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Blizzard-Fehde

Blizzard-Fehde

Titel: Blizzard-Fehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.F. Unger
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Tür zum Wohnzimmer einen Spalt öffnete, da sah ich Luke und Lilly. Sie tanzten zu den Klängen der Musik. Es waren wahrscheinlich drei Musiker, nämlich ein Geiger, ein Gitarrenspieler und ein Trompeter.
    Sie spielten mexikanische Lieder.
    Und Lilly tanzte oft allein vor Luke, der in die Hände klatschte. Immer dann, wenn sie wirbelte, da sah ich, dass sie unter dem Kleid nichts trug – gar nichts.
    Und dann wieder warf sie sich Luke in die Arme, schmiegte sich an ihn.
    Ich wusste, Luke hatte ihr in den vergangenen drei Tagen schon eine Menge Schmuck gekauft. Auch das gab es hier in Dodge City. Luke hatte ihr jeden Wunsch erfüllt. Und jetzt bedankte sie sich dafür, schenkte ihm das Paradies.
    Die Musik machte nun eine Pause.
    Doch Luke rief zum anderen Zimmer hinüber, dessen Tür bis auf einen schmalen Spalt geschlossen war: »Weiter, Jungs, spielt weiter! Wir sind jetzt so richtig in Stimmung und lassen alle Wildkatzen raus! Zu was bezahle ich euch, wenn ihr nicht immerzu feurige Weisen spielt?«
    Er erhielt keine Antwort.
    Aber die Tür öffnete sich.
    Und da sah ich die Musikanten. Sie glitten in das große Wohnzimmer. Und sie hielten keine Musikinstrumente in den Händen, sondern schussbereite Colts.
    Einer sagte: »Jetzt machen wir eine andere Art von Musik.«
    Ja, es mussten Donovans Leute sein, Burschen, die gewiss sehr vielseitig waren.
    »Seid ihr verrückt?« So fragte Luke heiser. Er stand schwankend in der Mitte des Raumes und versuchte möglichst schnell nüchtern zu werden. Lilly aber war zur Seite und blitzschnell hinter einen Sessel geglitten. Dort konnte sie sich gedankenschnell hinter die gepolsterte Lehne ducken, sollte dies notwendig sein.
    »Wir sind nicht verrückt«, erwiderte einer der Kerle auf Lukes Frage. »Doch du hättest wissen müssen, dass sich Donovan aus seiner Spielhalle nicht so einfach zwölftausend Dollar wegschleppen lässt. Es war nett, hier für euch zu spielen, doch nun kommt ihr zwei nicht mal mehr zusammen in das Bett dort drüben.«
    Ich wartete nicht länger, riss mit der Rechten die Küchentür auf und schoss mit der Linken meinen Colt leer.
    Für meinen Bruder und die schöne Lilly gab es nur diese Chance.
    Ich traf sie alle drei. Ja, ich schoss sie zusammen, denn sie waren gekommen, um die beiden zu töten und meinem Bruder Luke das Geld wegzunehmen.
    Und als sich der Pulverdampf im Raum ausbreitete, lagen sie auf den Dielen und stöhnten. Nein, sie waren nicht tot, und vielleicht blieben sie sogar am Leben. Doch ich hatte sie ziemlich gnadenlos von den Beinen geschossen.
    Mein Bruder Luke und dessen schöne Geliebte standen wie versteinert da und erwachten jetzt erst richtig aus ihrem Rausch.
    Dann fragte Luke: »Wie kommst du denn her, Bruder?«
    Ich erwiderte bitter: »Da du nicht auf dich aufpassen kannst, muss ich das ja wohl tun, oder? Wir sollten sie zu ihrem Boss schaffen, nicht wahr?«
    Er nickte langsam.
    »Ja, ich habe sie von Donovan gemietet als Musiker. Sie spielten ja auch ganz gut. Im Hof steht ein Wagen. Spannen wir ein Pferd an und schaffen wir sie zu Donovan.«
    Das taten wir auch. Lilly half uns sogar in ihrem dünnen Kleid, unter dem sie nichts trug außer ihrer nackten Haut.
    Aber das hatte jetzt keinen Einfluss mehr auf Luke.
    Der war endgültig aus seinem Rausch erwacht.
    Wir kamen jedoch nicht mehr bis in die Stadtmitte hinein, denn die beiden Nachtmarshals traten uns in den Weg. Einer sagte: »Es wurden Schüsse gehört. Aaah, wen habt ihr denn da in dem Wagen?«
    Wir erklärten es ihnen. Und da traten sie zum Wagen und sahen hinein.
    Einer sagte: »Morgen setzen wir das Protokoll auf. Kommt noch vor Mittag ins Office. Und bleibt in der Stadt.«
    Sie nahmen uns den Wagen ab, um die Insassen zum Doc zu bringen. Luke und ich sahen ihnen nach.
    Mein Bruder stöhnte böse: »Oooh, was waren das für heimtückische Kerle. Zuerst machten sie eine schöne Musik und dann wollten sie mich in Donovans Auftrag – he, hast du gemerkt, dass die beiden Deputy Marshals gar nicht reagierten, als wir ihnen sagten, dass die drei Hurensöhne von Donovan geschickt wurden?«
    Luke fragte es mit grimmigem Staunen.
    Wir standen immer noch mitten auf der Fahrbahn im knöcheltiefen Staub und sahen dem Wagen nach, in dem die stöhnenden Verwundeten lagen. Wir hatten sie, bevor wir sie in den Wagen legten, notdürftig versorgt, sodass sie nicht mehr so viel Blut verloren. Und sie hatten uns dabei verflucht und uns damit gedroht, dass Donovan nun das Kopfgeld auf

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