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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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sie und nannte dem Mann am anderen Ende des Telefons ihre E-Mail-Adresse. Kurz nachdem sie aufgelegt hatte, traf die Mail auf ihrem Laptop ein. Eilends suchte sie nach einer Möglichkeit, das mehrseitige Dokument auszudrucken. Auf dem Gang lief sie Logan in die Arme, der gerade aus seinem Büro kam.
    » Guten Tag, Sie sehen müde aus « , sagte er und lächelte.
    » Hallo Mister Logan, ich brauche Ihre Hilfe « , antwortete Cathy. » Ich muss ein Dokument ausdrucken und habe an meinem Laptop keinen Drucker. Wäre es möglich … «
    » Sicher, ich habe meinen Computer gerade am Laufen « , entgegnete Logan. » Haben Sie einen Stick? «
    Cathy lächelte und präsentierte den kleinen silbernen USB -Stick in ihrer Hand. Logan schaute auf die Uhr. » Eine halbe Stunde habe ich noch, bevor ich Ihre Kollegen wieder am Anglewood abholen muss. «
    Er bat sie in ihr Büro und steckte den Stick in den USB -Anschluss. Cathy betrachtete den Bildschirm, auf dem Kleidung und Schuhe speziell für Fischer abgebildet war.
    » Gehen Sie ebenfalls fischen? « , fragte Cathy.
    » Bei allem, was hier in letzter Zeit los ist, muss ich mich ab und zu auch um meine Geschäfte kümmern « , erwiderte Logan. » Schließlich betreibe ich zusammen mit meiner Frau den einzigen Laden im Umkreis von einhundert Seemeilen. Und bei mir können Sie alles kaufen. Vom Bootsanker über einen Regenmantel bis zu Stiefeln. Glauben Sie mir, der Andrang ist groß, und es ist ein schönes Zubrot zu meiner schmalen Aufwandsentschädigung als Inselbürgermeister. «
    Cathy lachte. » Sie verkaufen auch Schuhe? «
    » Sicher, woher sollen die Leute sonst ihre Sachen beziehen? Nicht jeder hat Zeit, aufs Festland zu fahren. Ich glaube, Sie finden keinen auf der Insel, der nicht bei mir kauft. Sogar die Mönche kommen ab und zu und geben mir eine Bestellung mit. Und die Gemeinde verzeiht mir sicher, dass ich die Bestellungen über den gemeindeeigenen Computer hier abwickle. Ich habe im Laden leider keinen Zugriff zum Netz. «
    Cathy schüttelte den Kopf. » Da hetzen wir über die ganze Insel, und die Lösung unserer Frage sitzt direkt neben uns im Büro. Na ja, scheint jetzt auch gar nicht mehr so wichtig « , seufzte Cathy.
    » Ich verstehe nicht? «
    » Gestern haben wir noch alle männlichen Einwohner wegen ihrer Schuhgröße überprüft, aber jetzt hat sich offenbar alles geändert. «
    Logans Miene erhellte sich. » Haben Sie mich deshalb damals nach meiner Schuhgröße gefragt? «
    » Wir hatten eine Schuhspur gesichert, Größe neun, aber offenbar haben wir uns zu früh gefreut. Collingdales Vertreter hat bei Bergmans Leiche einen Abdruck der Größe zwölf gefunden. «
    » Dann stehe ich also doch wieder unter Verdacht? « , unkte Logan.
    Cathy schüttelte den Kopf.
    Logan zog die Stirne kraus. » Größe neun ist für einen Mann ein auffällig kleiner Fuß. Ich glaube, nur Nyman und Randy Saltner haben neun. Das sind ja beinahe Kinderfüße. «
    Während ihrer Unterhaltung hatte Logan den Inhalt des Sticks aufgerufen und das Dokument an den Drucker auf dem Gang weitergeleitet. Ein Glockenton zeigte an, dass das Schriftstück inzwischen ausgedruckt war.
    » Deswegen dachte ich auch, dass wir endlich einen guten Ansatzpunkt hätten, doch jetzt sieht alles wieder anders aus. Wir haben jetzt einen Verdächtigen, der seinen Fingerabdruck auf einem Messer hinterlassen hat, das unter dem Baum lag, an dem er Bergman aufknüpfte. «
    » Ist es unverfroren, wenn ich frage, wer es ist, oder ist es ein Dienstgeheimnis? «
    Cathy überlegte kurz. » Früher oder später müssten wir sowieso darüber sprechen. Also, was soll’s. Sagt Ihnen der Name Frank Duval etwas? «
    » Duval? « Logan überlegte. » Duval, noch nie gehört. «
    » Ist ein Ausbrecher aus einem Gefängnis auf dem Festland. Ein Gewaltverbrecher. «
    » Und der sucht unsere Insel heim? «
    » Sieht so aus. «
    » Ein Verbrecher, was will der hier? «
    » Der Mann ist am 12. März aus Cedar Junction geflohen. «
    Logan kratzte sich am Kinn. » Am 12. März, vor sieben Tagen, dann kann er aber mit Gabriel und Avas Tod nichts zu tun haben. «
    » Wieso nicht? «
    » Der Sturm, Sie erinnern sich. «
    » Und wenn er es trotzdem riskiert hat? «
    » Vollkommen unmöglich, bei Windstärke elf bis zwölf fährt keiner hinaus, und vor allem kommt auch niemand dort an, wo er hin will. «
    Cathy wandte sich um. » Irgendwie hat er es wohl doch geschafft « , sagte sie, als sie wieder hinaus in den Flur ging, um

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