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Blut der Sternengötter

Blut der Sternengötter

Titel: Blut der Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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kratzten auf dem Gestein, aber nach wenigen Metern begann der Trampelpfad wieder, und sie gingen in einer dicken Staubschicht. Kincar kaute an einem Stück Reisekuchen, dessen größere Hälfte er Cim gab. Das mußte genügen, bis sie sich sicher wußten.
    Nach einem steilen Abstieg kamen sie oberhalb eines weiteren, noch steileren Hanges an. Kincar blieb stehen, duckte sich und zerrte Cim mit einem scharfen Ruck an den Ohrenzügeln zurück. Er hoffte, daß weder er noch Cim von der Gruppe unterhalb von ihnen gesehen worden war.
    Sein erster Gedanke – daß er eine Handelskarawane beobachtete – erwies sich bei näherem Hinsehen als irrig. Es waren sechs Larngs, alles Reittiere, keine Lastenträger unter ihnen. Und am Ufer eines kleinen eisumrandeten Baches lagerten sechs Reiter. Die Larngs zeigten alle Anzeichen, daß sie harte Strapazen hinter sich hatten. Sie waren abgemagert bis auf die Knochen, und ihre Kalte-Jahreszeit-Wolle hing in zerfetzten Klumpen an ihnen, als hätte man sie durch Dornendickichte getrieben.
    Aber noch mehr überraschten die Reiter Kincar, denn drei von ihnen waren Frauen, eine davon kaum mehr als ein Kind. Frauen in der Einöde! Gewiß, die Geächteten überfielen die Lehen und holten sich dort Frauen, um ihren eigenen Clan zu gründen oder aufzustocken. Aber diese Frauen hier waren offensichtlich keine Gefangenen, und ihre Reisemäntel waren vornehme Kleidungsstücke aus Tetee-Wolle, so wie Gutstöchter sie trugen. Auch benahmen sie sich freundschaftlich mit den Männern, und ihre Stimmen klangen hell, als ob sie sich ungezwungen mit Clan-Brüdern unterhielten.
    Was tat eine solche Gruppe hier? Sie befanden sich nicht auf einer Tagesjagd, denn jedes Larng trug prallgefüllte Reisetaschen. Kincar hätte nur zu gern ihre Gesichter gesehen, aber alle trugen die konventionelle Reisemaske unter dem sorgfältig geschlungenen Schleierturban. Sekundenlang dachte Kincar, dies müßte der Platz sein, an dem die Sternenlords ihre Leute zusammengerufen hatten, aber dann sah er die blasse Haut des nächststehenden Kriegers. Er war zweifellos Gorthianer und kein Geschöpf aus dem Weltall.
    Während Kincar noch überlegte, ob er die anderen anrufen sollte, hörte er von Vorken einen aufgeregten Schrei und dann das tiefe Gedröhn einer Handtrommel.
    Die Gruppe unten sprang hastig auf. Die Frauen wurden von ihren Begleitern auf die Reitpolster ihrer Larngs gesetzt und galoppierten mit einem der Männer davon, während die anderen beiden Krieger ihre Reittiere mit einer Hand am Zügel lenkten, in der anderen Hand das gezogene Schwert.
    Plötzlich hörte man das Getrappel eines rennenden Larngs, und aus einem dichten Gebüsch brach ein Kampfreittier und gesellte sich zu den beiden anderen. Kincar, der sich bereits auf Cims Rücken geschwungen hatte, hielt inne, um den Neuankömmling zu bestaunen.
    Sein Larng war ein Riesentier – und das mußte es wohl auch sein, denn der Mann, der es ritt, war ebenfalls ein Riese. Seine breiten Schultern wurden von einem silbrigen Gewebe bedeckt, das sogar im grauen Licht des frühen Morgens schimmerte. Die beiden Krieger ritten an seine Seite, und alle drei warteten auf einen Angriff.
    Kincar fand einen Zickzackpfad, der den steilen Hang hinunterführte. Lose Steine rollten unter Cims greifenden, haltsuchenden Klauen davon, aber Kincar stieg nicht ab, sondern trieb sein Larng zur höchstmöglichen Geschwindigkeit an. Der Pfad nahm erneut eine scharfe Wendung, und dann sah Kincar die kleine Lichtung am Fluß vor sich, auf der bereits der Kampf tobte.
    Männer in den Lumpen und rostigen Ringhemden von Ausgestoßenen, einige zu Fuß, andere auf mageren Larngs, stürzten aus den Büschen, um die wartenden Drei zu überrennen. Aber jene drei Männer begegneten der Welle der Anstürmenden mit gezückten Schwertern, und gleich darauf waren bestürzte Rufe und der Schrei eines Sterbenden zu hören. Kincar beugte sich vor und pfiff in Cims Ohr jenen besonderen Ruf, der den Larng in die angemessene Kampfstimmung versetzte.
    Sie rasten durch das aufspritzende Wasser des kleinen Flusses, erreichten das andere Ufer und jagten auf die Kämpfenden zu. Als Vorken sah, daß Kincar sich in die Schlacht stürzte, stieß sie aus der Luft herab und grub ihre Klauen und ihren Schnabel in das ahnungslose Gesicht eines der Angreifer, bis der Mann sich schreiend am Boden wälzte. Cim stieg auf die Hinterbeine, wie man es ihn gelehrt hatte, und schlug mit den Vorderfüßen auf einige der

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