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Blutflucht Evolution

Blutflucht Evolution

Titel: Blutflucht Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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Kneipe erschienen, was nicht zwangsläufig bedeutete, dass er Single war, denn der Frauenanteil in Sams Laden war seit jeher gering. Das weibliche Geschlecht – mich eingeschlossen – zog es eher in Sallys Tea-House. Aber da er neu in der Stadt war, sich ein Zimmer gemietet und einen Aushilfsjob angenommen hatte, schloss ich daraus, dass er ungebunden war.
    Wir sprachen den Abend über kaum miteinander, dafür war ich viel zu beschäftigt. Unsere Blicke begegneten sich dagegen ständig. Vielleicht war es nur Zufall, doch mein Gefühl sagte mir etwas anderes. Selbst Sam schien es zu bemerken, denn er blinzelte mir überirdisch oft zu, wobei er sein verschmitztestes Lächeln auflegte.
    Dieser alte Gauner! Er wusste immer, was mit mir los war. Auch ich fühlte mich heute beschwingter als sonst. Umso trauriger war ich, als Jack knapp eine Stunde später die Kneipe verließ. Ich hatte so sehr gehofft, er würde bleiben bis der größte Trubel vorbei war und ich mehr Zeit hätte, mich mit ihm zu unterhalten. Doch er hatte einen anstrengenden und kräftezehrenden Tag gehabt. Er sah müde aus und wollte bestimmt nur noch schlafen. Wer konnte es ihm verdenken, fühlte ich mich auch gänzlich ausgelaugt.
    Jack musste mein enttäuschtes Gesicht bemerkt haben, denn kurz bevor er die Tür öffnete, kam er zu mir zurück. Mein Herz sprang fast aus der Brust, als er sich lässig über die Theke lehnte. Ohne Jack aus den Augen zu lassen, schenkte ich schnell einem alten Mann seinen Drink ein und ging dann zu Jack rüber. Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, damit wir uns in dem Stimmengewirr besser verstanden. Diese Nähe machte meine Knie butterweich. Hätte ich nicht zur Hälfte auf der Theke gelegen, wäre ich wahrscheinlich auf meinem Hinterteil gelandet.
    Als ich ihn schüchtern fragte: »Na, möchtest du vielleicht doch noch etwas trinken?«, sog ich den erregenden Duft seines verschwitzten Körpers in mich auf. Was stellte er nur für eine unwiderstehliche Verlockung dar!
    »Danke, nein. Aber ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hättest, mir morgen die Stadt zu zeigen? Du hast doch morgen frei, oder?« Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht und seine Augen funkelten.
    Ja, er mochte mich. Jetzt spürte ich es überdeutlich! Es war unmissverständlich klar, dass er ebenfalls an mir interessiert war, und mein Blut geriet in Wallung. Vor Aufregung brachte ich kein Wort über die Lippen und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
    Plötzlich berührte er meine Hand. »Kate? Ich würde mich wirklich sehr freuen.«
    Ein Blitzlichtgewitter greller Farben explodierte in meinem Inneren, mein Herz pochte wild und ich stotterte: »J-ja … klar. Gerne!«
    »Ich würde dich abholen, wenn du mir sagst, wo du wohnst.«
    Er fesselte mich mit seinem Blick, wie es noch keinem Mann zuvor gelungen war. Trotzdem verriet man einem Fremden nicht so schnell seine Adresse. Aber Jack sollte mich nicht falsch verstehen oder beleidigt sein, weil ich sie ihm nicht gab. Also zog ich mich geschickt aus der Affäre. »Weißt du, ich muss morgen sowieso in die Pension schauen, da kann ich dich gleich abholen. Ist Mittag okay? Denn es wird wohl recht spät werden heute. Eine Frau braucht schließlich ihren Schönheitsschlaf.« Meine Güte, was schwafelte ich für einen Mist!
    »Mittag ist perfekt.« Jack grinste mich wieder so unwiderstehlich an, dass die Butter in meinen Knien nun vollständig schmolz. »Aber einen Schönheitsschlaf halte ich bei dir für überflüssig.«
    Charmeur. Flirtete er mit mir? Er berührte immer noch meine Hand. Seine Finger fühlten sich leicht rau an, waren aber lang und schlank – wirklich, er hatte sehr schöne Männerhände.
    Sollte ich es wagen und noch einmal in seinen Erinnerungen wühlen? Meine Neugier war zu groß. Ich tat das sonst nie, aber ich musste einfach wissen, worauf ich mich bei ihm einließ. Also beschloss ich, es kurz zu versuchen und konzentrierte mich.
    Feuer, überall Feuer, beißender Qualm kratzt in meinen Lungen. Ein schwarzhaariger Mann in einem weißen Kittel liegt mit dem Gesicht zum Boden vor meinen Füßen
, Jacks Füßen.
Daneben eine Waffe. Um ihn herum ist überall Blut. Der Mann bewegt sich nicht
. War er tot?
    Das alles sah und fühlte ich für den Bruchteil einer Sekunde. Länger wollte ich es nicht riskieren, denn Jack sollte nicht merken, dass ich in seinen Gedanken schnüffelte. Ich unterdrückte ein Husten, weil ich glaubte, immer noch den Rauch

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