: »Habt ihr gesehen, wie schnell dieser Cowboy gezogen hat? Habt ihr das gesehen? Der hat den schnellsten Colt, den ich jemals sah. Donovan hatte keine Chance mit seinem Springholster, obwohl er zuerst zog – keine Chance.«
    Es dauerte nicht lange, dann kamen die beiden Nachtmarshals herein, die die Verwundeten im Wagen zum Doc gebracht hatten. Sie sahen Donovan auf den mit Sägespänen bestreuten Dielen liegen. Einer wandte sich an die beiden Barkeeper und fragte: »Also, was ist geschehen?«
    Sie sagten es ihm. Dabei schielten sie immer wieder auf mich. Denn sie wussten, dass ich der Bruder war und genau zuhörte. Sie sagten die Wahrheit, nämlich, dass Donovan zuerst zur Waffe griff.
    Die beiden Deputy Marshals sahen nun auf mich.
    »Ihr macht uns nur Ärger hier in Dodge City«, sagte einer.
    Und der andere sprach: »Vielleicht solltet ihr aus unserer Stadt verschwinden?«
    Ich aber schüttelte den Kopf.
    »Es ist eine miese Stadt«, erwiderte ich böse. »Doch wir bleiben so lange, wie wir wollen, oder ist es strafbar, sich seiner Haut zu wehren? Wo kämen wir denn hin, wenn man sich fürchten muss, in einer Spielhalle einen großen Gewinn zu machen? He, sagt mir mal, wo kämen wir denn da hin?«
    Als meine Frage verklang, erhob sich drohendes Gemurmel. Ja, wir hatten die hier anwesenden Gäste auf unserer Seite, die Cowboys, die Büffeljäger, die Soldaten, die Leute der Eisenbahn, die Handelsreisenden und Frachtfahrer.
    Sie alle waren der Meinung, dass es ihnen ja auch mal so ergehen könnte wie meinem Bruder Luke.
    Ich zahlte meinen Drink und ging hinaus.
    Als sie Donovan hinaustrugen und hinüber zum Gebäude des Sargmachers und Leichenbestatters brachten, da stand ich immer noch in der Nacht und lehnte in einer Hausnische.
    Die Stadt lärmte und tobte noch überall. Es war kalt. Der Winter war schon sehr nahe. Einen Moment dachte ich an Onkel John und die Herde, die unterwegs nach Nebraska war.
    Würden sie noch irgendwo am Niobrara River in den grünen Tälern eine geschützte Weide finden, wenn die Blizzards kamen?
    Aber ich war ja hier bei meinem Bruder Luke in Dodge City und musste auf ihn achten. Denn Lilly McGinnes hatte ihn verrückt gemacht.
    Jetzt hatte Luke einen Mann getötet.
    Hatte ihn das wohl endlich ernüchtert?
    Ich wollte es herausfinden, und so machte ich mich auf den Weg zu dem Haus, das sich das Paar als Liebesnest gemietet hatte.
    Ich wusste, über Schießereien und Tote regte sich in Dodge City niemand mehr auf. Dies gehörte hier zum Leben in dieser Stadt.
    Hier wurden alle Sünden begangen, zu denen Menschen fähig sind.
    Als ich das Haus am Stadtrand erreichte, waren die Fensterläden geschlossen. Doch durch die Ritzen fiel etwas Licht auf die Veranda. Die Tür war von innen verriegelt, denn als ich den Türknopf drehte, ließ sie sich nicht öffnen.
    Drinnen hörte ich Lilly McGinnes lachen.
    Ich klopfte, und ich musste heftig und lange klopfen, bis mein Bruder Luke mir öffnete, nachdem er zuvor gefragt hatte, wer dort draußen sei.
    Im herausfallenden Lichtschein sahen wir uns an.
    Er hatte inzwischen gewiss schon wieder einige Drinks gekippt, denn ich sah, dass er ziemlich betrunken war. Bevor wir etwas sagen konnten, tauchte Lilly neben ihm auf. Sie lachte betrunken und rief mir zu: »Aaah, der große Bruder Jeff! He, Jeff Brennan, mach dir nur keine Sorgen um Luke! Den habe ich mit Haut und Haaren gefressen, und zusammen vergessen wir die ganze Welt! Geh nur wieder, Jeff, denn Luke wird mich gewiss nicht mit dir teilen wollen!«
    Sie rief es scheinbar scherzend, doch ich spürte, dass sie es verdammt ernst meinte. Und sie trug immer noch dieses Kleid, das kaum verbarg, dass sie unter ihm nur die nackte Haut trug.
    »Du hast es ja gehört«, sagte Luke und machte mir die Tür wieder vor der Nase zu. Und da stand ich nun wie ein dummer Hammel draußen in der Kälte.
    Ja, Luke hatte seinen Verstand verloren. Diese Lilly McGinnes hatte ihn verrückt gemacht und war selbst verrückt.
    Ich ging zu meinem Hotel zurück, in dem ich eine kleine Kammer

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