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Blumen fuer Polt

Blumen fuer Polt

Titel: Blumen fuer Polt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Komarek
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ich.“ Polt seufzte. „Der Herr Gapmayr war übrigens
im Unrecht. Er ist natürlich irgendwie schuld am Tod von Willi, und ihr seid es
auch. Das ist schlimm genug, auch wenn ihr bestimmt nicht ins Gefängnis müßt.
Trotzdem ist es gar nicht so leicht, mit so etwas fertig zu werden. Aber die
Karin Walter wird euch schon beistehen. Und mich gibt's ja auch noch. So, und
jetzt gehen wir zu den anderen hinauf.“
    Als die vier Buben nach ihrem langen Aufenthalt im
Keller ganz verwirrt ans Licht kamen, wurden sie aufgeregt von ihren
Klassenkameraden umringt und befragt. Die vier schüttelten aber nur stumm die
Köpfe und hielten sich abseits.
    „Geht schon einmal voraus, alle miteinander.“ Karin
Walter klopfte Klaus auf die Schulter. Ich muß nur noch schnell mit dem Herrn
Inspektor etwas besprechen.“
    Als die letzten Kinder außer Sichtweite waren, schob
Karin Walter den Gendarmen in Ignaz Reiters Preßhaus. „Hier, unter dem
Grabkreuz, das paßt.“ Sie schlang beide Arme um Simon Polt und drückte ihn fest
an sich. „He, du“, flüsterte sie in sein rechtes Ohr, „entschuldige bitte. Geht
das?“ Simon Polt legte vorsichtig die Hände um ihre Hüften und war glücklich.
Dann spürte er zu seinem Entsetzen, daß sich an ihm etwas versteifte.
    „Mein Lieber“, sagte Karin. Nach einer
andachtsvollen Weile löste sie sich von ihm. „Ich muß jetzt zu den Kindern. Und du, Simon?“
    „Ich würde gerne Herrn Gapmayr erzählen hören.“
    „Paß auf dich auf, du.“ Die Lehrerin warf ihm einen
strengen Blick zu. „Gelogen hast du übrigens auch ganz tüchtig vorhin.“
    „Wird nie wieder vorkommen. Großes Ehrenwort.“
    Karin Walter lief den Kindern hinterher, und Polt
blieb noch einige Zeit entrückt in Ignaz Reiters Preßhaus stehen. Dann blickte
er zum Kaiserbildnis hoch, und der Kaiser blickte milde und majestätisch
zurück. Der Gendarm trat ins Sonnenlicht, schloß die Preßhaustür und schob ein
Stück Holz vor den Riegel. Dann folgte er dem Hohlweg, den sie heraufgekommen
waren. Er ging zum Baumhaus, und nach einigen Versuchen gelang es ihm, die
Strickleiter so hochzuwerfen, daß sie in die Türöffnung fiel. In der verlassenen
Kellergasse nahm er den inzwischen welk gewordenen Blumenstrauß von Gapmayrs
Kellertür, sagte halblaut: „Gut gemacht, Klaus“, und ging weiter talwärts, bis
er zu seinem Fahrrad kam.
    Zu Hause angelangt, verständigte Polt seine Kollegen
von der erfolgreichen Suche. Dann holte er den Robisch hervor, zog zwei Linien
dicht nebeneinander über beide Hölzer und noch eine dritte, weiter unten.
Erleichtert nahm er endlich Czernohorsky hoch und drückte sein Gesicht ins
weiche Fell. Unten am Bauch roch der Kater noch immer ein wenig medizinisch.
    Es war schon früher Nachmittag, und Polt hatte Hunger.
In einer großen Eisenpfanne briet er Speck und Eier. Als er auch noch Brot im
Fett knusprig rösten wollte, erinnerte er sich an Karin Walters Hinweis auf
die Gelenkigkeit der ganz schlanken Indianer und ließ es bleiben. Polt kochte
Kaffee, schaute geruhsam aus dem Fenster und ging dann in seine Dienststelle.
    Harald Mank hörte geduldig zu und warf abschließend
einen schwer zu deutenden Blick auf die Plastikmadonna, die noch immer neben
der Kaffeemaschine stand. „Hauptsache, der Klaus und seine Spießgesellen sind
wieder da. Und dein Vorhaben, Willis Tod aufzuklären, ist nun ja offiziell
geworden.“
    „Ja, schon.“ Polt schaute verlegen auf seine großen
Hände. „Aber Protokoll ist noch keines geschrieben, und, na ja, ich würde,
ehrlich gesagt, noch gerne einmal ganz privat mit dem Gapmayr reden.“
    „Kann ich irgendwie verstehen. Du bist heute
ohnedies schon den ganzen Tag ohne Uniform unterwegs. Mein lieber Herr
Kollege! Eine Dienstauffassung ist das, ich muß schon sagen.“
    Polt schaute verblüfft an sich herunter.
„Tatsächlich. Na, um so besser.“ Er nahm den Weg durch die Hintausgasse, wo
Gapmayrs Traktor meist vor der großen Halle stand, wenn der Bauer zu Hause war.
Offensichtlich war er aber unterwegs, und so radelte Polt Richtung Kellergasse.
Karl Gapmayr stand vor seinem Preßhaus und begrüßte den Gendarmen freundlich.
„Nur herein mit Ihnen, Inspektor. Ich bin wirklich erleichtert, daß Sie die
vier Kinder finden konnten. Tolle Leistung. Gratuliere.“
    „Danke.“
    „Kommen Sie, trinken wir einmal. Die Arbeit läßt einem
ja sonst zu nichts mehr Zeit. Wer Erfolg haben will, muß dranbleiben.“
    Gapmayr goß die Gläser voll. „Und? Konnten

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