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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ungewöhnliche, aber effiziente Kampftechnik ließ viele Barbaren auf Distanz gehen, und schon im nächsten Moment waren die vereinten Orkscharen heran, die sich gnadenlos auf die Hellhäuter warfen und sie mit vereinten Kräften niedermachten.
    Der Boden war bereits mit Blut getränkt, als die ersten Fackeln über die Palisade geworfen wurden, um den Kampfplatz zu erhellen. Der Versuch der Menschen, die Orks von oben herab zu beschießen, scheiterte jedoch an den Weibern der Madak, die längst nachgerückt waren und ihrerseits das zusätzliche Licht nutzten, um die Brustwehr des Forts mit einem dichten Pfeilhagel zu bestreichen. Jeder Soldat, der zu weit über die zugespitzten Holzpfähle hinweglugte, lief Gefahr, dass sich ihm eine Pfeilspitze aus Blutstahl in Kehle, Gesicht oder Schädel bohrte.
    »Los, reißt die Einfriedung ein!«, befahl Tabor, als unten auch der letzte Feind der Länge nach aufgeschlitzt zu Boden sank.
    Alle Orks, die Streitäxte trugen, rannten daraufhin zur Palisade, um die Seile, die die Stämme miteinander verbanden, mit wuchtigen Schlägen zu durchtrennen.
    Dies war einer der Momente, in denen Urok schmerzlich die väterliche Doppelaxt vermisste, die er während des Kampfes in der Blutgrube verloren hatte. Doch das Wellenschwert leistete ihm beinahe ebenso gute Dienste und ermöglichte obendrein das Tragen eines Schilds.
    Während die Orks auf breiter Front wie von Sinnen auf das Holz eindroschen, wurde ein Quietschen laut, das ganz danach klang, als würde das schwere Tor an der Ostseite geöffnet. Es war also genau so, wie Torg, Gabor und andere Veteranen es vorausgesagt hatten – Gothars Truppen hatten sich inzwischen auf die nächtlichen Angriffe eingestellt und gingen rascher denn je zum Gegenangriff über.
    »Es wird allmählich Zeit!«, mahnte Urok die übrigen Scharen.
    Einige andere Erste Streiter nickten zustimmend, nur einer von ihnen war vollkommen anderer Meinung.
    »Wir harren aus, solange wie möglich!«, widersprach Tabor lautstark, obwohl ihre Zahl viel zu gering war, um dem massiven Vorstoß einer ganzen Fußkompanie zu trotzen. »Aber du und dein Rechter Arm könnt gern abhauen, wenn es euch zu gefährlich wird.«
    Selbst mitten im Gefecht konnte der Dreckskerl ihre alte Rivalität nicht vergessen. Herausfordernd sah er zu Urok herüber, während seine Mannen weiterhin wie besessen auf die Palisade einschlugen. Die ersten Stämme wankten bereits. Doch was nützte das? Auf der anderen Seite lauerten bewaffnete Soldaten, die ihre Speere und Spieße durch die entstandenen Lücken rammten.
    Die einzige Möglichkeit für ihren kleinen, aus nur fünf Scharen bestehenden Stoßtrupp, unbemerkt ins Fort vorzudringen, wäre gewesen, die Palisade lautlos zu überwinden. Da sie aber schon erwartet worden waren, blieb ihnen nur noch, ihre Verfolger so geschickt wie möglich hinter sich herzulocken.
    Urok schüttelte ärgerlich den Kopf. »Besonnen zu streiten ist keine Feigheit!«, knurrte er seinem Erzfeind zu.
    Andere Erste Streiter machten sich gar nicht erst die Mühe, auf Tabor einzuwirken. Sie gaben ihren Scharen einen Wink und verschwanden mit ihnen in Richtung Berge. Urok verständigte sich kurz mit Torg, bevor sie sich ebenfalls absetzten. Rowan, der dicht bei ihnen stand, schloss sich ihnen an. Auch einige andere aus Tabors Schar rückten nun – entgegen seinem ausdrücklichen Befehl – von der Palisade ab, denn inzwischen erschütterte der schwere Tritt von Lindwurmtatzen den Boden.
    Tabor fletschte wütend die Zähne, doch selbst ein Sturkopf wie er musste einsehen, dass die Zeit für den Rückzug gekommen war. Gedeckt von einem dichten Pfeilhagel rannte also auch seine Schar mit weit ausholenden Schritten davon. Gerade noch rechtzeitig, denn jenseits des östlichen Eckturms preschten bereits die ersten Schädelreiter mit Fackeln auf ihren Lindwürmern heran. Die gefiederten Schäfte hielten sie jedoch auf Abstand, während sich eine dicke Wolkendecke vor die Mondsichel schob.
    Ohne den silbernen Schein, der die Dunkelheit zu einem nächtlichen Blau erhellte, quoll die Finsternis schlagartig auf und verfestigte sich zu einer undurchdringlichen Wand. Zumindest für die Verfolger. Die Orks rannten hingegen schnell weiter und lachten vor Freude über ihr großes Kriegsglück.
    Die Schädelreiter hüteten sich davor, ihnen noch zu nahe zu kommen. In dieser tiefen Finsternis hatten sie trotz ihrer Lindwürmer das Nachsehen. Lieber blieben sie auf Distanz und leuchteten

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