Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)
Wurm heraus, den der Totengräber ans Licht befördert hatte. Der Vogel flog mit seiner Beute davon und erhob sich hoch in den blauen Himmel.
Das Grab blieb weiterhin im Schatten. Unberührt von den Strahlen der Sonne.
EPILOG
DER ANFANG
Dunkelheit.
Dunkelheit und Schmerzen.
Er nahm beides zur gleichen Zeit wahr. Er unternahm den Versuch, sich aufzusetzen, doch sein Kopf stieß gegen den Sargdeckel, und er sank wieder zurück.
David Callahan atmete tief ein und schmeckte abgestandene Luft.
Er strengte sich an, nach oben zu greifen, seine Augen zu berühren, die Stiche abzutasten, mit denen man sie zugenäht hatte, aber in der Enge des Sarges konnte er sich kaum bewegen. Er versuchte, den Mund zu öffnen, aber auf das Verschließen seiner Ober- und Unterkiefer mit Draht hatte jemand dieselbe Sorgfalt und Gründlichkeit verwandt wie auf das Zunähen seiner Augenlider.
Dazu kamen die Schmerzen.
Unerträgliche, betäubende Schmerzen, die jede Pore seines Körpers erfüllten. Seines wiederbelebten Körpers.
Er hatte das Geheimnis erfahren, und er kannte es noch immer. Auch der Schatz gehörte ihm und würde bis in alle Ewigkeit in seinem Besitz bleiben.
Aber dann gab es da noch die Schmerzen, die damit einhergingen.
Schmerzen, die er nicht ertragen konnte, von denen er aber wusste, dass er sie ertragen musste. Schmerzen, unter denen er ewig leiden würde.
Wäre er in der Lage gewesen zu lächeln, er hätte es vielleicht getan: über die außerordentliche Ironie der Situation. Er war unsterblich. Er konnte nicht sterben. Es spielte keine Rolle, wenn die Luft im Sarg verbraucht war. Er starb trotzdem nicht. Er konnte nicht sterben.
Die Erkenntnis drang langsam in sein Bewusstsein. Das Begreifen, dass er sich dreieinhalb Meter unter der Erde befand – Erde, die so fest gestampft war, dass er sich auf keinen Fall nach oben durchgraben konnte, selbst wenn es ihm gelingen sollte, sich aus dem Sarg zu befreien.
Das Wissen, dass er so lange und so laut schreien konnte, wie er wollte, und ihn trotzdem niemand hörte.
Die Erinnerung daran, dass man ihm im Bestattungsinstitut Augen und Mund zugenäht und die Einschusslöcher in seinem Körper mit Derma-Wachs verstopft hatte.
Ihm jeden Tropfen Blut entzog, um es durch eine Einbalsamierungsflüssigkeit zu ersetzen.
Genau diese Flüssigkeit verursachte die unerträglichen Schmerzen.
Schmerzen, bei denen er lernen musste, mit ihnen zu leben, denn zum Weiterleben war er verdammt.
Diese Erkenntnis schien seine Qualen noch zu steigern.
Er war unsterblich.
Er bewahrte das Geheimnis bis in alle Ewigkeit.
Und er hatte den Rest der Ewigkeit Zeit, sich an dieser Tortur zu erfreuen.
Shaun Hutson
www.shaunhutson.com
Der Engländer Shaun Hutson (geboren 1958) ist Bestsellerautor vieler Horror- und Psychothriller. Er schreibt unter acht verschiedenen Pseudonymen. Seine Hobbys sind Filme, Rockmusik und Fußball.
Sunday Times: »Shaun Hutson schreibt das, was sich andere Autoren noch nicht einmal vorzustellen wagen.«
Dark Side: »Englands bester lebender Horrorautor.«
Shaun Hutson bei FESTA: Blutiger Segen
Nichts für den Buchhandel – aber für Fans.
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Tödliche Orgien mit
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