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Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon

Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon

Titel: Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Killion
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Prolog
    In den schottischen Highlands, 1484
    C alin MacLeod stand verborgen hinter der Wandtäfelung und hielt sich mit schweißnassen Händen die Ohren zu. Die Schreie, die durch Brycen Castle gellten, waren so schrill, dass dem Zehnjährigen die Zähne wehtaten.
    Lena Kinnon flehte bei jeder schmerzhaften Wehe um Gnade, aber die Männer zeigten nicht das geringste Mitleid mit ihr. Wie ein Opferlamm lag sie in entwürdigender Stellung auf dem großen Tisch, an dem sich sonst der Rat zu seinen Sitzungen versammelte. Das blutgetränkte Wollhemd, das ihre angewinkelten, gespreizten Beine bedeckte, schützte sie kaum vor den Blicken der Anwesenden. Niemand trocknete ihr die Stirn, niemand spendete ihr ein Wort des Trostes.
    Eine Frau musste während der Entbindung leiden, um für die Sünden Evas zu sühnen. So jung Calin auch war, er kannte die Gesetze der Kirche. Er wusste aber auch, dass Lena schon mehr erlitten hatte als jede andere Frau des Kinnon-Clans. Die Narben, die ihre blasse Haut übersäten, waren der Beweis für die ständigen Misshandlungen, die sie durch die Hand ihres brutalen Ehemannes erfuhr.
    Der schmale Spalt zwischen zwei Brettern der Wandtäfelung, hinter der sich Calin verbarg, war nicht breiter als der Stamm eines jungen Bäumchens. Dennoch ermöglichte er ihm den Blick auf seinen Vater, den Laird der MacLeods. Er stand, an eine Steinsäule gelehnt, Laird Kinnon gegenüber. In den vergangenen Monaten war das dunkle Haar von Calins Vater an den Schläfen grau geworden, sein Gesicht wirkte müde. Doch seine starre Haltung zeugte auch von seiner nur mühsam gebändigten Wut. Er strich über seinen goldenen Siegelring, in den der Kopf eines Stieres graviert war, während er seinen Feind aus zusammengekniffenen Augen anstarrte.
    Je zwei Krieger der MacLeods standen rechts und links von Calins Vater; auch Laird Baen Kinnon umringten vier seiner Männer. Alle waren unbewaffnet, wie es von den beiden Lairds zuvor vereinbart worden war.
    »Schrei nur, Weib! Das wird deine schwarze englische Seele reinigen.« Laird Kinnon durchquerte das Ratszimmer, und ein höhnisches Grinsen verzerrte sein Gesicht.
    Calin hasste den Chieftain des Kinnon-Clans ebenso sehr wie Da, sein Vater. Laird Kinnon war ein kaltherziger Dämon. In den Adern eines jeden Mannes auf dieser Erde, der seine Frau schlug, während sie mit einem Kind schwanger ging, floss das schwarze Blut des Teufels.
    »Bring mir noch einmal eine Hexe zur Welt, und es wird deine letzte sein!«
    »Bitte, Baen, hast du kein Erbarmen? Schick nach der Hebamme, bitte!« Lena krallte die Hände in ihren Leib und bäumte sich auf.
    Laird Kinnon schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Schweiß spritzte über die Tischplatte. »Halt den Mund, Weib, oder ich schneide dir die Zunge heraus!« Er breitete die Arme aus und zeigte auf die anwesenden Männer. »Hier sind genug Hände, die darauf warten, meinen Sohn zu nehmen, sobald dein verdorbener Schoß ihn freigibt.«
    Calin biss sich auf die Zunge, um zu verhindern, dass er den Mann ebenso laut verfluchte, wie Da es immer tat. Calin war ohne Mutter aufgewachsen, die ihn auf die Wange küsste oder ihn lobte, aber in den vergangenen Monaten hatte Lena diesen Platz für ihn eingenommen. Sie war freundlich und sanft, und Laird Kinnon sollte im tiefsten Höllenschlund dafür schmoren, dass er sie quälte. Calin musste kein erfahrener Krieger sein, um zu wissen, dass das falsch war. Lenas Kind war für Laird Kinnon nicht mehr als ein Ding, das der Erfüllung eines Vertrages diente.
    Eines Vertrages, der Auswirkungen auf Calins Zukunft hatte. Und aus genau diesem Grund hatte er den unmissverständlichen Befehl seines Vaters missachtet, ihm nicht in die Burg der Kinnons zu folgen, nachdem die Nachricht von Lenas bevorstehender Niederkunft überbracht worden war. Sollte Lena eine Tochter zur Welt bringen, würde das Mädchen Calins zukünftige Braut sein.
    Calin MacLeod und sein Freund Kendrick Neish, der zum Clan der Kinnons gehörte, hatten die geheime Nische vor zwei Monaten entdeckt, als sie durch die pechschwarzen Gewölbe unter der Burg gestreift waren. Seitdem hatten sie heimlich jedes Ratstreffen ihrer beiden Clans mitangehört. Sie wussten vom Krieg und davon, dass die Engländer über Schottland bestimmen wollten. Beide Jungen hatten den grausamen Berichten gelauscht, denen zufolge ganze Dörfer ausgelöscht und deren Bewohner abgeschlachtet worden waren. Weder Calin noch Kendrick wollten, dass ihren Clans ein

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