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Blutrot

Titel: Blutrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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darüber nach, dann beugte er sich vor.
    »Woher weiß ich denn, dass Sie mir die Wahrheit erzählen, Ludlow? Welchen Beweis haben Sie?«
    »Ich habe eine leere Patronenhülse, die das Büro des Sheriffs vermutlich der Browning zuordnen würde, wenn es so weit kommen sollte. Aber warum fragen Sie Ihren Sohn nicht einfach? Weiß er, dass ich hier bin?«

    »Das bezweifle ich.«
    »Dann rufen Sie ihn her. Reden Sie mit ihm.«
    »Die beiden anderen, wie haben die ausgesehen?«
    »Der eine war fast im selben Alter wie Ihr Sohn, etwas übergewichtig. Er trug ein rotes T-Shirt und hatte eine Packung Zigaretten eingesteckt. Der andere war jünger und ziemlich mager. Er kannte sich ein wenig mit Angeln aus.«
    McCormack musterte Ludlow, blickte dann auf den Schreibtisch hinab und starrte einen Moment lang die Schreibunterlage an, die Hände vor sich gefaltet. Dann griff er zum Telefon und drückte einen Knopf.
    »Carla, wo ist Danny momentan?«
    Er sah wieder Ludlow an und trommelte mit dem Zeigefinger auf die Tischplatte.
    »Gut. Geh rauf und sag ihm, er soll ins Arbeitszimmer kommen. Harold auch, falls du ihn findest. Sag ihnen: sofort.«
    Ludlow erkannte den Namen. Harold. Anscheinend hatte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    Schön. Das vereinfachte die Sache.
    McCormack schob das Telefon wieder von sich weg. Ludlow wurde die Stille im Zimmer bewusst, der bequeme Sessel, in dem er saß, und der starke Zitronenduft der Möbelpolitur.
    »Haben Sie schon mal daran gedacht, Ihren Laden zu verkaufen, Ludlow?«, fragte McCormack.

    »Wie bitte?«
    »Ihr Laden. Schon mal daran gedacht, ihn zu verkaufen?«
    »Nein, das ist mir nie in den Sinn gekommen.«
    »Wie groß ist denn das Grundstück, ein halber Hektar? Ein bisschen mehr vielleicht?«
    »Richtig. Ein bisschen mehr.«
    »Und Sie machen im Jahr um die 20.000 netto, hab ich recht? Das heißt, wenn Sie mir die Frage erlauben.«
    »Schon in Ordnung. Zwanzig kommen ungefähr hin, ja.«
    »Aber Sie haben da einen richtig guten Standort. Nicht nur für einen Gemischtwarenladen, auch für alles andere. Sollten Sie je in Erwägung ziehen zu verkaufen, könnten meine Geschäftspartner und ich daran interessiert sein. Es könnte Ihnen ein kleines Vermögen einbringen.«
    »Ich werde es mir merken.«
    »Muss ziemlich viel Arbeit für einen Mann in Ihrem Alter sein. So ein Laden. Die vielen langen Stunden.«
    »Ist es das, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen, Mr. McCormack? Leuten ihre Läden abkaufen?«
    Er lachte. »Unter anderem. Einige Freunde und ich entwickeln Bauprojekte. Genau genommen haben wir gerade erst eins abgeschlossen, den neuen Home Depot -Baumarkt draußen am Highway 1. Ich fürchte, Sie bekommen bald mächtig Konkurrenz.«
    »Gegen Konkurrenz habe ich nichts einzuwenden. Solange sie mich nicht aus dem Geschäft drängt.«
    Die Tür ging auf. Ludlow war in Gedanken noch bei der Frage, woher und warum der Mann so viel über ihn und seine Angelegenheiten wusste, als die Jungen hereinkamen. Er sah, dass sie ihn sofort erkannten und begriffen, weshalb er gekommen war. Der Jüngere der beiden hatte wieder den ängstlichen Gesichtsausdruck und kämpfte dagegen an, indem er versuchte, teilnahmslos zu wirken. Die Miene des Jungen, der seinen Hund erschossen hatte, wechselte hingegen in Sekundenschnelle. Während er die Tür hinter sich schloss, veränderte er seinen Gesichtsausdruck von Erkennen in Ahnungslosigkeit. Was Ludlow verriet, dass der Bursche nicht nur boshaft, sondern auch verschlagen war.
    Jetzt fiel ihm auch ein, an wen McCormack ihn erinnerte. An den jüngeren Sohn, an Harold.
    »Kennt ihr diesen Mann hier?«, fragte McCormack.
    Daniel zuckte mit den Schultern. »Nein. Warum?«
    Harold schaute zu Boden. Er schüttelte den Kopf.
    »Ihr habt ihn nie zuvor gesehen?«
    »Nein.«
    »Bist du dir absolut sicher?«
    »Mhm.«
    »Das ist Mr. Ludlow, Danny. Er hat mir eine unglaubliche Geschichte erzählt. Er behauptet, du hättest gestern versucht, ihn auszurauben. Du hättest seinen Hund erschossen.«

    »Ich?«
    McCormack nickte.
    »Soll das ein Scherz sein?«
    »Ich glaube nicht, dass Mr. Ludlow Scherze macht. Du sagst also, du weißt nichts über die Sache?«
    »Nein.«
    »Hast du gestern die Browning mitgenommen, Danny?«
    »Nein. Wir sind nach Plymouth gefahren. Frag Carla. Sie hat uns losfahren sehen.«
    »Mit wem wart ihr unterwegs?«, fragte McCormack.
    »Nur mit Pete.«
    »Und ihr seid nirgendwo sonst gewesen?«
    »Nein.«
    »Ihr seid nicht nach

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