Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
Abdruck nach wahrscheinlich normale Gummistiefel, im äußeren Bereich des Baumes befanden, gibt es direkt um den Baumstamm herum nur Fragmente solcher Sohlen. «
    » Und was schließen Sie daraus? «
    » Mein Kollege und ich haben die Szenerie nachgestellt und etwas Schweres an einem Baum festgezurrt « , berichtete Tremblay und griff nach einem Stück Papier. » Wenn man einen schweren Gegenstand oder einen Körper an einen Baum bindet und das Seil um den Baustamm zurrt, dann entsteht genau dieses Spurenbild. «
    » Welche Größe haben diese Spuren? « , hakte Cathy nach.
    » Ich sagte bereits, es waren nur Fragmente, nur Profilabdrücke im feuchten Boden … «
    » Collingdale hat ebenfalls einen Schuhabdruck gefunden, bei dem er der Meinung ist, dass es sich um Swat-Stiefel der Größe neun handelt « , fiel ihm Cathy ins Wort.
    » Ich weiß « , antwortete Tremblay. » Es könnten die gleichen Stiefel gewesen sein. Die anderen Spuren führen in den Wald und in Richtung der Jagdhütte, die ich eingangs erwähnte. «
    » Das würde aber bedeuten, dass es durchaus möglich ist, dass unser Mörder Schuhgröße neun hat. «
    » Es könnte sich um zwei Täter handeln, oder die Person mit den Gummistiefeln war nur zufällig dort draußen. Von Bergman stammen sie auf alle Fälle nicht. «
    Cathys Miene erhellte sich. » Das ist eine gute Nachricht « , seufzte sie. » Wann kommen Ihre Kollegen zur Durchsuchung? «
    » Ach, da ist noch etwas « , fügte Tremblay hinzu und fasste in seine Umhängetasche. Er platzierte die Ghost Box auf dem Schreibtisch und spielte die Aufnahme ab.
    Cathy lauschte gespannt der Aufzeichnung. » Was ist das? «
    » Das haben wir am Waldrand, knapp zweihundert Meter vom Tatort entfernt, gefunden. Es hing an einem Baum. «
    Er fasste erneut in die Tasche und legte den kleinen Holzwürfel neben die Ghost Box. » Und das war keine zwanzig Meter weiter an einem Baum aufgehängt. «
    » Was zum Teufel ist das? « , fragte Cathy.
    » Es besteht aus einer einfachen Schaltung mit einem Magnetkontakt. Sobald elektromagnetische Wellen den Schalter aktivieren, wird der Kontakt geschlossen und eine Leuchtdiode aktiviert. Aber welchen Sinn das haben soll, da habe ich keine Ahnung. «
    Cathy nahm den Würfel in die Hand und überlegte. » Aber ich « , stöhnte sie. » Ich habe dem Kerl eindeutig gesagt, dass er unsere Ermittlungen nicht behindern soll. «
    » Wem? «
    Sie legte den Würfel zurück auf den Schreibtisch. » Wir haben einen Geisterjäger auf der Insel, und ich denke, es wird Zeit, einmal eindringlich mit ihm zu reden. «

24
    Westwood, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    19 . März 2007 , 13 . 30 Uhr (Montag)
    In welcher Hölle war er hier auf dieser Insel nur gelandet? Er war bei Gott nicht zart besaitet, doch wo hingen schon aufgeschlitzte Leichen an den Bäumen wie Christbaumkugeln an Weihnachtsbäumen? Und dann auch noch der nächtliche Zwischenfall im Wald, als er in der alten Jagdhütte am Waldrand beinahe erwischt worden wäre. Gerade noch rechtzeitig hatte er das Licht der Taschenlampen gesehen, um aus der Hütte in den Wald zu fliehen. Dennoch war er mit einem dieser unheimlichen Gestalten zusammengetroffen, doch er war entkommen. Er war weggerannt, einfach weggerannt, gerannt, bis seine Lungen schmerzten.
    Waren die Mörder zurückgekommen, die den alten Mann am Baum auf dem Gewissen hatten?
    Frank Duval hatte den Anglewood hinter sich gelassen und war über den Woodwine Trail in den Westwood geflüchtet, den Wald, der im Süden an Tender Hollow grenzte. Seinen warmen Unterschlupf musste er wohl oder übel aufgeben, dafür hatte er unweit der Klippen eine kleine Erdkuhle entdeckt, in der er zumindest vor dem scharfen Wind geschützt war, der seit dem Mittag über die Insel blies. Die dunklen Wolken, die vom Norden heranzogen, verhießen nichts Gutes. Wenn er nicht erfrieren wollte, dann musste er einen geeigneten Unterschlupf finden.
    Das quälende Hungergefühl ließ ihn nicht in Ruhe. Er hatte alles, was er besaß, in der Jagdhütte zurückgelassen. Sogar das Taschenmesser hatte er verloren. Er richtete sich auf und spähte vorsichtig aus seinem Unterschlupf. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, nur das Rauschen der Brandung drang von den Klippen zu ihm herüber. Wenn Tyler nur hier wäre. Er wüsste bestimmt, was zu tun wäre.
    Im Osten unten im Tal stieg Rauch aus den Kaminen der kleinen Häuser auf. Das Dorf war nur ein paar Kilometer entfernt, dennoch war es für

Weitere Kostenlose Bücher