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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wenn er auch stürbe>.
    Jesus hatte das gesagt.
    Die Angst vor dem eigenen Tod war der entscheidende Faktor gewesen, der ihn so sehr an den Glauben gefesselt hatte. Die Aussicht auf Auferstehung des Fleisches, wie es in der Bibel hieß. Aber Orte, die ihn an den Tod gemahnten, mochte Moses Jordan bis heute nicht, so fest er in seinem Glauben auch sein mochte.
    Sein Blick ging die Reihe der Gräber entlang.
    Namen, Geburts-und Todesdaten.
    Plötzlich blieb Gabriel stehen.
    "Genau hier muss es geschehen", sagte er dann.
    "Wovon sprichst du?"
    "Du wirst es gleich sehen. Es ist ein Wunder, Mo! Ein Wunder, dass der Herr vollbringen wird - durch dich!"
    Eine leuchtende, wie ein Fluoreszenz-Phänomen wirkende Aura umgab plötzlich Gabriels Körper. Jordan wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Gabriels Gesicht leuchtete auf geheimnisvolle Weise. Er lächelte. Jordan bemerkte die eigenartige Lichterscheinung auf dem Rücken des weiß
    gekleideten Mannes.
    Flügel!, dachte Jordan mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Schauder. Mein Gott...
    Er sank auf die Knie, faltete die Hände.
    "Ist es wahr, Gabriel? Du bist ein Engel! Ein Gesandter des Herrn?"
    "Hast du es nicht immer geahnt, Mo? Schon bei unserem ersten Zusammentreffen?"
    "Ja!", flüsterte Jordan voller Inbrunst. Er war überwältigt, zitterte jetzt am ganzen Körper. "Darum hast du mir geholfen bei meiner Mission..."
    "Nicht ich!"
    "Nein, ich weiß! Die Kraft des Herrn."
    "Du bekommst eine neue Mission, Mo!"
    "Eine neue Mission? Und was ist mit dem Kampf um die verlorenen Seelen?"
    "Nur ein Teil in einer viel größeren Auseinandersetzung! Dem Kampf gegen die Verdammnis!"
    "Ja", flüsterte Moses Jordan.
    Gabriel trat näher an Jordan heran, legte ihm eine Hand auf den Kopf, so als wollte er ihn segnen.
    "Steh auf, Moses Jordan! Deine neue Mission ist der Kampf gegen die Vampire, jene übelsten Diener des Bösen! Sie sind dem Herrn widerlich und du wirst sie vom Antlitz seiner Schöpfung tilgen wie Ungeziefer, das man zertritt!"
    "Hallelujah! Amen!", rief Moses Jordan. Langsam erhob er sich. Gabriel deutete auf eine der Grabparzellen.
    "Dies ist ein Ort, an dem besonders starke Energien wirksam sind. Ein Friedhof. Aber nicht irgendeiner! Zwei Opfer der Vampire aus jüngster Zeit liegen hier begraben. Lieutenant Detective Robert Malloy vom New York Police Department! Ein Cop, der vom Dienst suspendiert wurde, weil niemand ihm glauben wollte, in welch schrecklicher Gefahr wir uns alle befinden! Und Madeleine Malloy, seine Tochter. Beide ermordet von Dienern des Imperiums der Finsternis... Malloy kämpfte allein, aber du wirst Verbündete haben, Mo! Du wirst nicht allein sein in deinem Feldzug gegen das Natterngezücht der Finsternis!"
    "Du wirst mir helfen, Gabriel?"
    Der Mann mit dem leuchtenden Engelsgesicht schüttelte den Kopf.
    "Nein, das ist nicht möglich..."
    "Aber..."
    Gabriel hob die Hand und Moses Jordan verstummte. Noch immer hielt er die Hände gefaltet. Ein Moment der Offenbarung!, ging es ihm durch den Kopf.
    Ein Augenblick, wie ein berühmterer Namensvetter ihn vor einem brennenden Dornbusch Jahrtausende zuvor erlebt hatte. Jordans Puls schlug ihm bis zum Hals. Jede Faser seines Körpers war angespannt und wie elektrisiert.
    "Ich werde dir zeigen, wie du diese Verbündeten im Kampf gegen die Vampire beschwören kannst, Mo!", kündigte Gabriel an. "Du wirst viel Kraft dazu brauchen... Es ist nicht ganz ungefährlich. Bist du dennoch dazu bereit!"
    "Ich bin bereit!", flüsterte Jordan.
    "Der Zeitpunkt ist günstig. Wir müssen uns beeilen..." Eine Bewegung in der Finsternis zwischen den hoch aufragenden Bäumen lenkte Jordan einen Augenblick lang ab.
    Da ist etwas!, durchzuckte es ihn.
    Er verengte die Augen, ließ suchend den Blick schweifen. Und dann entdeckte er >es>. Es war beinahe unsichtbar. Nur wenn man genau hinsah, sah man ein über zwei Meter fünfzig großes Monstrum. Es wirkte mit seinen lederhäutigen Flügeln wie die Parodie eines Engels. Gabriel bemerkte die Verwirrung des Predigers sofort. Ein ärgerlicher Zug erschien in seinem makellosen, glatten Gesicht.
    "Ptygia!", stieß er hervor. "Verschwinde! Du siehst doch, wie sehr du dieses brave Kind Gottes verwirrst..."
    Jordan stand mit offenem Mund da, starrte das lederhäutige Monstrum an. Ohne Zweifel war dieses Wesen weiblich. Aber es wies auch tierhafte Merkmale auf. Blitzende Raubtierzähne wurden sichtbar. Dann schien Ptygia zu verblassen, war kaum noch sichtbar und verschmolz mehr

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