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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bereust du, was du getan hast? Bereust du deine Sünden?
    Bereust du, dass du in unglaublicher Skrupellosigkeit dem Mammon und der Hurerei gedient hast?"
    Wieder ein ächzender, stöhnender Laut.
    "Ja, es tut weh so etwas zu hören! Das reinigende Feuer Gottes tut weh!
    Deine Seele erleidet furchtbare Schmerzen! Du hast gedacht, dass mit dem Herzanfall, der dein armseliges irdisches Dasein beendete, alles vorbei wäre! Aber du hast dich geirrt... Du musst durch das Feuer der Verdammnis gehen, hin zum Licht der Vergebung unseres einzigen Herrn! Halleluja!"
    "Amen!"
    "Du bereust, was du getan hast, Norman? Dann sag es allen, die hier sind! Sag es deinen Eltern, die mit uns für dich beten! Sag deiner Schwester, die immer versucht hat, dich vom Weg des Übels abzubringen, dass du bereust! Sag es uns allen, um endlich deinem Schöpfer entgegentreten zu können! Halleluja!"
    "Amen!", murmelte das Publikum.
    "Norman, bereust du aufrichtig?"
    Sekundenlang herrschte absolute Stille in der Halle. Eine gespannte Atmosphäre der Erwartung war überall spürbar. Das Publikum hielt den Atem an.
    "Ja!", kam die gequälte Antwort. "Ja! Ja! Ja!" Dann sank der Leichnam zurück in den Sarg.
    Das Licht ging aus. Die Finsternis verschluckte den Sarg ebenso wie Moses Jordan.
    Wenig später beleuchtete ein Spotlight dessen Gesicht und Oberkörper. Jordan breitete die Arme aus.
    "Die Seele von Norman Gutheridge hat ihren Frieden vor dem Herrn gefunden. Halleluja!"
    "Amen!", erscholl es.
    *
    Minuten später erreichte Moses Jordan seine Garderobe. Abschminken stand jetzt auf dem Programm. Er schloss die Tür hinter sich, setzte sich vor den Spiegel. Er sah müde aus. Die Veranstaltung hatte ihn ziemlich geschlaucht. Aber war der Kampf für das Gute nicht jeden Einsatz wert? Er atmete tief durch.
    "Bravo! Gute Show!", sagte eine schneidende Stimme. Ein Mann im grauen Maßanzug saß mit übereinander geschlagenen Beinen in einem tiefen Ledersessel auf der anderen Seite der Garderobe. Moses Jordan hatte ihn zuvor nicht bemerkt. Entsprechend erschrocken fuhr er herum. Als ob er aus dem Nichts erschienen wäre!, ging es Jordan durch den Kopf. Sein Gegenüber blickte ihn mit hellblauen Augen an. Der Mann im grauen Maßanzug hatte ein feingeschnittenes, fast engelsgleiches Gesicht, dessen Linien für einen Mann sehr weich wirkten. Sein hellblondes Haar war leicht gelockt, was den engelhaften Eindruck noch verstärkte. Jordan war bei ihrer ersten Begegnung an die Putten des Barock erinnert gewesen. Der Mann mit dem Engelsgesicht klatschte in die Hände.
    "Du bist wirklich gut, Mo!", meinte er, wobei nicht ganz eindeutig erkennbar war, in wie weit er das tatsächlich so meinte. Spott und echte Bewunderung schienen sich mehr oder minder die Waage zu halten. "Du hast Show-Talent!"
    "Es ist für die gute Sache!", betonte Moses Jordan ernst. Ein zynisches Lächeln erschien auf dem Engelsgesicht.
    "Oh, natürlich! Du hast die Nummer inzwischen perfekt drauf, wie mir scheint!"
    "Es ist keine Nummer!", erwiderte Jordan eisig. "Ich rette verlorene Seelen, verstehst du? Ich kämpfe gegen die Verdammnis!"
    "Klar doch!" Der Mann mit dem Engelsgesicht erhob sich. Jordan hatte seit ihrem ersten Zusammentreffen versucht, das Alter des Blonden zu schätzen. Er wirkte sehr jung. In seinem Maßanzug sah er aus wie einer der blutjungen Yuppies in Wall Street. Nur die Augen verrieten eine Erfahrung, die nicht zu dem Gesamteindruck passen wollte.
    Der Blonde sah Moses Jordan jetzt direkt in die Augen. Ein leicht spöttischer Zug spielte um seine Lippen.
    "Mir scheint, es wird Zeit, dass du noch etwas dazulernst und einen Schritt weiter gehst..."
    Jordan verengte die Augen. Der Unterton, in dem sein Gegenüber mit ihm sprach, gefiel ihm nicht.
    "Was meinst du damit?", fragte der Prediger. Der Blonde lächelte. "Ich denke, wir sind uns darüber einig, dass die schlimmste Form der Verdammnis der Vampirismus ist!"
    "Ja."
    "Dann werde ich dir jetzt zeigen, wie du diesem Gegner entgegentreten kannst... Das Aufwecken von Toten war eine Art Vorübung dafür." Er grinste. "Solltest du übrigens nicht zu oft machen, Mo! Schadet dem Teint!" Er kicherte.
    *
    "Hey, Mike! Ich weiß nicht, ob ich wirklich noch mit zu dir will..." Ein Sternenmeer aus Neonlichtern verbreitete so viel Licht, dass es für jeden New Yorker schwer war, überhaupt noch etwas von den echten Sternen am Nachthimmel zu sehen.
    Teresa Pender war 23 Jahre alt, dunkelhaarig und sehr sexy. Das eng anliegende

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