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Blonde Engel sind gefährlich

Blonde Engel sind gefährlich

Titel: Blonde Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Verteidigung hast du
genug Zeit, wenn Boyd fertig ist .«
    Obister sank in seinem Sessel zusammen
und bearbeitete verlegen seinen Schnurrbart. Im Stenogrammstil berichtete ich,
was ich über den von Gus Terry aufgebauten und durch seine wilden Weekendpartys
geschickt getarnten Rauschgiftring erfahren hatte. Ich erzählte, daß Gus vor
ein paar Stunden den Tod gefunden hatte — wobei ich wohlweislich auf die
näheren Umstände nicht einging.
    »Das ist zwar hochinteressant,
Boyd«, sagte Morgan verdächtig sanft, »aber gehört es eigentlich zur Sache ?«
    »Ich glaube schon«, sagte ich.
»George ist Ihr persönlicher Vertreter an der Westküste, nicht wahr ?«
    »Natürlich.«
    »Es muß eine einträgliche
Tätigkeit sein — denn er gilt in Santo Bahia als Großgrundbesitzer. Zum
Beispiel gehört ihm auch die Bayside Tavern , in der wir gerade tagen. George ist ein sehr
ehrgeiziger Mann. Er will weiterkommen im Leben. Ich behaupte, daß er an Gus
Terrys Geschäften maßgebend beteiligt, wenn nicht sogar die treibende Kraft
hinter den Kulissen war .«
    Obister schluckte, öffnete den
Mund zu einer hitzigen Entgegnung, klappte ihn aber nach einem Blick auf
Morgans Gesicht lautlos wieder zu.
    »Nehmen wir einmal an, daß es
sich so verhält«, fuhr ich fort. »Nach Ihrer eigenen Aussage, Mr. Morgan, war
er häufig in New York mit Ihrer Nichte zusammen. George Obister hält sich für
einen unwiderstehlichen Frauenhelden. Gestern abend zum Beispiel hatte er sich die niedliche Tina zu einer Spielstunde
hierherbestellt. George ist auch sehr eitel. Eitelkeit macht bekanntlich blind
— und unvorsichtig. Vielleicht war er dumm genug, vor Ihrer Nichte damit anzugeben,
daß er einer der Hauptakteure in Gus Terrys Rauschgiftring war .«
    Morgans Gesicht wurde
vollkommen ausdruckslos. »Ihre Phantasie ist erstaunlich, Boyd«, sagte er.
»Aber Beweise haben Sie wohl nicht !«
    »Linda wurde hin und her
gerissen zwischen der Zuneigung zu dem treusorgenden Onkel und der Verliebtheit
in den schönen George. Als sie nicht mehr ein und aus wußte, beschloß sie,
bevor sie Ihnen endlich reinen Wein einschenkte, noch einmal mit George zu
sprechen. Es war also verständlich, daß sie sich heimlich, still und leise aus
dem Staub machte, ohne Ihnen, Mr. Morgan, zu sagen, daß sie wegfuhr und wohin
sie fuhr. George aber mußte sie vorher benachrichtigen, um sich mit ihm zu
verabreden .«
    »Soll das etwa heißen, daß
George sie umgebracht hat ?«
    »Das soll heißen, daß Johnny
Devraux und seine Frau die Schmutzarbeit für George erledigt haben«, sagte ich
kalt. »Er selber hätte gar nicht den Mumm zu einem Mord. Er gab Linda die
Adresse der Wohnung, in der wir sie gefunden haben. Dort sollte sie ihn erwarten.
Wie wir jetzt wissen, hat er dafür gesorgt, daß sie nicht allzulange zu warten brauchte...«
    »Alles Schwindel!« Obister
fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum. »Merken Sie denn nicht, Tyler,
daß er sich das alles aus den Fingern gesogen hat? Hirngespinste sind das! Hat
er denn Beweise? Dieser Boyd ist ein Wahnsinniger, er denkt, daß er...«
    »Halt den Mund«, sagte Morgan
sanft. Dann wandte er sich an mich. »Ich frage Sie noch einmal, Boyd: Wie
können Sie diese Beschuldigungen beweisen ?«
    »Neulich saß ich mit Annette
hier im Restaurant beim Essen«, berichtete ich, »als Devraux über den Strand
kam. Er betrat das Haus durch den Hintereingang und stieg die Treppe hinauf. Er
ist mir entkommen, weil er über die Feuerleiter...« Ich hielt plötzlich inne
und bekam den Mund nicht wieder zu.
    »Weiter«, drängte Morgan.
    Ich faßte mich. »Devraux wollte
zu George. Als er mich sah, ist er getürmt. George hat natürlich versucht, mich
abzulenken, als ich ihn zur Rede stellte, aber sehr überzeugend waren seine
Ausreden nicht !«
    »Haben Sie noch mehr Beweise ?« fragte Morgan.
    »Devraux und seine Frau hatten
die Absicht, Lindas Leiche in einen Park zu schaffen. Damit wollten sie den
Verdacht auf den Sittlichkeitsverbrecher lenken, der sich in Santo Bahia
herumtrieb. Durch mein unerwartetes Auftauchen habe ich den beiden das Konzept
verdorben. Wäre alles planmäßig verlaufen, hätte jeder — Sie auch, Mr. Morgan —
gedacht, daß Ihre Nichte einfach aus Abenteuerlust New York verlassen hatte.
Daß sie gerade hier einem Verbrechen zum Opfer fallen mußte, war dann ihr
persönliches Pech .«
    »Als Theorie klingt das sehr
einleuchtend«, meinte Morgan.
    »Man sollte sich einmal näher
mit den Grundstücken

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