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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Korridor betrat, traf sie ihn wie eine Welle. Die Druckwelle hatte eine der Türen aufgesprengt. Doyle lief ein wenig langsamer, um tief geduckt und mit der Waffe im Anschlag an der Zarge vorbei in den Raum zu spähen.
    Die Flammen vom Autowrack leckten durch das zerschmetterte Fenster, die Vorhänge brannten. Dichter Rauch hing in der Luft.
    Georgie lag mitten im Zimmer auf dem Bauch, zusammengerollt wie ein Baby, den Körper verdreht, einen Arm unter sich eingeklemmt. Blut sammelte sich in einer dunklen Pfütze um sie.
    Als Doyle genauer hinsah, konnte er die Schusswunden im Körper und die Schrammen im Gesicht erkennen – dort, wo sie sich bei ihrem Flug durch das Fenster Schnittwunden zugezogen hatte. Ihre blonden Haare waren mit Blut verklebt, das sich über ihr Gesicht kleisterte, als habe sie eine Dusche mit der roten Flüssigkeit genommen. Ihre Augen waren geschlossen.
    »Gütiger Gott«, flüsterte er und ging langsam zu dem Leichnam. Er kniete neben ihr nieder und legte ihr eine Hand auf die Wange. Als er sie wegzog, war sie mit Blut verschmiert. Ihre Augenlider standen ein wenig offen, also schloss Doyle sie sanft. Scheinbar unter Missachtung des Brands, der in dem Zimmer tobte, blieb er bei ihr und ließ seine Totenwache noch einen Moment länger andauern. Schließlich zog er sich in den Korridor zurück und schloss leise die Tür, um die Flammen noch eine Weile länger vom Rest des Hauses fernzuhalten.
    Zumindest so lange, bis er Callahan gefunden hatte. Er stand mit dem Rücken zur Wand, starrte auf die Tür, hinter der Georgie lag, und verspürte eine gewaltige Müdigkeit. Er fühlte sich, als habe jemand das Leben aus ihm herausgesaugt. Zum ersten Mal in seinem Leben empfand er nichts vom Grauen oder von der Unausweichlichkeit des Todes, sondern nur seine schiere Sinnlosigkeit. Oder vielleicht war es auch die Sinnlosigkeit des Lebens, die er in diesem Augenblick besonders nachdrücklich empfand.
    Wenn das Leben keinen Sinn hat, warum es dann unnötig verlängern?
    Er schüttelte seine Lethargie ab und rannte den Korridor entlang, nun wieder voll auf die Aufgabe konzentriert, Callahan ausfindig zu machen.
    Das Geräusch von splitterndem Glas ertönte irgendwo vor ihm.
    Doyle beschleunigte seine Schritte, bis er den Raum erreichte, von dem er wusste, dass dort das Buntglasfenster aufbewahrt wurde. Die Tür war fest verschlossen. Er nahm einen Schritt Anlauf und wappnete sich dafür, sie einzutreten. Wenn Callahan hinter der Tür bereits auf ihn wartete, dann musste es eben so sein.
    Er trat mit aller Kraft gegen das Holz. Die Tür flog auf und knallte gegen die Wand.
    Doyle rannte mit dem Bulldog im Anschlag hinein.
    Callahan befand sich tatsächlich im Zimmer, aber nicht allein.
    »Heilige Scheiße«, murmelte Doyle ungläubig mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen, als sein Blick auf den zweiten Anwesenden fiel.
    Das Monstrum überragte Callahan deutlich, und in seinen roten Augen leuchtete der Wahnsinn. Die Kreatur blickte sich um, bis sie schließlich Doyle bemerkte, der nur wie angewurzelt dastand und die monströse Erscheinung anglotzte. In ihm herrschte ein Aufruhr widerstreitender Gefühle. Fassungslosigkeit. Ungläubigkeit. Furcht. Abscheu.
    Was zum Teufel ist das?
    Callahan hielt Doyle immer noch den Rücken zugewandt und schien die Kreatur ehrfürchtig anzuhimmeln. Auf seinem Gesicht lag ein verzücktes Lächeln.
    »Gehen Sie weg von ihm«, rief Doyle, der den Blick nicht von der Monstrosität losreißen konnte. Er hob den Bulldog, zielte kurz und gab zwei Schüsse ab.
    Beide trafen die Kreatur in der Brust. Die Patronen explodierten, und die Glaser-Geschosse öffneten sich am Ziel. Eine zähflüssige Mischung aus Blut und Eiter spritzte aus den Wunden, doch das groß gewachsene Wesen schwankte trotz der massiven Einschläge nur leicht.
    »Nein«, brüllte Callahan, als er herumfuhr und das HK33-Sturmgewehr auf Doyle richtete.
    Er schoss zweimal.
    Der erste Schuss verfehlte sein Ziel. Der zweite traf den Engländer voll in die Seite. Die Kugel durchbohrte seinen Rumpf etwas oberhalb der rechten Hüfte, aber zu seinem Glück traf sie weder Organe noch Knochen. Die Wucht des Treffers riss ihn trotzdem herum. Aus der Wunde strömte Blut. Er fiel zu Boden, ohne den Blick von der Kreatur abzuwenden. Doyle ging in die Knie und zielte noch einmal. Diesmal auf Callahan.
    Ein gezielter Schuss.
    Die Patrone vom Kaliber 44 bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von knapp 500 Metern pro Sekunde und

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