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Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht

Titel: Blood Dragon 1: Drachennacht - Maeda, K: Blood Dragon 1: Drachennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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Muster, sondern Jagdszenen oder Wappen zeigten. Auf jedem war entweder als Gegner oder als stilisiertes Tier ein Drache abgebildet. Elisa fiel unwillkürlich das Brüllen ein, das sie in der Grotte gehört hatte. Sie schauderte und beeilte sich, aus dem Zimmer zu schlüpfen und so schnell wie möglich den Flur hinunterzugehen. An dessen Ende befand sich eine Treppe.
    Elisa betete im Stillen, dass sie zum Haupttor führte, und hatte Glück: Am Fuß der Treppe fand sie sich in einer Eingangshalle wieder. Auch hier wiederholten sich die Drachen, diesmal als nachgemalte Figuren auf dem weiß gekalkten Verputz. Elisa nahm sich vor, diese Bilder später genauer zu betrachten, jetzt drängte die Zeit. Mit einem Ächzen ließ sich die Haupttür aufschieben. Vorsichtig lugte Elisa durch den Spalt. Der Innenhof war noch immer leer.
    Als sie über den knirschenden Kies schlich, erwartete sie, dass jemand aus Neugier aus demFenster sehen würde, aber keine Menschenseele zeigte sich. Elisa schob es auf ihr Glück und rannte, sobald ihre Füße den weichen Boden des Waldes betraten. Ihr Zusammenbruch in der Grotte hatte sie keine Kraft gekostet, im Gegenteil: Sie fühlte sich frisch wie nie zuvor und auch der Lauf zwischen den mächtigen Nadelbäumen kam ihr nicht anstrengender vor als ihr Jogging Pensum. Die Sonne schien und warf eigentümliche Schatten auf den mit abgefallenen Nadeln bedeckten Boden. Der Geruch von Harz, frisch geschlagenem Holz und Feuchtigkeit stieg ihr in die Nase. Manchmal stieß sie sich spielerisch mit der Hand an einem der Bäume ab und genoss das Gefühl der rauen Rinde unter ihrer Handfläche. Viel zu früh wandelte sich der Waldboden zu hartem Gestein und sie fand sich hinter der Burgruine wieder. Elisa kletterte auf einen herabgefallenen Felsbrocken. Oben angekommen ragte der Berg zu ihrer Linken auf. Rechts erhob sich das nahegelegene Dorf, in dem sich Elisas und Narukas Sachen befanden. Das Jagdschlösschen lag in ihrem Rücken. Die Burgruine, das Dorf und das Schlösschen bildeten ein unsichtbares Dreieck. Irgendetwas in Elisa regte sich bei dem Gedanken, aber sie konnte es nicht fassen. Sie strich ihre Locken zurück und kletterte auf der anderen Seite des Felsbrockens hinunter. Diesmal nahm sie direkt am Eingang eine Stabtaschenlampe und durchquerte die Grotte bis zu der freigelegten Höhle.
    Nach der warmen Luft des Waldes und den milden Sonnenstrahlen brannte sich die Kälte im Inneren des Berges förmlich in ihre Haut, aber Elisa biss die Zähne zusammen.
    Fast hatte sie erwartet, wieder dieses Brüllen zu hören oder diese Visionen zu sehen, aber nichts geschah. Der Raum blieb ein Raum. Der Ausdruck passte. Als Elisa näher in eine der Ecken trat, bemerkte sie rudimentäre Spuren von Werkzeugen. Diese Wände waren nicht natürlich entstanden. Jemand hatte diese Höhle künstlich erschaffen. Sie leuchtete mit der Stabtaschenlampe in die Höhe, um zu sehen, wie weit die mysteriösen Baumeister gekommen waren. Elisa schluckte, als sich das Licht der Lampe im Dunkel verlor. Auch wenn der Raum nicht größer sein konnte als vielleicht fünfzehn oder zwanzig Quadratmeter, schien seine Höhe grenzenlos. Elisa drehte sich im Kreis. Ihr Augenmerk fiel auf drei tiefe Furchen. Sie trat näher. Etwa drei Meter über ihrem Kopf hatte etwas oder jemand das Gestein zerrissen und drei lange, ausgezackte Furchen hinterlassen. Die Spuren wirkten, als stammten sie von Tierklauen – aber welches Tier konnte derartig tief in Stein schneiden und das in solcher Höhe?
    Elisa schauderte und wich zurück, bis sie mit dem Rücken an die Wand stieß. Die Berührung brannte wie Feuer. Sie wirbelte herum. Die Taschenlampe folgte automatisch ihrer Bewegung. Das kreisrunde Licht fiel auf bemalten Stein. Sie kniff die Augen zusammen. Wie beim ersten Mal schienen die Linien zu Mustern zu finden, die sich ebenso schnell wieder verschoben. Diesmal fixierte sie einen bestimmten Punkt auf dem Felsen, und langsam klarten die Linien vor ihren Augen auf. Elisa erkannte auf dem Stein drei Gestalten. Es war eine grobe Zeichnung; der Künstler hatte sich auf die rudimentärsten Darstellungen konzentriert, aber sie reichten, um die Figuren erstaunlich ausdrucksstark zu gestalten.
    Zwei Männer flankierten eine Frau. Das Bild war bunt bemalt, vor allem das leuchtende Rot auf den gezückten Schwertern beider Männer wirkte, als wäre es gerade erst aufgetragen worden. Im Schein der Lampe schien es sogar noch feucht zu glänzen.
    Elisa

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