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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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vor zu schweigen.
    Das glühende Weiß, das unter den geschwungenen Augen-schlitzen der Maske hervorschimmerte, trieb ihr den Schweiß auf die Stirn, bis der Maar endlich fortfuhr: »Andererseits ist es nur eine Frage der Zeit, dann wirst du ohnehin in alle Geheimnisse der Schwebenden Festung eingeweiht. Der Todbringer ist einer unserer wichtigsten Kontakte zu den Bodentruppen. Und das Wissen, das er von uns erhält, ist die eigentliche Macht, die ihn über die anderen Schattenelfen erhebt. Dennoch obliegt es einzig und allein uns zu entscheiden, wann und wo du Einzelheiten erfährst. Hast du das verstanden?«
    Feenes Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt, trotzdem würgte sie ein »Ja« über die trockenen Lippen. Angesichts von zwei Lichtbringern, die sie von vorn und hinten eingekeilt hatten, blieb ihr auch nichts anderes übrig.
    »Sehr gut«, lobte der Maar, dessen wallende Schleier sich plötzlich dicht an seinen hageren Körper schmiegten, während er sich tief zu Feene herabbeugte. »Und ich bin mir auch ganz sicher, dass du von nun an artig in deinem Quartier bleiben wirst. Schließlich haben wir dir ein wertvolles Geschenk gemacht, das wir dir aber jederzeit wieder wegnehmen können!«
    Die Elfin spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich, als sie an den Säugling dachte, den sie bei Inea, seiner Amme, zurückgelassen hatte. Noch hatte der Junge keinen Namen, den sollte er erst bekommen, wenn sie nach Sangor zurückkehrte. Und sie wollte nach Sangor zurückkehren und den Kleinen wieder in die Arme schließen. Unbedingt. Denn er allein war die winzig kleine Flamme, die ihr unter ihrem Eispanzer ein wenig Wärme spendete.
    »Es gibt keinen Grund, mir zu drohen«, sagte sie mit unvermittelter Heftigkeit, selbst ein wenig verwundert darüber, wie fest ihre Stimme klang. »Ich diene dem Herrn der Schwebenden Festung treu und ergeben, gleich, in welcher Gestalt er mir gegenübertritt.«
    Die farblosen Augen des Maar ruhten einen Moment lang schweigend auf ihr. Dann glaubte sie ein beifälliges Funkeln darin zu erkennen, aber das mochte eine durch pures Wunschdenken erzeugte Täuschung sein.
    »Gut«, beschied er ihr. »Dann zieh dich jetzt zurück, und erreg nicht noch einmal unsere Aufmerksamkeit, bis wir die Grenze zu Arakia erreichen.«
    Feene nickte, den Blick demütig gesenkt, auch wenn es sie Überwindung kostete. Doch für den Säugling wäre sie sogar auf Knien vor dem Maar herumgerutscht.
    »Lass mich bitte durch einen deiner Lichtbringer zu Arnurs Wehrhof bringen, wenn wir am Ziel angelangt sind«, bat sie.
    »Warum?«, fragte der Maar überrascht. »Die Legion liegt direkt vor Knochental in Stellung.«
    Feene unterdrückte den Anflug eines Lächelns, das ihre Mundwinkel anheben wollte. Wenigstens war es ihr durch diese Andeutung gelungen, ein Gespräch auf Augenhöhe zu erzwingen, das ihren unwürdigen Abgang abmildern würde.
    »Warum?«, wiederholte sie süffisant. »Weil es dort jemanden gibt, der sich rund um das Schlachtfeld sehr gut auskennt und uns treu ergeben sein wird.«

DAS RAD DES FEUERS

1
    ie Wachen an der Nordseite mussten aus Bersk oder Vandor stammen, denn ihre Positionen waren nur schwer auszumachen. Nur von Natur aus schweigsame Barbaren, die an das raue Bergleben gewöhnt waren, verstanden es derart gut, mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Doch obwohl sie sich bloß drei oder vier Mal pro Nacht bewegten, um ihr Gewicht von einem Bein auf das andere zu verlagern, vermochten auch sie den scharfen Ohren eines Blutorks nicht auf Dauer zu entgehen.
    Urok und seine Mitstreiter waren jedem Menschen nicht nur im Nahkampf überlegen, sondern auch, wenn es darum ging, sich im Schutz der Nacht anzuschleichen oder zu verbergen. Wenn es sein musste, konnten sie tagelang reglos ausharren – doch wozu sich die Mühe machen, da es doch von der Zivilisation verweichlichte Städter aus Ragon oder Cabras gab, die ständig etwas zu beschwatzen hatten?
    Nur wenige Steinwürfe von der südlichen Palisade entfernt, drängten sich zwei dieser Hellhäuter in einem Erdloch, anstatt so viel Abstand wie möglich zueinander zu halten. Wachen wie diese waren leichte Beute, denn sie konnten es einfach nicht lassen, auf ihren Plätzen herumzurutschen oder sich etwas zuzuflüstern. Trotz der Lichtinseln, die einige Wachfeuer in die Dunkelheit fraßen, hatten sich längst mehrere Kriegsscharen an die beiden vorgeschobenen Posten herangearbeitet und sie unbemerkt umzingelt.
    Tabor, der eine dieser Scharen

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